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Gazzetino
Mitteilungen der Varnhagen Gesellschaft e. V.
No. 23 (2009)
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INHALTSÜBERSICHT
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1. Vor 200 Jahren: Die Schlacht bei Wagram
2. Varnhagens Brief nach Berlin
3. Aus alten Akten: Varnhagens Militärzeugnis
4. Neues von Rahel und Karl August Varnhagen...
...und: Noch einmal: Rahel Varnhagen im Film sowie Zwei Calls for
Papers
5. Vorgestellt: Sigrun Hopfensperger / Hans-Mayer-Weg in Köln
benannt
6. Termine: empfehlenswerte Veranstaltungen
...darin u.a.: MV und Tagung der Varnhagen Gesellschaft,
Mahnmal für die Opfer des Völkermords in Namibia 1904-06
7. Die Varnhagen Gesellschaft e. V.
8. Glückwünsche / Ehrungen
9. Veröffentlichungen unserer Mitglieder
10. Büchermerk - neu in unserer Vereinsbibliothek
11. Karoline Pichler über Ein Buch des Andenkens
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1. VOR 200 JAHREN: DIE SCHLACHT
VON WAGRAM
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Am 5. / 6. Juli vor 200 Jahren erlitten die Österreicher bei
Deutsch-Wagram
eine Niederlage gegen die französischen Truppen. Bei dieser
Schlacht standen auf österreichischer Seite 140.000 Soldaten
unter Führung von Erzherzog Karl, unter ihnen auch Freiwillige
wie Karl August Varnhagen, der im Regiment Vogelsang diente. Napoleon
mit seinen Generälen Davout, Masséna, Oudinot und Bernadotte
befehligten 190.000 Mann, darunter das IX. Korps aus Sachsen.
Wagram ist eine nördlich von Wien gelegene Kleinstadt im Marchfeld.
Nach einem kurzen weiteren Gefecht bei Znaim schloss Erzherzog Karl
einen Waffenstillstand und wurde deshalb von Kaiser Franz I. als
Oberbefehlshaber entlassen.
Österreich musste am 14. Oktober 1809 den Frieden von Schönbrunn
schließen, der die Verheiratung der Kaisertochter an Napoleon
mit sich brachte.
Karl August Varnhagen, der das Frühjahr 1809 fern von seiner
geliebten Rahel als mittelloser Student in Tübingen verbracht
hatte, nahm an dieser Schlacht als Freiwilliger im Regiment Vogelsang
teil. Er hatte sich in einer schwierigen Lebenslage entschlossen,
in den Krieg gegen die verhassten Besatzer zu ziehen und sich notfalls
in der Schlacht "eine Kugel zu suchen", wie er an Rahel
schrieb. Tatsächlich wurde er beim ersten Ansturm verwundet.
Für Varnhagen wurde dieses Ereignis zu einer Lebenswende. Von
einem Durchschuss des Schenkels rasch genesen, sorgte er mit seinen
medizinischen Kenntnissen dafür, dass eine falsche Behandlung
seines erkrankten Obersten Wilhelm von Bentheim abgebrochen und
dieser rasch geheilt wurde. In der erzwungenen Friedenszeit gab
es für den Soldaten nicht viel zu tun.
Varnhagen wurde Adjutant und Vertrauter des Obersten, reiste mit
ihm nach Prag, Töplitz und Paris, wo sie eine Audienz bei Napoleon
besuchten. Schließlich nahm er als Lieutenant seinen Abschied
und trat in russische Dienste. Mit einer Kosakenarmee unter Oberst
Tettenborn nahm Varnhagen an den Freiheitskriegen des Jahres 1813/14
in Norddeutschland teil.
Eine Schilderung aus Varnhagens Feder brachte das Historische
Taschenbuch von Friedrich v. Raumer, Bd. 7 (1836), S. 1-77.
Zur Hundertjahrfeier im Juni 1909 gab der k.u.k. Postmeister und
Lokalhistoriker Deutsch-Wagrams, Anton Pfalz, den Text neu heraus,
um für ein Denkmal zu sammeln - mit einem Posaunenengel als
Titelvignette. Auch Straßen wurden damals in Wien und Wagram
nach Karl August Varnhagen benannt.
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2. VARNHAGENS BRIEF NACH BERLIN,
20.7.1809
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"Als ich den Schuß in den Schenkel erhielt, fühlte
ich zuerst nur einen harten Schlag, der mich durchfuhr; ich sah
aber gleich, indem ich den Rockschoß weghob, zwei Rinnen Blut
hervorquillen, die Kugel war durch und durch gegangen. Hier galt
aber kein Besinnen, das Regiment, vom Feinde auf dem linken Flügel
lebhaft angegriffen, wich dort eilig zurück, und bald war auch
der rechte Flügel in die Flucht mit fortgerissen. Ich mußte
die letzte Kraft anstrengen, um nicht zurückzubleiben. Zwei
Soldaten faßten mich unter den Armen, und halb gehoben, halb
auftretend, kam ich bis rückwärts unserer Lagerhütten.
Viele Kanonenkugeln sausten über uns hin, eine so dicht, daß
mein einer Führer zu Boden stürzte: unverwundet, wie es
schien; der andere brachte mich noch etwa hundert Schritte weiter,
kehrte dann aber zum Gefecht zurück, das unterdessen wieder
zum Stehen gekommen war. [...] Einige Verwundete, die herankamen,
konnten mir Hülfe bieten, ein Soldat trug mich sogar eine Strecke,
bis wir einen zerschossenen Pulverwagen trafen, der leer zur Reserve
fuhr. Auf diesen setzte man mich, und nun ging's in der Abendkühle
langsam fort, eine ganze Schar Verwundeter schleppte sich mit, bald
nahmen Winseln und Klagen überhand, das Schüttern des
Wagens verursachte mir großen Schmerz, das Blut, welches anfangs
reichlich geflossen war und sich im Stiefel angehäuft hatte,
stockte jetzt, und Schenkel und Knie wurden kalt und starr; ich
litt, gleich den Andern, an schrecklichem Durst, und auch die Nachtkälte
wurde sehr schmerzlich. " (zit. nach Denkwürdigkeiten.
Hg. v. Konrad Feilchenfeldt, Bd. 1, 659 f.)
