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Gazzetino
Mitteilungen der Varnhagen Gesellschaft e. V.
No. 17 (2006)
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INHALTSÜBERSICHT
1. Der Text ihres Herzens ist verstummt: Wir trauern um Carola Stern
2. Bewaffnete Reiter, praktische Veranlagung: Ein Graphologe über
Rahels
Handschrift
3. Kurzmeldungen
(Mendelssohn-Ausstellung Berlin - Beiträge über Forsters
Entdeckungsreisen - Pücklers Freund: der Pferdekenner von Biel
- Drei
calls for papers)
4. Kleine Rahel-Galerie 4: Ein wenig bekanntes Bildnis aus Düsseldorf
5. Termine / empfehlenswerte Veranstaltungen
6. "Varnhagen nun himmlisch": Das Varnhagen-Ehepaar im
Weltall
7. Neues über Ottilie Assing
8. Vereinsnachrichten (Die Varnhagen Gesellschaft - Glückwünsche
/
Ehrungen)
9. Neue Publikationen unserer Mitglieder / Aus der Forschung
10. Neu in der Vereinsbibliothek
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1. DER TEXT IHRES HERZENS IST VERSTUMMT:
Wir trauern um Carola Stern
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"Kurze Worte sollen gebraucht werden; jeder mit seinen Gedanken
kämpfen, und sich mit denen und durch sie versöhnen."
Rahel Varnhagen (GW III, 584)
Am 19. Januar ist nach kurzer Krankheit die Redakteurin, Politikerin
und Schriftstellerin Carola Stern verstorben. Einige Wochen
zuvor hatte sie sich einer Herzoperation unterziehen müssen.
Mit unserem Verein, den sie seit der Gründung im Herbst 1997
als Schirmherrin unterstützte, stand sie bis zuletzt in ständigem
Briefkontakt. Anläßlich unserer Berliner Versammlung
hatte sie eine Lesung aus ihrer Rahel-Biographie angeboten. "Es
wäre schön, vor den Rahel-Freunden und -Freundinnen zu
lesen", schrieb sie uns kurz vor der Entlassung aus der Klinik,
und wenig später: "Ich habe den 3. und 4. Oktober für
die Varnhagen Gesellschaft frei gehalten und freue mich sehr, Sie
und alle Rahel-Freunde wiederzusehen."
Geboren war sie am 14. November 1925 in Ahlbeck auf der Insel Usedom
- als Erika Asmus. Ihre Mutter war Pensionswirtin. Im Dritten
Reich wurde sie Jungmädelführerin. Erika machte 1944 Abitur
und wandelte sich nach Kriegsende zur überzeugten Kommunistin.
Während ihrer Zeit als Dozentin an der SED-Parteihochschule
in Kleinmachnow unterhielt sie aber bereits Kontakte zum amerikanischen
Geheimdienst. Nach ihrer Enttarnung entkam sie am 21. Juni 1951
nach Westberlin, wo sie Politik an der FU studierte. Ihre Artikel
über das politische System der DDR signierte sie zur Vorsicht
mit Sternen; später nahm sie das Pseudonym Carola Stern an.
Schließlich wurde sie Lektorin beim Verlag Kiepenheuer &
Witsch in Köln und politische Redakteurin im Sender WDR. Ihr
wechselvolles Leben schilderte sie in mehreren Büchern, die
Aufsehen erregten. "Manchmal habe ich den Eindruck", äußerte
sie in einer Fernsehdiskussion, "es habe in Deutschland nur
zwei Nazis gegeben. Der eine war Adolf und der andere ich."
Auch die Enthüllung ihrer Spionagetätigkeit löste
Kontroversen aus. Denn Carola Stern galt als linke Sozialdemokratin,
die Willy Brandts Ostpolitik unterstützt hatte, ohne die Menschenrechtsfrage
zu vernachlässigen. So gründete sie die deutsche Sektion
von amnesty international und gab mit Heinrich Böll die Zeitschrift
L 76 heraus. Ihr Alterswerk waren Biographien prominenter Paare
und bedeutender Frauen der Geschichte: darunter Dorothea Schlegel
(1990), Rahel Varnhagen (1994) und Johanna Schopenhauer (2003).
Wenn Walter Kempowski im Tagebuch Hamit (Albrecht Knaus:
München 2006) notiert: "Als Mensch mit ihrer Vergangenheit
hätte ihr von jeher Schweigen vielleicht gut angestanden",
so möchten wir mit einem Carola-Stern-Zitat dagegen halten:
"...da ein langes Leben uns die Möglichkeit einräumt,
Irrtümer einzugestehen, sollten wir es tun." Wir freuen
uns, daß Carola Stern nicht geschwiegen hat, daß sie
uns Bücher wie Der Text meines Herzens, Das Leben der Rahel
Varnhagen schenkte, und wir werden das Andenken unserer Schirmherrin
dankbar bewahren.
http://www.portal-der-erinnerung.de/2006/01/19/carola-stern/
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2. BEWAFFNETE REITER, PRAKTISCHE VERANLAGUNG:
Ein Graphologe über Rahels Handschrift
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Im Hannoverschen Kurier Nr. 199 v. 30.4.1929 (Beilage "Die
Frau") analysierte der Graphologe Emil Kauder die Handschriften
berühmter Frauen des 19. Jhds. (Queen Victoria, Rahel Varnhagen,
Annette von Droste-Hülshoff und Lily Braun); über Rahel
schrieb er: "Wie eine Truppe Reiter rasen die Buchstaben über
das Papier, und doch folgen sie einem inneren Rhythmus. Jeder Buchstabe
ist völlig anders geschrieben und doch klingen sie alle zusammen.