Bei der Schlacht von Wagram starben auf Seiten der Franzosen und
ihrer Verbündeten mindestens 14.000 Mann. Nach einer Statistik
von Oskar Christe betrug der österreichische Verlust an Todten:
4 Generale, 120 Offioziere, 5507 Mann, 1935 Pferde, an Verwundeten:
13 Generale, 610 Offiziere, 17.490 Mann, 1912 Pferde; im Ganzen
31.000 Mann.
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3. AUS ALTEN AKTEN: VARNHAGENS MILITÄRZEUGNIS
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Auskünfte über Varnhagens Militärzeit in Österreich
finden sich in einem Artikel von Oskar Christe in Danzers Armee-Zeitung
Jg. 7, Nr. 11 v. 13.3.1902, S. 9f.:
Aber die Aussichten, neuerdings im Heere Oesterreichs einen Krieg
mitzumachen, schwanden von Tag zu Tag, und so entschloß Varnhagen
sich Ende 1812, um seinen Abschied zu bitten, "wegen Familienangelegenheiten",
wie es in seinem Gesuche hieß, "die dringend eine längere
Abwesenheit des Bittstellers vom Regiment und seine Gegenwart in
der Nähe seiner Familie erfordern". Oberst Bentheim befürwortete
das Quittirungsgesuch bei gleichzeitiger Verleihung des Unterlieutenantscharakters
am 15. December 1812, "umsomehr, als derselbe nach seiner diesem
Regiments=Commando nur zu gut bekannten Denk- und Handlungsweise
für immer ein der Ehre, ein Mitglied des Officierscorps der
k. k. österreichischen Armee zu sein, würdiges Individuum
zu sein verspricht. Die beigefügte Conduitenliste Varnhagen's
lautet: "Ledig, 30 Jahre alt, in Düsseldorf geboren, dient
im Regiment Vogelsang Nr. 47 als Fähnrich 3 Jahre, 6 Monate.
Was er war: Doctor medicinae; hat Beihilfe: etwas; Gesundheitsumstände:
gute; Gemüthsbeschaffenheit: gut und bescheiden; natürliche
Talente: sehr viele; redet Sprachen: deutsch, Französisch,
Latein und Griechisch; Exerciren: gut; Adjustiren: gut; Dressiren:
gut; Kenntnisse im Geniewesen: keine; in anderen Wissenschaften:
Geographie und Geschichte; Reiter: etwas; Pferdekenner: nein; Betragen
vor dem Feinde: sehr brav und 1809 blessirt worden; Betragen mit
dem Civile: verträglich; im Regiment: beliebt; mit seinen Untergebenen:
angemessen; Eifer und Application: viel; guter Wirth, sehr brauchbar
im Dienst."
Am 6. Jänner 1813 wurde das Gesuch Varnhagen's vom FM Grafen
Bellegarde mit nachstehenden Allerunterthänigsten Vortrag zur
Kenntniß des Kaisers gebracht: "Der Fähnrich Varnhagen
von Vogelsang=Infanterie ist mit dem anverwahrten, von dem Regiment
unterstützten Gesuche um die Bewilligung seiner Quittirung
und um die Verleihung des Unterlieutenantscharakters eingeschritten.
Man würde es nicht wagen, Eurerer Majestät diese Bitte
eines Officiers vorzutragen, welcher erst der 14. im Range ist und
wegen Familienangelegenheiten quittirt hat, wenn man nicht in den
Verdiensten, die deselbe sich während seiner kurzen Dienstzeit
erworben, Gründe zu einer besonderen allerhöchsten Rücksichtnahme
aufzufinden glaubte. Varnhagen ist als Ausländer, kurz vor
der Schlacht bei Deutsch-Wagram, aus bloßer Anhänglichkeit
an Euerer Majestät Allerhöchste Dienste bei dem Infanterieregiment
Vogelsang eingetreten und in der erwähnten Schlacht schwer
verwundet worden. Diese freiwillige Aufopferung, sein braves Verhalten
vor dem Feind, seine ausgezeichnete Conduite und vorzügliche
Verwendung, welche das Regiment mit der beigefügten Conduitenliste
bestätiget, erwerben ihm allerdings einen nicht ungegründeten
Anspruch auf eine Allergnädigste Würdigung seines Wunsches.
Euere Majestät dürfen sich daher in huldreicher Erwägung
dieser Gründe bewogen finden, dem gedachten Fähnrich zum
Merkmal der Allerhöchsten Gnade und zur Belohnung seiner bewiesenen
Anhänglichkeit bei seinem Austritte den Unterlieutenantscharakter
Allergnädigst zu verleihen.
Kaiser Franz resolvirte: "Aus besonderer Gnade verleihe Ich
dem Fähnrich Varnhagen bey seinem Austritte den Lieutenants=Charakter
ad honorers.
Wien, den 16ten Januar 1813."
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4. NEUES VON KARL AUGUST UND RAHEL
VARNHAGEN...
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Auf der Seite
https://www.zinnfigur.com
kann zum Preis von 78 EUR (Artikelnr. 565/271) ein Neudruck der
Biographie
Leben des Generals Grafen von Schwerin von Karl August Varnhagen
von Ense subskribiert werden. Den Reprint seiner Blätter
aus der preußischen Geschichte (Leipzig 1868-1869) hat
Nikolaus Gatter bei Olms-Weidmann herausgegeben und mit einem Vorwort
versehen (Hildesheim / Zürich / New York 2009, Reihe: Historia
Scientiarium). Die fünf Bände enthalten allerdings kein
Register, wie irrtümlich vom Verlag angekündigt!
Erschienen ist inzwischen von Ute Schönwitz: Schelling war
mein Lehrer und er war mir mehr: Ignatz Paul Vitalis Troxlers
Leben in Briefen an Karl August Varnhagen und Anton Sebastian Federer.
Dike / Nomos: Zürich / Sankt Gallen / Baden Baden 2009 (Europäische
Rechts- und Regionalgeschichte Bd. 8).
In dem Band Freiheit, Gleichheit, Solidarität. Beiträge
zur Dialektik der Demokratie (hg. v. Werner Goldschmidt, Bettina
Lösch u. Jörg Reitzig, Frankfurt a. M. u.a.: Peter Lang
2009 (Philosophie und Geschichte der Wissenschaften.
Studien und Quellen 68) beschäftigte sich Konrad Feilchenfeldt
mit Georg Friedrich Kolb und Karl August Varnhagen von Ense.
Ein Kurzbriefwechsel aus der Epoche des Junghegelianismus (S.
59-77).
Kriegshandlungen um Boizenburg schildert ein Varnhagen-Text
im Mecklenburgischen Hausbuch 2009, hg. v. Diethard H. Klein
(Husum Druck- und Verlagsgesellschaft), S. 177-178.
Mit Rahels oft zitierem Spruch (der übrigens bisher nur durch
Hannah Arendts Biographie bekannt ist): "Was tun Sie? - Nichts.
Ich lasse das Leben auf mich regnen" beschäftigt sich
Pater Anselm Grün in einer seiner populären Sammlungen:
Das Glück beginnt in dir. Gute Gedanken für jeden
Tag. Ausgewählt und hg. v. Ludger Hohn-Morisch. Freiburg: Herder
2009, S. 70 f.
Für den 22. September 2009 sind die Familienbriefe von
Rahel Levin Varnhagen, hg. v. Renata Buzzo Màrgari Barovero,
im C.H. Beck-Verlag angekündigt.
Bereits erschienen ist im Verlag W. Fink in München eine Zürcher
Dissertation von Leyla Ciragan: Performanz und Tradierung bei
Rahel Levin/Varnhagen.
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NOCH EINMAL: RAHEL VARNHAGEN IM
FILM
Rahels Filmauftritte sind selten, schrieben wir in No. 21 (2008).
ANNE UND DIETER VARNHAGEN machen uns auf den Fernseh-Mehrteiler
Heinrich Heine aufmerksam, der in den 80er-Jahren lief, mit
Christoph Bantzer als Hauptdarsteller. Im ersten Teil unter dem
Titel Das Leben ist weder Zweck noch Mittel: das Leben ist ein
Recht spielte Rosemarie Fendel die Rolle der Rahel Varnhagen.
Kennt jemand diesen Film, hat ein Video aufgenommen? Wer hat den
Film produziert? Inzwischen haben wir einen Hinweis bekommen, daß
es der ZDF war. Über eine Leihgabe würden wir uns sehr
freuen!
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ZWEI 'CALLS FOR PAPERS':
1.
Alma Maters Töchter im Exil - zur Vertreibung von Wissenschaftlerinnen
und Akademikerinnen in der NS-Zeit 20. Tagung der AG "Frauen
im Exil" in der Gesellschaft für Exilforschung e.V. in
Kooperation mit dem Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Georg-August-Universität
Göttingen, 29.-31. Oktober 2010. Vortragsangebote mit Exposé
bitte bis zum 1. September 2009 an:
Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg hansen.schabergatt-online.de
2.
German Women's Writing in its European Context, 1700-1900, London.
Thursday, 25 and Friday, 26 November 2010, Institute of Germanic
& Romance Studies, University of London.
Please send abstracts (200-300 words) with a working title to both
of the co-ordinators by 30 September 2009: Dr Hilary Brown
(h.j.brownatswansea.ac.uk)
Dr Caroline Bland (c.blandatsheffield.ac.uk)
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5. VORGESTELLT: SIGRUN HOPFENSPERGER
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Im Herbst vorigen Jahres ist Sigrun Hopfensperger unserem
Verein beigetreten. Sie wurde am 16. Juni 1967 in München geboren,
war Beamtin, holte das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg nach und
studiert heute in Osnabrück Allgemeine Sprachwissenschaft und
Philosophie. Einem Seminar über feministische Philosophie hat
sie ein fundiertes Referat über Rahel Varnhagen und Bettina
von Arnim vorgetragen, das unserem Archiv gestiftet wurde. Für
uns besuchte sie die Verleihung des Droste-Preises und nahm am 4.
April 2009 an einer Vorstandssitzung in Hürth teil.
"Ich sehe mich als Katalysator, der mit Sanftheit hartgesottene
Kontrahenten entgiftet , bis diese einander schadlos begegnen können",
sagt Sigrun Hopfensperger in einem Aphorismus von sich selbst.
Da freut es den Vorstand natürlich besonders, dass sie sich
bereit erklärte, als zweite Schriftführerin zu kandidieren.
Als Autorin vielfach tätig, schreibt sie seit 2001 gezielt
Aphorismen:
http://www.hopfensperger-aphorismen.de
und hat für unseren Verein bereits Kontakte mit dem Aphoristikertreffen
in Hattingen angebahnt, dessen Mit-Organisator FRIEDEMANN SPICKER
sich mit Aphorismen Rahel Varnhagens auseinandergesetzt hat. Die
Varnhagen Gesellschaft hofft auf eine künftige Kooperation
mit dem DEUTSCHEN APHORISMUS-ARCHIV.
http://www.dapha.de
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HANS-MAYER-WEG IN KÖLN BENANNT
Der Kölner Bezirk des VS-Schriftstellerverbands, für dessen
Lesung gegen rechts wir im Frühjahr 250 EUR von der Sparkasse
KölnBonn einwerben konnten, setzte sich für die BENENNUNG
EINER STRASSE nach HANS MAYER ein. Der Kölner Wochenspiegel
berichtete (Jg. 46, Nr. 24 v. 10.6.2009): "Späte Ehrung
für den Hans Mayer, der 1907 im Belgischen Viertel geboren
wurde und 2001 in Tübingen starb. Ihm wurde ein Weg gegenüber
der Uni-Mensa gewidmet.
Im Dritten Reich wurde der Jude, der Jura, Geschichte und Philosophie
studierte, verfolgt und floh nach Frankreich und in die Schweiz.
Die Kölner Uni erkannte ihm seine Doktorwürde ab, die
er erst 1981, ein Jahr, nachdem er mit dem Kölner Literaturpreis
ausgezeichnet wurde, zurückbekam.
Zahlreiche Bücher hat der Literaturprofessor geschrieben. Darunter
Werke über Goethe und Brecht, Thomas Mann und Richard Wagner.
Wobei sein größtes Werk Georg Büchner gewidmet war.
Genauso widerspenstig und rebellisch wie er war, gestaltete sich
die Enthüllung des Wegschildes. Das Straßenverkehrsamt
hatte es gut gemeint und den Pfeiler, an dem das Straßenschild
befestigt wurde, aufgestockt. Als nun die feierliche Enthüllung
geschehen sollte, kam Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker
nicht dran, da keiner an eine Leiter gedacht haben. Thomas Geduhn,
Ethnologe und Initiator der Namensnennung, kletterte schließlich
hoch und enthüllte das Schild." Bleibt zweierlei nachzutragen:
Der Vorsitzende der Varnhagen Gesellschaft e. V. war es, der Herrn
Geduhn die 'Räuberleiter' halten musste, und inzwischen ist
das Schild durch einen Zusatz mit den Lebensdaten Hans Mayers und
dem skeptischen Titel seiner Autobiographie - "Ein Deutscher
auf Widerruf" - ergänzt worden.
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6. TERMINE: EMPFEHLENSWERTE VERANSTALTUNGEN
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17. Juli bis 2. August
Ausstellung: Marlies Obier:"über den Tag hinaus".Eine
Erinnerung an Marie Juchacz. Öffnungszeiten Di-Sa 14.00- 18.00;
So 11.00-18.00. In Kooperation mit der AWO Siegener Werkstätten.
Veranstalter / Ort: Frauen-Museum, Im Krausfeld 10, Bonn, Tel. 0228
/ 69 13 44.
26. Juli, 15.00
Marlies Obier: Rosa Luxemburg (wie 17.6.)
26. Juli, 15.00
Angela Klein: Zwischen "Sturm und Drang" und Armenwesen:
Johann Anton Leisewitz. Veranstalter / Ort: Braunschweigisches
Landesmuseum, Burgplatz 1, 38100 Braunschweig.
6. August, 19.30
Hofgespräche: Wilhelmine Herzlieb - ein Leben im Schatten
von Goethes Wahlverwandtschaften.Mit Ditte von Arnim. Veranstalter
/ Ort: Grand Hotel Russischer Hof, Goetheplatz 2, Weimar.