Diese dahinstürmenden Reiter - bleiben wir bei dem Bild - sind
bewaffnet, jedes Wort endet mit einem spitzen Strich, wie ein feiner
Stachel, der einen Gegner angreifen soll. Diese Buchstaben photographieren
eine geistsprühende und charmante Frau (Schönheit und
Verschiedenheit der Buchstaben, Weite der Linienführung) von
überschäumendem Temperament und starker Kritik, die nicht
ohne empfindliche Bosheit war. Jene Kritik ist nicht immer gegen
andere Menschen gerichtet, oft biegen jene aggressiven Schlußendungen
nach links um, die Oberlängen senken sich herab, wir würden
heute von Depression und Selbstanalyse reden, damals sprach man
wohl vom 'Weltschmerz'. Es ist nicht alles echt an jener Persönlichkeit
und an ihrem Weltschmerz, in den meisten originell gestalteten Buchstaben
finden sich spätere Einbesserungen. Sie zeigen, daß jene
Gestalterin der Berliner Geselligkeit es verstand, bewußt
originell zu wirken. So romantisch und lebensfern man sich jene
Zeit vorstellt, diese Vertreterin der Zeit war es jedenfalls nicht,
die regelmäßig weit herabgezogenen Unterlängen der
Großbuchstaben beweisen eine recht praktische Veranlagung."
In Birgit Bosolds Dissertation Friederike Liman. Briefwechsel
mit Rahel Levin Varnhagen und Karl Gustav von Brinckmann sowie Aufzeichnungen
von Rahel Levin Varnhagen und Karl August Varnhagen. Eine historisch-kritische
Edition mit Nachwort, Hamburg 1996 heißt es S. 192: "Es
entstehen stark mit den Merkmalen der Mündlichkeit - Rhythmus,
Gestik, Mimik - ausgestattete Texte, ein Schreiben ins Unreine.
Ihre Texte bleiben - auch gedruckt - in gewisser Weise Handschriften,
Manuskripte im emphatischen Sinne des Worts. (...) Die behauptete
Unlesbarkeit der Handschrift Rahel Levin Varnhagens ist möglicherweise
als Effekt ihrer stilistischen Eigenart zu verstehen."
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3. KURZMELDUNGEN
Mendelssohn-Ausstellung in Berlin
In Berlin hat der Geschichtsforum Jägerstraße e. V.,
der unter Vorsitz von Sebastian Panwitz aus dem ehemaligen
Arbeitskreis gleichen Namens hervorgegangen ist, die Ausstellung:
Die Mendelssohns in der Jägerstraße wiedereröffnet.
Bis in den Sommer wird sie in der Historischen Remise im ehemaligen
Bankhaus der Mendelssohns, Jägerstraße 51, Mitte gezeigt.
Die Ausstellung ist täglich außer Mittwoch 12 bis 19
Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
http://www.jaegerstrasse.de/
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Beiträge über Forsters Entdeckungsreisen
Die Ergebnisse eines Colloquiums von 2003 zum Thema Die Europäer
in der Südsee im 18. Jhd. liegen jetzt als Band 10 (2005)
der Georg-Forster-Studien vor, die Horst Dippel und Helmut Scheuer
bei der Kassel University Press herausgeben. Thematisiert werden
der culture clash, den die Reisen des Kapitäns Cook
nach Hawaii bewirkten (Niklaus Schweizer), und die Begegnung Karl
Peter Thunberg mit Japan (Katsumu Funakoshi). Yomb May, Walter F.
Veit, Maria Gilli und Renate von Gizycki befassen sich mit Entdeckungen
aus der Perspektive der "Entdeckten"; Helmut Peitsch und
Manuela Ribeiro Sanches analysieren Forsters Reisebücher. Die
Edition eines unbekannten Forster-Briefs (Horst Dippel) rundet den
Band ab.
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Pücklers Freund: der Pferdekenner von Biel
Mit Wilhelm v. Biel, einem Freund Hermann v. Pückler-Muskaus,
der (mit weit mehr Glück als dieser) zweimal auf Brautschau
nach England ging, und seinem Bruder Gottfried beschäftigt
sich die Schrift von Bia von Doetinchem: Biel-Nachlese. Beiträge
zu Persönlichkeiten der Familie, mit einem Beitrag von
Ernst-Wilhelm Rabois. Sie erschien anläßlich des 200.
Todestages des Begründers der von Bielschen Dotationsstiftung
in Zierow. Neben Lebensschilderungen enthält das Heft Wissenswertes
über das Zierower Gestüt und die Einführung der Vollblutzucht
in Mecklenburg. Als Dank für wenige Hinweise erhielten wir
einen Biel-Brief an Pückler in Kopie: natürlich eine Geldforderung...