11. August, 17.00
Einweihung des Mahnmals für die Opfer des deutschen Völkermords
in Namibia 1904-1908 in unmittelbarer Nachbarschaft des Anti-Kolonial-Elefanten
im Beisein vopn Senator Reinhard Loske und dem Bildungsminister
von Namibia, Nangolo Mbumba. Ort: Gustav-Deetjen-Anlage, Bremen.
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Das Mahnmal in der Gustav-Deetjen-Grünanlage
erinnert an die Opfer der Schlacht am Waterberg und des Kolonialkrieges
von 1904 bis 1908 in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika,
dem heutigen Namibia. [...] Im Verlauf eines von der deutschen Schutztruppe
verübten Eliminierungsfeldzugs wurden rund 65 000 Angehörige
des Herero-Volkes, rund 10 000 Angehörige des Nama-Volkes und
eine ungewisse Anzahl von Damara getötet. Der Kommandeur der
deutschen Kolonialtruppe, Generalleutnant Lothar von Trotha, befahl
nach der Schlacht von Ohamakari (Schlacht am Waterberg, 11. August
1904) die Vernichtung der Widerstand leistenden Gruppen.
Gegenüber dem Gouverneur der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika,
Leutwein, beschrieb von Trotha seine Absicht freimütig: "Ich
kenne genug Stämme in Afrika. Sie gleichen sich alle in dem
Gedankengang, dass sie nur der Gewalt weichen. Diese Gewalt mit
krassem Terrorismus und selbst mit Grausamkeit auszuüben, war
und ist meine Politik. Ich vernichte aufständische Stämme
mit Strömen von Blut " Von Trotha bezeichnete die Situation
als den "Anfang eines Rassenkampfes". Dessen planmäßige
Umsetzung wurde von der Schutztruppe konsequent zu Ende geführt.
Sie bildete einen über 250 Kilometer langen Überwachungskordon
und blockierte damit alle Fluchtmöglichkeiten aus der Omaheke,
einer wasserlosen Region östlich des Waterbergs, in die die
Afrikaner nach der Schlacht geflohen waren.
Deren Angebote aufzugeben wurden ignoriert, Verdurstende "von
ihren Leiden erlöst". Tausende Männer, Frauen und
Kinder fielen dem Vorgehen zum Opfer, und fast das gesamte Vieh
der Ovaherero, nicht nur Lebensgrundlage, sondern auch Kulturträger
des Nomadenvolkes, ging zugrunde. Nach der faktischen Vernichtung
des Volkes der Ovaherero forderten Siedler auch die Ausrottung der
Nama, die sich im Oktober 1904 erhoben und einen Guerillakrieg begannen.
Die Deutschen reagierten darauf mit einer Politik der verbrannten
Erde. Die Besetzung und teilweise Vergiftung von Wasserstellen führte
zu Tausenden weiteren Opfern unter den Nama und Damara. Unzählige
Menschen starben in den folgenden Jahren an den Lebensbedingungen
in Internierungslagern und an der Zwangsarbeit.
Anlässlich der internationalen Konferenz zum Kolonialkonflikt
in Namibia, seinen Folgen und den Möglichkeiten der Wiedergutmachung
und Versöhnung, die im November 2004 im Bremer Rathaus stattfand,
sagte der damalige Bürgermeister, Dr. Henning Scherf, den anwesenden
Vertretern der Opfergruppen die Errichtung eines Mahnmales in Bremen
zu.
[...] Die Steine und Felsbrocken kommen aus Namibia, Beton und Kies
aus Deutschland. Der Beton-Unterbau, der den Boden des runden Mahnmals
bedeckt, versinnbildlicht die Basis der Erinnerung. Ohne Erinnerung
keine Aussöhnung.
Die namibischen Steine mittlerer Größe symbolisieren
die zahllosen Opfer des Völkermords. Die vier Felsbrocken -
einer für jede am Wiedergutmachungsprozess beteiligte Seite:
Deutschland und Namibia als politische Partner, die namibischen
Opfergruppen und die Nachkommen der deutschen Siedler als Besiegelnde
- stehen für die Grundsteine der Versöhnung, die gemeinsam
gesetzt werden müssen. Die landschaftsgärtnerische Integration
in die Grünanlage rund um das Bremer Anti-KolonialDenkMal,
den Elefanten an der Gustav-Deetjen-Allee, assoziiert kontrapunktisch
den Bezug zur Umwelt der Omaheke, die ohne den militärischen
Terrorakt der Kolonialtruppen nicht lebensfeindlich für die
Opfer des Genozids geworden, sondern organischer Teil des Lebensraumes
geblieben wäre, mit dem sie als Nomaden interagierten. Der
Standort des Mahnmals befindet sich in unmittelbarer Nähe des
1932 zur Verherrlichung des Kolonialismus errichteten und 1989/90
zum Anti- KolonialDenkMal umgewidmeten Elefanten-Monuments. Der
Erinnerungsort verstärkt und bekräftigt damit das Gelöbnis
der Freien Hansestadt, sich ihrer historischen Verantwortung für
die Gründung deutscher Kolonien und die Entwicklung des Kolonialismus
in Deutschland mit dem Blick auch auf die unrühmliche Seite
dieser Geschichte zu stellen. Durch die Platzierung in der Nähe
der Weggabelung östlich des Elefanten-Monuments entsteht eine
optisch erkennbare Wechselbeziehung des Mahnmals mit dem Anti-KolonialDenkMal,
jedoch ohne dass sich die beiden Anlagen konterkarieren. Auf eine
besondere Zuwegung wird verzichtet. (F. Thomas Gatter)
Centre of African & Migration Studies
Universität Bremen FB 6
Postfach 330 440
D 28334 Bremen
Fon 0171 334 80 58
AB 0421 218 23 87
Fax 05021 875 83 52
e-mail thomas.gatteratfreenet.de
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20. August, 17.00
Dagmar Skwara: "Schiller und Beethoven - diese 2 Namen sind
würdig bey ein ander zu stehen". Vortragsreihe Bürger
Schiller. Eintritt frei.
Veranstalter / Ort: Goethe- und Schiller-Archiv, Hans-Wahl-Str.
4, Weimar.
4. September ...bis Mai 2010
Ausstellung: Revolution von Oben. Preußens Staatskanzler
Karl August von Hardenberg (1750-1822). Veranstalter: Haus der
Brandenburgisch-Preußischen Geschichte und Stiftung Fürst
Pückler-Museum Park & Schloss Branitz, Ort: Schloss Branitz,
03042 Cottbus.
4. bis 6. September
Konferenz: Goethes Verhältnis zur Natur, dargestellt am
Beispiel des 'Faust'. U. a. mit Vorträgen über Der
junge Goethe, die Alchemie und die Anfänge des Faust (Claus
Priesner), "Die goldne Zeit, mein Freund, ist wohl vorbei"
- Goethes Verhältnis zur Natur (Denise Roth) und Goethes
Faust und die Gegenwart (Manfred Osten).
Veranstalter / Ort: Faust-Archiv Knittlingen.Kirchplatz 9, 75438
Knittlingen, Anmeldung bis 31.7. unter Tel. 07043 / 951610.
6. September, 18.00
Schoschana Maitek-Drzevitzky: Die literarischen Salons der Rahel
von Varnhagen und Henriette Herz im Berlin des 19. Jhds. Veranstalter
/ Ort: Ehemalige Synagoge, 67273 Weisenheim am Berg, Hauptstr. 28a,
Tel. 06353 2393.
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MITGLIEDERVERSAMMLUNG, AUSSTELLUNG
UND TAGUNG
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- Bitte vormerken! Gäste sind willkommen -
"Sie ist jetzt neu ausgebaut", schrieb LUDMILLA ASSING
am 28.7.1860 an Lassalle über die BURG DES FRANZ VON SICKINGEN,
"aber man sieht doch noch an vielen stehengebliebenen Mauern
wie groß und stark und mächtig dieser Bau war. Ich sah
aus allen Fenstern, stieg auf alle Thürme und Höhen. [...]
Ein 295 Fuß tief in den Felsen gehauener Brunnen reicht bis
zur Alsenz hinunter. Der Wein, der auf dem Berge wächst, soll
sich durch Feuer und Würze auszeichnen. Zum Zeichen daß
ich wirklich oben war, kommen ein paar dort abgepflückte Blätter
mit."
In Bad Münster am Stein war auch HANS MAYER als Kind mit seinen
Eltern zur Kur, wie er auf den ersten Seiten von Ein Deutscher
auf Widerruf, seiner Autobiographie, schreibt.
6. bis 13. September
Ausstellung "Lebensbilder, die Zukunft zu bevölkern":
Von Rahel Levins Salon zur Sammlung Varnhagen . Bad Münster
am Stein-Ebernburg, Brunnenhalle im Kurpark & Weinaurant Bach,
Lindenallee 11.
Rahel Varnhagen ist die Erfinderin des Berliner Salons. Die emanzipierte
Jüdin und geniale Philosophin hinterließ rund 6000 Briefe.
Ihr Ehemann Karl August Varnhagen gab nach ihrem Tod ein Buch des
Andenkens für ihre Freunde heraus. Geselligkeit und Briefkultur,
die Geschichte weiblichen Schreibens, das wechselvolle Schicksal
der Briefsammlung sind die Themen unserer Info-Tafeln in der Brunnenhalle.
Exquisite Scherenschnitte von Rahels Schwägerin Rosa Maria
Assing und andere Kunstwerke werden im Weinaurant ausgestellt.
12. September
11.00 MITGLIEDERVERSAMMLUNG
der Varnhagen Gesellschaft e.V., Kurpfälzischer Amtshof, Burgstr.
13, 55583 Bad Münster am Stein (Ortsteil Ebernburg).
ab 13.00 TAGUNG:
Von Sigurd bis Sickingen: Rittertugenden und Wertekanon von
der Romantik bis zur Arbeiterbewegung. Vorträge über Bettina
von Arnim und Friedrich Wilhelm IV. (URSULA PÜSCHEL),
Fouqués ritterliche Hoffeste (ULRICH SCHUCH), Ferdinand
Lassalle und Gräfin Hatzfeld (CHRISTIANE KLING-MATHEY
- angefragt), "Und ewig grüßt der Eiserne
Prinz": Prinz Eisenherz, ein (Ritter)Vorbild für Jugendliche?!
(HUBERT MITTLER). Führung zur Ebernburg (KNUT HOPPE),
Ein Brief Ludmilla Assings an Lassalle von der Ebernburg
(1860) (NIKOLAUS GATTER)
ab 19.00
Ferdinand Lassalle: Franz von Sickingen. SZENISCHE LESUNG
im Amtshof, u. a. mit ANGELIKA OPPENHEIMER, KNUT HOPPE.
Musik: STEFAN KÖHL.
Vor 150 Jahren, im Frühjahr 1859, erschien das Drama Franz
von Sickingen. Sein Autor, Ferdinand Lassalle, wurde als Gründer
der Arbeiterbewegung und durch seinen Tod im Duell bekannt. Mit
unserer Tagung fragen wir danach, was wie sich der Begriff der Ritterlichkeit
seit der Romantik gewandelt hat.
Während die einen in Ritterromanen schwelgten, setzte sich
Bettina von Arnim konkret für die sozial Schwachen ein. Sind
Ritter in Comic und Film noch Vorbilder? Ein Brief, den Varnhagens
Nichte Ludmilla Assing von der Ebernburg an Lassalle schrieb, wird
erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Kriegerisch mutet auch das Bildmotiv unserer Ritter-Tagung an: Der
kleine Reactionär aus einer gleichnamigen Satirezeitschrift
des 19. Jhds., und ein von Rosa Maria Assing ausgeschnittener Schmetterling.
13. September - Tag des offenen Denkmals
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ab 10.00 FINISSAGE in der
Brunnenhalle im Kurpark: Silhouettenschneiden, Visitenkartenkunde,
Salontipps; Lassalle im großbürgerlichen Salon
(ERNST SIEBEL - angefragt).
In Kooperation mit: Fouqué-Gesellschaft Berlin-Brandenburg,
Salongesellschaft Eltville, Verkehrsverein Rheingrafenstein, Kurpfälzischer
Amtshof, Weinaurant Bach; gefördert von der der ALG aus Mitteln
des Bundesministeriums für Kultur und Medien.
Schirmherrin: ANDREA NAHLES MdB (SPD)
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22. September, 19.00
Ralf-Torsten Speler: Johann Christian Reil und Kunst.
Musikalisch-literarische Soirée anlässlich des 250.
Geburtstags des Mediziners; mit dem. Universitätschor 'Johann
Friedrich Reichardt'. Ort: Reichardtsgarten, Halle.
22. September (19.00) ...bis 2. November
Ausstellung: Adelbert von Chamisso - Biografische Spuren.
Zur Eröffnung liest Peter Schütt aus Peter Schlemihls
wundersame Geschichte. Führung: Karin Dittmar (Chamisso-Initiative,
Berlin). Mo-Do 9.00-19.00 Uhr, Fr 9.00-16.00 Uhr, Sa 9.00-13.00
Uhr geöffnet. Veranstalter / Ort: Universitätsbibliothek
Hagen, Ausstellungsraum, Universitätsstraße 23, 58097
Hagen.
23. September, 18.00 Uhr
Pfarrerin Brigitte Zywitz: Schätze des Burg-Archivs und
der Varnhagen'schen Bibliothek. Reihe Mittwochs im Museum.