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Drei calls for papers:
Als "Leitbild mit Widersprüchen" wird die Aufklärung
in der Epoche des Vormärz betrachtet; unter diesem Motto findet
vom 3. bis 6. Mai 2007 ein Symposion in Wolfenbüttel statt.
Exposes von maximal einer Seite sollten an eine der folgenden Adressen
gerichtet werden:
mailto:norbert.eke@t-online.de
mailto:vassen@fbls.uni-hannover.de
mailto:wolfgangbunzel@t-online.de
Ebenfalls bis zum 30. April erwarten die Herausgeber Eleoma Joshua
und Robert Vilain Vorschläge (maximal 200 Worte) für Beiträge
zum Thema "Cultural Exchange in German Literature" für
das Edinburgh German Yearbook 2007 (Verlag Camden House). Die Beiträge
müssen bis Dezember 2006 eingereicht werden; Eine Konferenz
zu diesem Thema findet vom 14. bis 15. Dezember in Edinburgh statt.
mailto:eleoma.joshua@ed.ac.uk
Zu einer internationalen Konferenz über German-Jewish Women
Writers 1900-1933, die vom 17. bis 18. Mai 2007 in London tagen
soll, ruft das Institute of Germanic & Romance Studies und die
University of London auf. Erwartet werden Themenvorschläge
und Exposés von maximal 300 Worten, bis 15. Oktober zu adressieren
an Dr Godela Weiss-Sussex:
mailto:godela.weiss-sussex@sas.ac.uk
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4. KLEINE RAHEL-GALERIE 4
Ein wenig bekanntes Bildnis aus Düsseldorf
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Den Kalender Berliner Köpfe schmückte im Mai 1950
eine wenig bekannte Darstellung Rahel Varnhagens. Sie erschien zuerst
in Die Wochenschau (Westdeutsche Illustrierte Zeitung der
Düsseldorfer Nachrichten) Nr. 48 v. 28.11.1926, versehen mit
der Unterzeile "Neu entdecktes Jugendbildnis um 1792. Düsseldorf,
Privatbesitz (Miniature auf Elfenbein gemalt)." Aus gleicher
Quelle druckte der Autor des Artikels, Heino Schwarz, eine ähnliche
Miniatur ab, die angeblich Rahels Mutter darstellt. Nähere
Auskunft gab Schwarz wenig später in den Düsseldorfer
Nachrichten (Nr. 608 v. 1.12.1926, 5. Beilage), wo es hieß,
es seien "mehrere, bisher unbekannte Bilder aufgetaucht",
und für die genannten zwei sei der Nachweis der Echtheit bereits
durch den Düsseldorfer Kunsthistoriker Dr. Alfred Schubert
erbracht.
Das Medaillon soll auf der Rückseite "in stark verblaßter,
rötlicher Tinte" den Namen "Rahel Varnhagen v. Ense"
tragen, "in einer Schrift, deren Züge trotz ihrer Verwaschenheit
die Handschrift von Varnhagen erkennen lassen". Weiter heißt
es: "Das technisch flott und sicher gemalte, im Kolorit frisch
und duftig erscheinende Bild zeigt die Dargestellte im Alter von
ungefähr zwanzig bis dreiundzwanzig Jahren, in etwas koketter
Haltung, das Gesicht von vollem, schwarzem, lockigem Haar umrahmt
und in der reizvollen Kleidung des frühen Empire." Das
fernere Schicksal des Bildes und sein heutiger Verbleib sind uns
nicht bekannt.
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5. TERMINE: EMPFEHLENSWERTE VERANSTALTUNGEN
11. April
Thomas Lackmann: Das Glück der Mendelssohns. Veranstalter/Ort:
Moses
Mendelssohn Gesellschaft, Mittelring 38, 06849 Dessau. Eintritt
frei,
Anmeldung bitte unter Tel. 0340/850 11 94.
12. April, 19.30
"Bis dass der Tod uns scheidet!". Berühmte
Liebespaare im Salongespräch. Mit der Autorin Marion H. Johannknecht
und Christiane Nägler. 5,- EUR für Eintritt sowie Thee
und Butterbrote aus der Salonküche. Veranstalter: Die Salongesellschaft
/ VHS Wiesbaden, Ort:
Villa Schnitzler, Biebricher Allee 42, 65187 Wiesbaden (Haltestelle
Nußbaumstraße, Linien 4 und 14).
...bis 17. April
Ausstellung: 14. Oktober 1806 - die Schlacht bei Jena und Auerstedt.
Veranstalter: Braunschweigisches Landesmuseum, Ort: Gedenkstätte
Hassenhausen 1806 e. V., Braunschweig.
18. April, 19.30
Robert Schindel trifft Inge Deutschkron. Veranstalter / Ort:
Volkstheater, Wien.
19. bis 21. April
Konferenz: Schwellenüberschreibungen. Deutschsprachige Autorinnen
1780-1918. / Crossing the boundaries: Writing by German-speaking
women 1780-1918. U. a. mit Vorträgen unserer Mitglieder Lotte
Lund: Gar nicht "zu fein für den Pressbengel" Salonièren
als Autorinnen (19. 4.,
16.30-18.00) und Rudolf Muhs: Writing by German governesses working
in Victorian England (20.4., 9.00-11.00) Veranstalter / Ort: Department
of Germanic Studies, Centre for Gender Studies in Europe und Centre
for Nineteenth Century Studies at the University of Sheffield; Ort:
Tapton Hall of Residence (neben dem Botanischen Garten der Universität)
Sheffield, England. Info: +44-114-222-4908.