Veranstalter / Ort: Museum für Handwerk und Postgeschichte,
Fritz-Kühn-Platz, Iserlohn.
1. Oktober, 19.00
Carl-Blechen-Salonabend. 'Die Elixiere des Teufels' - E. T. A.
Hoffmann, Carl Blechen und Bruder Medardus. Vortrag: Beate Schneider,
Lesung: Michael Becker. Musik: Peter Wingrich. Veranstalter / Ort:
Schloss Branitz, wie 4. 9.
8. Oktober (Beginn: 14.00) ...bis 10. Oktober
Konferenz: Wallensteinbilder im Widerstreit. Eine historische Symbolfigur
in Geschichtsschreibung und Literatur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.
Veranstalter: Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart;
Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart; Historisches
Institut der Universität Stuttgart; Ort: Haus der Geschichte
Baden-Württemberg,
Konrad-Adenauer-Str. 16, 70173 Stuttgart. Die Tagung ist öffentlich,
eine vorherige Anmeldung ist jedoch aus Patzgründen erforderlich.
Anmeldungen bitte an Herrn Wolfram Schneider vom Haus der Geschichte
Baden-Württemberg:
schneiderathdgbw.de
9. Oktober, 18.00
Peter Schütt: "Wir werden mit Europa alle Übel
hinter uns lassen".
Adelbert von Chamissos 'Reise um die Welt'. Veranstalter / Ort:
wie 22.9. 12. Oktober, 18.30 Uhr
Heiner Lück: Reil und sein Verhältnis zur napoleonischen
Besatzungsmacht. Ort: Zwischendeck des Neuen Theaters, Halle.
16. Oktober (18.00) ...bis 18. Dezember
Ausstellung: Johann Christian Reil. Gelehrter, Arzt und Bürger.
Veranstalter / Ort: Stadtarchiv Halle in Kooperation mit der Zentralen
Kustodie der M.-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
23. bis 24. Oktober
Jahrestagung der Georg Büchner Gesellschaft e. V. Mit Vorträgen
über die politische Opposition in Hessen zwischen 1815 und
1835 und über den Hessischen Landboten. Ort: Marburg,
Biegenstr. 36, Tel. 06421 / 2 82 43 03.
27. Oktober, 19.00
Norbert Böhnke: Varnhagen von Enses Doppelroman. In
der Reihe: Literatur zur Kur. Halle liest 2009. Christian-Wolff-Straße
2, Seiteneingang der Ulrichskirche, Gewölberaum, Halle.
29. Oktober, 15.30-17.30
UR-Märchen. Lesung und Diskussion mit unserem Mitglied
Viktoria Meienburg. Elternschule am Grindel, Oberstraße 18b,
Hamburg.
29. Oktober (Eröffnung 18.00) ...bis 31. Januar
Ausstellung: Die Welt umwälzen* Bettine von Arnim geb.
Brentano (1785-1859). Veranstalter / Ort: Marburger Haus der Romantik.
Markt 13, 35037 Marburg. Info: Tel. 06421-917160
3. November, 19.00
Lesung unseres Mitglieds Viktoria Meienburg zur Daphne-Ausstellung
von 11 Künstlerinnen (an 27.10.). Mit Katharina Hempel (Gitarre),
Corinna Meyer-Esche (Gesang), Kunstforum GEDOK, Koppel 66, Lange
Reihe 75, Hamburg.
6. bis 7. November
Tagung: Stand und Perspektiven der Pückler-Forschung.
U.a. mit Referaten unserer Mitglieder James Bowman, Nikolaus Gatter,
Ulf Jacob, Andrea Micke-Serin. Veranstalter / Ort: wie 4. 9.
7. bis 9. Dezember
Symposion: Wissenschaftliche Bibliothekare im Nationalsozialismus.
U. a.mit einem Vortrag von Roland Bärwinkel (7.12., 15.45)
über die Thüringische Landesbibliothek in der Zeit Hermann
Blumenthals 1939-1942.
Veranstalter / Ort: Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.
Anmeldung: Tel. 03643 / 54 52 00
9. bis 11. November
Konferenz: Schiller, der Spieler.U. a. mit einem Vortrag
von Liliane
Weissberg über: Von Winnicott zu Schiller: Kindheit und
Spiel.
Veranstalter / Ort: Deutsches Literaturarchiv, Marbach, in Kooperation
mit
dem Institut für Deutsche Philologie, Freie Universität
Berlin, und der Friedrich Schlegel Graduate School,
Anmeldung: Tel. 07144 / 848175.
10. Dezember 2009
Reinhard Brandt: *Johann Gottlieb Fichte - ein Philosoph der
Romantik?
Marburger Haus der Romantik. Markt 16, 35037 Marburg.
Info: Tel. 06421-917160.
19. Dezember, 15.00
"...der Nachwelt in zehnfacher Verherrlichung zu erscheinen"
- Facetten Pücklers. Mit Martin Seifert als Fürst Pückler,
Susanne Rydén, Sopran, Christine Schornsheim auf dem originalen
Hammerflügel des Fürsten Pückler (Breitkopf &
Härtel, 1841). Veranstalter / Ort: wie 4. 9.
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7. DIE VARNHAGEN GESELLSCHAFT E.
V.
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VORSTAND:
Dr. Nikolaus Gatter, Köln (Vorsitzender)
Christiane Nägler, Eltville (Stellvertretende Vorsitzende)
Karin Laakes, Bocholt (Schatzmeisterin)
Kornelia Löhrer, Hürth (Schriftführerin)
SCHIRMHERRIN / EHRENMITGLIEDER
Prof. Carola Stern
Renée
Kraus, Dortmund
Dr. Herrad von Lamprecht, Heidelberg
Prof. Dr. Maria Victoria Arrabal Cano, Barcelona
Prof. Dr. Jaime Vándor, Barcelona (Spanien)
NEUE MITGLIEDER / NACHTRÄGE:
Andrea Micke-Serin, Orléans (Frankreich)
Bertha Ruttmann, Rüthen
Holger Rottmann, Rüthen
Andreas Rumler, Elsdorf
Korrektur: Raphaël Cahen, La Rochelle, Frankreich
...AUSGESCHIEDEN IST:
Dr. Eva Weissweiler, Köln
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8. GLÜCKWÜNSCHE / EHRUNGEN
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BARBARA SCHNEIDER-KEMPF, Generaldirektorin der Staatsbibliothek
zu Berlin, gehört mit Dr. Ursula Scheu und Alice
Schwarzer zum dreiköpfigen Vorstand des FrauenMediaTurms
in Köln, dem Archiv und Dokumentationszentrum für Frauenfragen.
Der Leiter der Handschriftenabteilung der Stabi, Professor Dr. EEW
OVERGAAUW wurde von der Historischen Kommission zu Berlin als
ordentliches Mitglied kooptiert. Die russische Toleranz-Stiftung
ehrte PETER URBAN für sein übersetzerisches Lebenswerk
mit dem erstmals vergebenen Turgenev-Preis.
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9. VERÖFFENTLICHUNGEN UNSERER
MITGLIEDER
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Von SIBYLLA BÖSENBERG erschien schon 2006 in der Eres-Edition,
Lilienthal: Ein Glück für mich ist die Musik. Elise
Müller, eine Bremer Musikerin aus< der Zeit der Romantik
(Bremensia Bd. 9).
Mit einem kritischen Essay versah KLAUS BRIEGLEB den 2008 bei Suhrkamp
neu aufgelegten Lagerbericht Der Totenwald von Ernst Wiechert.
Die von WOLFGANG BUNZEL kuratierte Bettina-von-Arnim-Ausstellung
Die Welt umwälzen, zu der er im Freien Deutschen Hochstift
auch den Katalog erscheinen ließ, wird nach den Stationen
Frankfurt a. M. und Wiepersdorf vom 19. Juni bis 4. Oktober 2009
im Marburger Haus der Romantik zu sehen sein.
Über die Zeitschrift "London und Paris" (1798-1815)
als Medium des internationalen Bildtransfers schrieb CHRISTIAN
DEULING in dem Tagungsband
Interkulturelle Kommunikation in der europäischen Druckgraphik
im 18. und 19. Jahrhundert, Hildesheim: Olms 2007; außerdem
gab er die CD-Rom Napoleons neue Kleider. Englische Karikaturen
der Lipperheideschen Kostümbibliothek, Berlin: Staatliche
Museen zu Berlin 2006 heraus.
In Bd. 28 (2008) der Auskunft (Zeitschrift für Bibliothek,
Archiv und Information in Norddeutschland) rezensierte HANS-WERNER
ENGELS von Adolph Freiherr von Knigge: Über Freimaurer,
Illuminaten und echte Freunde der Wahrheit, sowie dessen Briefwechsel
mit Nicolai.
NIKOLAUS GATTER rezensierte den Band Bibliotheken in der
NS-Zeit. Provenienz und Forschungsgeschichte in ProLibris 1/09;
im Folker! 3/09 Gedichte und Briefe von Ilse Weber: Wann
wohl das Leid ein Ende hat.
Gedichte von ALDONA GUSTAS übersetzte INA PFITZNER,
die kürzlich in ihrem Salon die Lyrikerin zu Gast hatte, für
das Arch Journal der Washington University St. Louis, Nr.
2, Frühjahr 2009.
Bei Hoffmann und Campe wird ein Heinrich-Heine-Hörbuch mit
dem Titel Totentanz und Mitternachtsgraus vorbereitet, das
CHRISTIAN LIEDTKE herausgibt (Sprecher: Christian Redl).
Dem verstorbenen Peter Rühmkorf widmete GEERTJE POTASH-SUHR
einen einfühlsamen Nachruf in der Zeitschrift Trans-Lit,
hg. v. Irmgard Hunt u. Jolyon T. Hughes 14 (2008), Nr. 2, S. 52-59;
im selben Band finden sich S. 76-78
Drei neue Gedichte (zugleich in englischer Übersetzung).
HAZEL ROSENSTRAUCHS Buch über Caroline und Wilhelm von
Humboldt, "Wahlverwandt und ebenbürtig", Frankfurt
2009, wurde von Gustav Seibt in der Süddeutschen (6.6.)
und von Elisabeth von Thadden in dern ZEIT (25.6.2009) rezensiert.
DIRK SANGMEISTER veröffentlichte von Daniel Ludwig Jassoy:
Man muß erstlich wissen, was man will, ehe man tun kann, was
man soll. Aphorismen und Glossen aus "Welt und Zeit" (1815-1828)
Eutin: Lumpeter & Lasel, 2009.
Gemeinsam mit Ulrike Ehmann gab SIBYLLE VON STEINSDORFF den
Bettina-von-Arnim-Auswahlband Vom Herzen in die Feder. Lebensspuren
im Briefwechselals dtv-Taschenbuch (München 2008) heraus.
In: Die Grand Tour in Moderne und Nachmoderne(Tübingen:
Niemeyer 2008), der die Erträge einer Tagung im Jahr 2005 in
der Villa Vigoni zusammenfasst, findet sich S.65-79 von CHRISTIANE
UJMA: Roma Capitale oder Roma Eterna: zur literarischen Rezeption
des modernen Rom. In ihrem Buch Fanny Lewalds urbanes Arkadien
(Bielefeld: Aisthesis 2007) hatte sie Studien zu den italienischen
Reiseberichten der Cousine Ludmilla Assings zusammengestellt.
Im gleichen Verlag gab sie 2009 den Band Wege in die Moderne
als Jahrbuch Vormärz Forschung Bd. 14 heraus.
Darin besprach MECHTHILDE VAHSEN den Band von Eckart Kleßmann:
Universitätsmamsellen, fünf aufgeklärte Frauen
zwischen Rokoko, Revolution und Romantik (Frankfurt a. M., Eichborn,
2008). Sie würdigte auch den 75. Geburtstag der US-Feministin
und Lyrikerin Audre Lourde in der jungen welt vom 20.2.2009,
S. 15.
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10. BÜCHERMERK - NEU IN UNSERER
VEREINSBIBLIOTHEK
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Wir danken den Spenderinnen und Spendern!
Wir danken unserem Mitglied URSEL SCHMIDT-COHNEN für
die Broschüre über Varnhagens Diplomatenkollegen Alfred
von Reumont (1808-1887). Gelehrter, Diplomat, Ehrenbürger Aachens.
Katalog zur Ausstellung der Stadtbibliothek Aachen 25. November
2008-3. Januar 2009. Aachen: Stadtbibliothek 2008. Mit Beiträgen
von Frank Pohle und Manfred Sawallisch.
Reumont verkehrte auch nach 1848 noch in den Berliner Salons mit
Karl August Varnhagen; allerdings fehlte es gegenseitig zunehmend
an Verständnis für die jeweiligen politischen Standpunkte.
Von UTE SCHÖNWITZ erhielten wir ein geistreiches Buch:
Er ist mein Gegner von Jeher. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
und Heinrich Eberhard Gottlob Paulus. Warmbronn: Ulrich Keicher
2001, 124 S. Die gleiche Autorin stiftete uns ihr Werk Schelling
war mein Lehrer und er war mir mehr. Ignaz Paul Vitalis Troxlers
Leben in Briefen an Karl August Varnhagen und Anton Sebastian Federer.
Zürich / Sankt Gallen / Baden Baden: Dike / Nomos 2009 (Europäische
Rechts- und Regionalgeschichte Bd. 8), 81 S.