20. April, 20.00
Die Freuds. Biographie einer Familie. Lesung aus dem neuen
Buch unseres Mitglieds Eva Weissweiler. Veranstalter / Ort: Antiquariat
Dorothea Lehmann, Weyertal 30, Köln-Sülz.
20. April, 19.00
Der braunschweigische Schriftsteller August Heinrich Julius Lafontaine
(1777-1831). Zum 175. Todestag. Veranstalter / Ort: Braunschweigisches
Landesmuseum, Burgplatz 1, Braunschweig.
21. April, 19.30
Bernd Füllner / Christian Liedtke: Heinrich Heine: "...
und grüßen Sie mir die Welt." Ein Leben in Briefen.
Veranstalter / Ort: Literaturhaus Rostock.
25. April, 18.00 c.t.
Saskia Woyke: Adaption und Textbearbeitung. Zu den Opernaufführungen
am Weimarer Theater. Veranstalter: Friedrich Schiller Universität
Jena, Sonderforschungsbereich 482: Ereignis Weimar-Jena. Kultur
um 1800; Ort: Universität, Hörsaal 6, Carl-Zeiß-Str.
3.
26. April, 19.30
Gerhild Komander: Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Revolutionärinnen.
Frauen um Fanny Hensel. Diavortrag mit Imke Lichtwark (Klavier).
Zur Mendelssohn-Ausstellung in der Remise des ehemaligen Mendelssohn-Bankhauses,
Jägerstr. 51, Berlin.
26. bis 30. April
Kolloquium: Heinrich Heine und die Kunstkritik seiner Zeit.
Veranstalter: Institut für deutsche und niederländische
Philologie, FU Berlin; Deutsches Forum für Kunstgeschichte
/ Centre allemand d'histoire de l'art, Ort: 10, place des Victoires,
75002 Paris.
27. April, 20.15
Bernd Füllner / Christian Liedtke: Heinrich Heine: "...
und grüßen Sie mir die Welt." Ein Leben in Briefen.
Droste-Buchhandlung, Düsseldorf.
27. April, 19.00
Tilmann Lahme: Ein Leben nach der deutschen Katastrophe: Golo Mann.
Veranstalter: Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und
Reinhold-Maier-Stiftung, Ort: Im Himmelsberg 16, 70192 Stuttgart
28. April, 18.00-20.15
Karl Bongardt: Zu Gast in berühmten Salons: Bei den
Erbinnen von Henriette Herz und Rahel Varnhagen. Eintritt 3 EUR.
Veranstalter / Ort: VHS Treptow-Köpenick, Baumschulenstr. 81,
Berlin.
3. Mai, 20.00
Christian Liedtke: "Das Bier in Weimar ist wirklich gut."
Heinrich Heines Auseinandersetzung mit Goethe. Haus der Sprache
und Literatur, Bonn.
3. bis 5. Mai
Konferenz: "The Jews in the Modern World: Beyond the Nation".
Orte: Centrum Judaicum, Oranienburger Str. / Berlin-Brandenburgische
Akademie der Wissenschaften, Jägerstr. / Gendarmenmarkt, Berlin.
Info: Tel. 030-2067-2712.
4. Mai
Thomas Lackmann: Das Glück der Mendelssohns. Veranstalter
/ Ort: Buchhandlung Franz Leuwer / Buch- und Kunsthandlung, Am Wall
171, 28195 Bremen.
7. bis 10. Mai
Konf.: Passages: Crossing the Borders between Arts and Cultures
zu Heine und Schumann. Heine-Institut und Robert-Schumann-Hochschule,
Düsseldorf.
9. Mai
Thomas Lackmann: Das Glück der Mendelssohns. Ort: Historischer
Rathaussaal Koblenz (Jesuitenplatz), Veranstalter: Buchhandlung
Reuffel und Koblenzer Mendelssohn-Tage e.V., Eintritt: 8 Euro.
9. Mai, 18.00 c.t.
Stéphane Schmitt: Vital forces and animal classification
in Germany around 1800. Veranstalter: Friedrich Schiller Universität
Jena, Sonderforschungsbereich 482: Ereignis Weimar-Jena. Kultur
um 1800; Ort: Universität, Hörsaal 6, Carl-Zeiß-Str. 3.
10. Mai, 18.00
Gunilla Budde: Mammon, Macht und Musik. Mozart und die Freimaurer.
Veranstalter / Ort: Universität Oldenburg, Institut für
Geschichte, BIS-Hörsaal, Uhlhornsweg, Oldenburg.
11. Mai, 18.00
Franz Joseph Wiegelmann: "Bei dem Narrenlärm unserer
Tagesblätter geht es mir wie einem, der in der Mühle einschlafen
lernt, ich höre und weiß nichts davon." Über
Goethe im Spiegel der Zeitungen des 18. Jhds. Veranstalter/Ort:
Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums, Stiftung Weimarer Klassik,
Goethe-Nationalmuseum Weimar, Vortragssaal.