Die FOUQUÉ-GESELLSCHAFT hat 2009 ein neues Jahrbuch
veröffentlicht (Edition M & N, Dillenburg, 201 S.). Die
Herausgabe lag wieder in den bewährten Händen von Tobias
Witt, der zusammen mit Paul Kahl und Claudia Stockinger ein Editionsprojekt
zu den Fouqué-Briefen an Ferdinand Benecke plant. Ein "literaturgeographisches
Feuilleton" über das Land um die Porta Westfalica bietet
Fritz W. Franzmeyer; Jennifer Reglin befasst sich mit Fouqués
Napoleon-Rezeption. Weitere Aufsätze behandeln die Almanachbeiträgen
Friedrich und Caroline de la Motte Fouqués und ihren Illustrationen.
Die MENDELSSOHN-GESELLSCHAFT sandte uns zum 200. Geburtstag
von Felix Mendelssohn Bartholdy die Mendelssohn-Studien 16
(2009), dazu Sonderband 1: des Komponisten Eintragungen in den
"Schreibkalendern" 1836 und 1837. Hg. v. Hans-Günter
Klein u. Peter Ward-Jones, 484 u. 92 S., beide im Wehrhahn-Verlag,
Hannover.
Ein Fotoporträt, das der Fotograf Adolf Clemens von Carola
Stern aufgenommen hat, zeigt sie mit dem Gemälde der Dorothea
Schlegel im Arbeitszimmer. Es wurde im Westfalen-Spiegel
56 (2007), Nr. 2, S. 38 veröffentlicht; wir danken KLAUS
PILBERG für Hinweis und Ausschnitt!
Eine Bücherliste von Varnhagentiteln, die anlässlich eines
Umzugs aussortiert werden, bot uns das Ehepaar ANNE UND DIETER
VARNHAGEN an; einiges daraus wird mit Sicherheit im nächsten
Gazzettino genannt.
Aus dem Nachlass von ROMAN POLSAKIEWICZ: Vor vier Jahren,
am 8. Mai 2005 ist 55jährig der polnische Germanist Dr. Roman
Polsakiewicz in Bonn verstorben (vgl. gazzettino 16/2005). Er war
als Übersetzer, Journalist und Verfasser zahlreicher Essays
zur Literaturgeschichte bekannt und Mitarbeiter der Deutschen Welle.
Seit seiner Breslauer Dissertation Weltgeschichte als Heilsgeschichte.
Untersuchungen zur Geschichtsauffassung Clemens Brentanos hatte
er sich immer wieder mit der Romantik und auch mit Varnhagen beschäftigt.
Von seiner Witwe erhielten wir nun Mikrofilme von mehreren Jahrgängen
der Tagesblätter Varnhagens (1834-1837; 1843-1848),
Brentano-Dokumente aus der Varnhagenschen Autographensammlung, ferner
Verfilmungen polnischer Bücher Brentanos, darunter mehrere
Übersetzungen der Aufzeichnungen über Anna Katharina Emmerich.
Der sonstige Nachlass wird noch gesichtet; wir sind Monika Polsakiewicz
zu großem Dank verpflichtet, dass sie beim Stichwort Varnhagen
an uns denken will.
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11. KAROLINE PICHLER ÜBER
*EIN BUCH DES ANDENKENS*
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Nach der Schlacht von Wagram hielt sich Karl August Varnhagen 1809
in Wien auf, wo er im Salon von Eleonore Fließ der Dichterin
KAROLINE PICHLER, "an Sprache und Ausdruck eine vollkommene
Wienerin", vorgestellt wurde.
Unser Mitglied KLAUS KRÄMER hat in deren Zeitbildern,
Wien 1839 (Sämmtliche Werke Bd. 51), S. 223 ff. eine Kritik
an Rahels Andenkenbuch (1833) entdeckt. Hier ein kurzer Auszug:
"Ich weiß, daß ich jetzt im Begriffe bin, Etwas
zu sagen, was im directen Widerspruche mit dem Urtheile beinahe
der ganzen, wenigstens, der jüngeren lesenden Welt steht. Ich
weiß, daß man sich über meine Behauptungen aufhalten,
sie der zu stationären Beschränktheit früherer Bildung,
vielleicht dem Neide über so glänzende Erscheinungen beimessen
wird; aber ich muß es auf diese Gefahr hin wagen zu sagen,
daß die sehr geistreichen, sehr anziehenden und ohne Maß
bewunderten Briefe *Rahel's* [...] meinem Gefühle nach, zweyer
Hauptvorzüge guter und allgemein empfehlenswerther Schriften
ermangeln, der *Einfachheit* und der *Wahrheit* - *Wahrheit* nehmlich
in dem Sinne verstanden, daß man nie Etwas sage, das nicht
im Einklange mit unserer Gesinnung ist, und *Einfachheit*, daß
man der Natur und dem Standpuncte getreu bleibe, worauf uns die
Vorsicht gestellt. [...] Es ist daher meine Absicht durchaus nicht,
etwas dem Charakter dieser Frau Nachtheiliges zu sagen, aber ich
wünschte durch einige Bemerkungen auf den gefährlichen
Einfluß hinzudeuten, den solch ein Buch, wenn es nicht mit
genauer Prüfung gelesen wird, auf die unerfahrene Jugend haben
kann. [...] Sie forscht, gräbt, *wühlt* recht in ihrem
Innersten. Dieß macht sie zum Hauptgegenstande ihrer Betrachtungen,
zum Inhalte ihrer meisten Briefe. Möchte das immer seyn, wenn
es mit gehöriger Selbsterkenntniß und mit dem Wunsche
geschähe, das, was man Fehlerhaftes entdeckt, abzuändern,
zu verbessern, um mit sich selbst und der Welt in Frieden zu kommen.
Davon zeigen sich aber wenig Spuren, und Jammern über die Härte
des Geschickes, über Mißverstand, über Mangel an
Anerkennung füllen bald jede Seite. Ihre Gesundheit ist zerrüttet,
das ist ein Quell des Leidens, den Jedermann mit Theilnahme erkennen,
und die Klagen darüber gerecht finden wird. Aber viel unzufriedener
als mit ihrem Körper ist sie mit den Menschen, die sie umgeben,
besonders scheint sie sich mit einigen ihrer Verwandten nicht gut
gestanden zu haben. Häufig auch kommen Klagen über Klätschereyen
vor, denen sie mehr Gewicht beylegt, und sich tiefer davon hat kränken
lassen, als man von einer so verständigen Frau vermuthen sollte.
[...] Seite 577 spricht sie dem Selbstmorde bei Gelegenheit des
Kleistschen Wechselmordes, der wahrlich nur als eine bedauernswerthe
Verirrung krankhaft überreizter Geister entschuldigt werden
kann, das Wort [...]. Billig, sollte wohl jedes wahrhaft religiöse
Gemüth, von welchem Glauben es sey, hier ausrufen: Fürchterliche
Moral!"
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e. V. durch
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