12. Mai, 20.15
Bernd Füllner / Christian Liedtke: Heinrich Heine: "...
und grüßen Sie mir die Welt." Ein Leben in Briefen.
Buch- u Kunstkabinett Mönter, Meerbusch.
14. Mai, 12.00
Ensemble Tityre: Mit Rahel Varnhagens Buch "Mein Herz"
[?] und Texten von Ernest Bloch und Pavel Haas entführt das
Ensemble in die Berliner Kaffeehausstimmung der 10er bis 30er Jahre
des 20. Jhds. Eintritt 7 EUR / 5 EUR; Veranstalter Kulturamnt der
Bundesstadt Bonn / Frauenmuseum, Ort: Frauenmuseum Bonn.
16. Mai, 18.00 c.t.
Wolfgang Proß: Die Suprematie des Ästhetischen und die
Entwertung der Realität: Ein Grundproblem der Kunstdebatte
in Jena und Weimar um 1800. Veranstalter: Friedrich Schiller Universität
Jena, Sonderforschungsbereich 482: Ereignis Weimar-Jena. Kultur
um 1800; Ort: Universität, Hörsaal 6, Carl-Zeiß-Str. 3
20. Mai, 18.00-22.00
"Ich schicke meinen Schatten Dir". Silhouetten-Werkstatt
für Erwachsene. Veranstalter / Ort: Schillers Wohnhaus und
Schiller-Museum. Stiftung Klassik Weimar (Museumsnacht). ...bis
21. Mai 2006
Ausstellung: Salon-Arabesken. Die beiden Salons im Hause
der Bettine von Arnim. Veranstalter / Ort: Freies Deutsches Hochstift
/ Frankfurter Goethe-Museum, Großer Hirschgraben 13-25, Frankfurt.
Info: 069 38 80-0.
23. Mai, 18.00
Ekaterini Kepetzis / Christian Liedtke: "Was habt ihr gegen
mein Gesicht?" Zur Geschichte der Heine-Porträts.
Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf.
25. Mai, 19. 30
Blanche Kommerell: Retten Sie das Bild meiner Seele Rahel Levin-Varnhagens
Briefe und Tagebücher aus dem Berliner Salon. Lesung von Blanche
Kommerell. Mit Wolfgang Bender (Violine) oder Christian Steyer (Lesung
und Klavier. Veranstalter / Ort: Myer's Hotel, Metzer Str. 26, 10405
Berlin (Prenzlauer Berg).
25. bis 27. Mai
Konferenz: 1806 und die Folgen. Die Auswirkungen des "Reichsdeputationshauptschlusses"
und der Frz. Fremdherrschaft für Norddeutschland. Mit Exkursion
nach Kehdingen und ins Land Hadeln. Veranstalter / Ort: Hist. Kommission
für Niedersachsen und Bremen, Königsmarcksaal des historischen
Rathauses, Hökerstr. 2, Stade.
Tel. 0511/1206626.
28. Mai, 16.00
Gerd Biegel: Der Rheinbund - ein Bündnis von Napoleons Gnaden.Gedenkstätte
Hassenhausen des Braunschweigischen Landesmuseums.
31. Mai, 17.00
Oliver Matuschek: "Ich kenne den Zauber der Schrift".
Stefan Zweig als Autographensammler. Veranstalter / Ort: Freundesgesellschaft
des Goethe-Schiller-Archivs e. V. und Stiftung Weimarer Klassik,
Ort: Petersen-Bibliothek im Goethe-Schiller-Archiv, Weimar.
31. Mai, 18.15
Carmen Furger: Briefsteller. Zur Codierung und Entwicklung des
Mediums 'Brief' im 17. und frühen 18. Jahrhundert. Veranstalter
/ Ort: Forschungscolloquium zur Vormoderne, Historisches Seminar
der Universität Basel (Schweiz), 1. Stock, ÜR 3.
1. Juni, 19.00
Heinrich Heines 'Almansor' und der Braunschweiger Theaterskandal
1823. Heine-Lieder und -Gedichte mit Anna Haentjens, Manfred
Schmitz und Gerd Biegel. Eintritt frei. Veranstalter / Ort: Braunschweigisches
Landesmuseum, Burgplatz 1, Braunschweig, Tel. 0531 12 15-26 02.
5. Juni, 11.15
Maik Ohnezeit: Führung: "Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel
hat aufgehört zu existieren." Deutschland und Braunschweig
unter Napoleon I. 1806-1815. Veranstalter / Ort wie 1. Juni.
13. Juni, 18.00 c.t.
Marko Kreutzmann: Zwischen ständischer Korporation und neuer
Elite: Adel und Adeligkeit in Sachsen-Weimar-Eisenach im Wandel
(1775 - 1832). Veranstalter: Friedrich Schiller Universität
Jena, Sonderforschungsbereich 482: Ereignis Weimar-Jena. Kultur
um 1800; Ort: Universität, Hörsaal 6, Carl-Zeiß-Str.
3.
15. bis 17. Juni
Konferenz: Controlling Time and Shaping the Self: The Rise of
Autobiographical Writing since 1750. Veranstalter: Huizinga
Instituut Amsterdam, FU Berlin und Universität Basel; Ort:
Erasmus-Universität, Faculty of History and Arts, Pelgrimfathers
Church, Aelbrechtskolk 30, Rotterdam.
17. Juni und 18, Juni, jeweils 17.00
Preußischer Apoll. Lesung aus Briefen des Prinzen Louis
Ferdinand und Musik von ihm sowie von Haydn und Beethoven. Liese
Klahn (Hammerflügel), Ulrike-Anima Mathé (Violine) und
Rudolf Leopold (Violoncello). Liebhabertheater Schloss Kochberg.
22. bis 24. Juni
Konferenz: Sophie Mereau-Brentano (1770-1806). Sophie Mereau
verDICHTET. Werk-Zeit- Raum. mit einem Vortrag unseres Mitglieds
Lorely French (24. 6., zwischen 11.00 und 12.30) über "Briefform
und Lebensstoff, Lebensform und Briefstoff: Die Ästhetik des
Briefes bei Sophie Mereau und ihren zeitgenössischen Schriftstellerinnen".Teilprojekt
"Geschlechterbeziehungen und Aufklärung" des Sonderforschungsbereichs
482: "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800", Universität
Jena / University of Connecticut. Ort: Rosensäle der Friedrich-Schiller-Universität,
Fürstengraben 27.
http://www.uni-jena.de/ereignis/index.htm
23.-24. Juni
Konf.: Georg Forster in Mainz: Literarische Produktion und Medienzentrum
vor und während der Revolution. Veranstalter: Georg-Forster-Gesellschaft/
Uni Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften.
11. Juli, 18.00 c.t.
Olaf Müller: Die "Correspondance littéraire"
von Grimm und Meister und ihre Leser im Ereignisraum. Veranstalter:
Friedrich Schiller Universität Jena, Sonderforschungsbereich
482: Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800; Ort: Universität,
Hörsaal 6, Carl-Zeiß-Str. 3.
24. bis 30. Juli
Critical Assessment of the Writings of Hannah Arendt. Workshop
der TU Dresden, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung
/ Baylor University (Waco, Texas). U. a. mit Nikolaus Gatter über
Arendts Rahel Varnhagen. Exkursion nach Wroclaw und Walbrzych
(Polen). Tel 0351 463 33055.
27. Juni, 18.00 c.t.
Karl S. Guthke: Globale vs. humanistische Bildung um 1800: Das Aufkommen
eines neuen Konzepts in Weimar, Jena und sonstwo. Veranstalter:
Friedrich Schiller Universität Jena, Sonderforschungsbereich
482: Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800; Ort: Universität,
Hörsaal 6, Carl-Zeiß-Str. 3.
31. Juli
Workshop "Das Theater im Raum Sachen-Anhalts in der Frühen
Neuzeit", unter Leitung von Bernhard Jahn. Veranstalter/Ort:
Das Gleimhaus, Domplatz 31, Halberstadt. Info: Ulrike Pott, 03941
/ 68 71 0.
...bis 27. August
Ausstellung: Arno Schmidt? Allerdings! Veranstalter / Ort:
Schiller-Nationalmuseum, Marbach am Neckar.
15. September, 18.30-21.00
Karin Schönewolf: Unterm Dach, ein Ort von Künstlerinnen.
Rahel Varnhagen (1771-1833): Autorin, Kritikerin, Salonière.
Eintr. 10 EUR. Veranstalter: Nordelbisches Frauenwerk, Königstr.
54, Hamburg-Altona.
16. September, 17.00
Annette Seemann: Leben und Werk der Sophie Méreau-Brentano.
Veranstalter: Freunde der Anna Amalia Bibliothek e. V. und Soroptimist
International Club, Ort: Liebhabertheater Schloss Kochberg.
20. September
Salonabend: Ein Gespräch über Heinrich Heine mit Hartmut
Boger, Nikolaus Gatter und Christian Liedtke, moderiert von Christiane
Nägler. Veranstalter: VHS Wiesbaden, Salongesellschaft und
Varnhagen Gesellschaft, Ort: Villa Clementine, Wiesbaden. Anfangszeit
und andere Informationen im Sommer unter
http://www.salongesellschaft.de
27. September, 19.00
"Ich möchte Ihnen gut thun können..."
Zu Gast im Berliner Salon der Rahel Varnhagen. Mit Sabine Meiners,
Wolfgang Panwitz und Christine Prober. Veranstalter / Ort: Katholische
Akademie in Berlin e. V., Künstlerhaus. Hannoversche Str. 5
10115 Berlin-Mitte. Info: (030) 28 30 95-0.
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2. / 3. Oktober
Angaben vorläufig! - Einladung im September beachten
VARNHAGEN-TAGE IN BERLIN
In Zusammenarbeit mit dem Senat von Berlin, dem Landesdenkmalamt
Berlin, der Staatsbibliothek zu Berlin PK, des Geschichtsforums
Jägerstr. e.V.. der Mendelssohn Gesellschaft e.V.; mit Unterstützung
der ALG (Arbeitsgemeinschaft der Literarischen Gesellschaften) aus
Mitteln des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Stiftung
Preußische Seehandlung, Berlin, und der Adickes-Stiftung,
Hamburg.
2. Oktober, 16.00
Dreifaltigkeits-Kirchhof, Berlin-Kreuzberg (Bus oder U-Bhf.
Mehringdamm / Eingang Ecke Baruther Str.): Besichtigung des restaurierten
Varnhagen-Grabes und der Info-Tafel zu den Gräbern bedeutender
Persönlichkeiten in diesem Teil des Friedhofs. Abends Empfang
durch den Berliner Senat.
3. Oktober, 11.00
VG-JAHRESVERSAMMLUNG (mit Wahlen); voraussichtlich in der
Remise des ehemaligen Mendelssohnschen Bankhauses, Jägerstr.
51, Berlin-Mitte.
3. Oktober, 15.00 ebenda:
Ausstellungseröffnung
"Lebensbilder, die Zukunft zu bevölkern": Von
Rahel Levins Salon zur 'Sammlung Varnhagen' (dazu Vortragsprogramm
und Führungen) weitere Informationen auf http://www.varnhagen.info
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...ab 18. Oktober
Ausstellung: "Zwei Berliner erobern London". Felix
Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in England. Musikinstrumentenmuseum
im Staatlichen Institut für Musikforschung - Preußischer
Kulturbesitz, Tiergartenstraße 1, Berlin.
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6. "VARNHAGEN NUN HIMMLISCH"
Das Varnhagen-Ehepaar im Weltall
Mit diesen Worten teilte uns im am, 23.2.2006 der Astronom Freimut
Börngen mit, daß ein Herzenswunsch in Erfüllung
gegangen ist: ein Kleinplanet hört jetzt auf den Namen Varnhagen.
Die Benennung erfolgte auf unseren Wunsch nach dem Ehepaar, wie
der Begründung zu entnehmen ist (einen Planetoiden Levin gibt
es bereits, benannt nach dem Moskauer Astronomen Boris Levin, 1912-1989).
Börngen und sein Heidelberger Kollege Lutz D. Schmadel
hatten den Planetoiden mit der Ordnungsnummer 100029 am 10.10.1990
(Karl Augusts 132. Todestag) im Karl-Schwarzschild-Observatorium
in Tautenburg entdeckt. Ebenfalls von diesem Team wurde zwei Tage
später Nr. 100029 beobachtet, der Hannah Arendts Namen erhielt.
Die Begründung lautet:
(100029) Varnhagen = 1990 TQ 10 "Discovered 1990 Oct. 10 by
F. Börngen and L. D. Schmadel at Tautenburg. Rahel Varnhagen
von Ense (née Levin, 1771-1833) and her husband Karl
August (1785-1858) were literary personalities and leading figures
of Rahel's Berlin literary salon. It became a center of intellectual
debate and social activity for writers. The intelligence, originality
and amiability of Rahel was admired by Goethe."
Die Beobachtungsdaten zum Kleinplaneten No. 100029 Varnhagen = TQ
10 finden sich in der Suchmaschine Minor Planet Ephemeris Service
https://en.m.wikipedia.org/wiki/100029_Varnhagen
(in die große rechteckige Suchmaske das Stichwort Varnhagen
eingeben)
Freimut Börngen hat seit ca. einem Vierteljahrhundert
400 Namen vergeben dürfen. Viele große Persönlichkeiten
aus dem Judentum wurden von ihm durch Benennung von Kleinplaneten
geehrt, darunter Max Liebermann, Martin Buber, Franz Rosenzweig,
Nelly Sachs, Simon Wiesenthal und Franz Werfel. Andere von Börngen
entdeckte Planetoiden tragen Namen von Widerstandskämpfern
gegen das NS-Regime. Von Zeitgenossen Varnhagens hat er bereits
Kleinplaneten nach dem Fürsten Hermann von Pückler-Muskau
(39571), Adelbert von Chamisso (9956) und Felix Mendelssohn-Bartholdy
(3954) benannt. Am 6. April 2006 wurde Börngen von Kulturminister
Goebel im Barocksaal der Thüringer Staatskanzlei mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet, wozu wir ihm herzlich gratulieren.
http://www.thueringen.de/de/tkm/aktuell/presse/21582/uindex.html
Unsere Frage nach einem Venuskrater mit Namen Rachel (Koordinaten
48,7 S und 13.5 E), von dessen Existenz wir im Sommer 2004 durch
Edward Varnhagen aus Ridgecrest (California, USA) erfuhren,
gab Dr. Börngen an einen Fachkollegen weiter. Er teilte mit,
daß die Venuskraternomenklatur auch weibliche Vornamen aus
allen Kulturkreisen ohne Zuordnung zu einer historischen Person
benutzt. Es finden sich darunter viele hebräische Namen aus
dem Alten Testament wie Rachel, Rebecca, Leah, Sarah usw. "Unsere"
Rahel ist demnach noch nicht auf der Venus gelandet...
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7. NEUES ÜBER OTTILIE ASSING?
Das Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 10 (2004) mit dem Thema
Vormärz und Exil / Vormärz im Exil, Aisthesis:
Bielefeld 2005 enthält viele unsere Mitglieder interessierende
Rezensionen: Gabriele Schneider bespricht Luisa Callejón
Callejóns Studien zum Briefwechsel Rahel Varnhagen-Pauline
Wiesel, Wolfgang Bittner 1848 gezeichnet. Der Berliner Polizeipräsident
Julius von Minutoli von Dorothea Minkels und Rachid L'Afouir
den (von Wolfgang Bunzel mitherausgegebenen) Band Romantik
und Vormärz. Zur Archäologie literarischer Kommunikation
in der ersten Hälfte des 19. Jhds. Daneben sei ein Aufsatz
von Frank Mehring genannt, der die Solidarisierung emigrierter
Vormärzler in den USA mit der Antisklavereibewegung untersucht
(Deutsch-Amerikanisch-Afrikanische Allianzen). Der Abschnitt
über Ottilie Assing und Frederick Douglass kann weder sprachlich
noch inhaltlich zufriedenstellen, wenn es z. B. von der Jean-Baptist-Baison-Biographie
heißt, sie "musste wegen Assings Ruf als soziale und
berufliche Außenseiterin ohne Autorenangabe erscheinen",
oder wenn umstands- und grundlos behauptet wird, "orthodoxe
Juden grenzten Ottilie ebenfalls aus". Zudem schreibt der Autor
den Namen der Assing-Forscherin Britta Behmer konsequent falsch
und nimmt keinerlei Notiz von ihrem im Almanach der Varnhagen Gesellschaft
2 (2002), "Makkaroni und Geistesspeise", gedruckten Aufsatz
Anonymität und Autorschaft. Die fremde Stimme Ottilie Assings.
So unübersichtlich sind Forschungen zu dieser Nichte Varnhagens
wahrlich nicht, daß sie nicht vollständig herangezogen
werden sollten. Ob wohl das 20köpfige Kuratorium des Forums
das Jahrbuch vor Drucklegung liest?
Dasselbe Thema behandelt ein Roman, für den derzeit die US-Autorin
Joyce Hackett mit einem Stipendium der Holtzbrinck-Stiftung an der
American Academy Berlin recherchiert. Unter dem Arbeitstitel Reconstruction
spielt er vorwiegend in Rochester in den Jahre 1849 bis 1872. Die
Autorin, der wir mit Hinweisen helfen konnten, liest voraussichtlich
demnächst im Salon unseres Berliner Mitglieds Ina Pfitzner.
Termin und weitere Informationen ggf. unter:
http://www.inapfitzner.net
Schon der Roman von Jewell Parker Rhodes: Douglass' Women
(New York: Atria 2002) widmete sich der Dreiecksbeziehung, die der
Freiheitsheld mit seiner farbigen Ehefrau Anna Murray und Ottilie
Assing unterhielt; als Witwer hat er freilich nicht sie, sondern
seine 20 Jahre jüngere weiße Sekretärin Helen
Pitts geheiratet.
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8. DIE VARNHAGEN GESELLSCHAFT E. V.
VORSTAND:
Dr. Nikolaus Gatter, Köln (Vorsitzender)
Trautlind Klara Schärr, Bremen
(Stellvertretende Vorsitzende)
Karin Laakes, Bocholt (Schatzmeisterin)
Christian Liedtke, Düsseldorf (Schriftführer)
Kornelia Löhrer, Hürth (Schriftführerin)
Dr. Elke Wenzel, Bergisch Gladbach (Fachbeirat)
Angelika Mensching-Oppenheimer, Hamburg
(überregionaler Mitgliederausschuß)
SCHIRMHERRIN / EHRENMITGLIEDER:
Prof. Carola Stern, Berlin (verstorben)
Renée Kraus, prom. Phil., Dortmund
Dr. Herrad von Lamprecht, Heidelberg
Prof. Dr. Maria Victoria Arrabal Cano, Barcelona
Prof. Dr. Jaime Vándor, Barcelona (Spanien)
NEUE MITGLIEDER / NACHTRÄGE:
Dr. Karl-Hermann Fink, Berlin
Dr. Michael Meyer zum Wischen, Köln
Andrea Ressel, Kühlungsborn
Ursel Schmidt-Cohnen, Aachen
Rosemarie Wilsing, Aachen
Justine Rahel Zwirner, Berlin
...AUSGESCHIEDEN SIND:
Renate Drewke, Hagen
Sylvia Böttcher, Bollschweil
Elsa Wirzbach, Münster
Joachim V. Hildebrandt, Potsdam
Glückwünsche / Ehrungen
Zu runden Geburtstagen gratulieren wir Britta Behmer und
Thomas Gatter;
halbrunde Geburtstage feiern in diesen Tagen Eva Weissweiler
und Claudia Breuer .
Wir gratulieren außerdem Eberhart Köstler, der
auf der Jahresversammlung
des Verbandes deutscher Antiquare zum Vorsitzenden gewählt
wurde!
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9. NEUE PUBLIKATIONEN UNSERER MITGLIEDER:
Dorothea BÖCK hat gemeinsam mit Jörg Paulus
den Band 2, 1794 bis 1797
von Jean Pauls Sämtlichen Werken herasugegeben (Akademie Verlag
Berlin
2005).
Das von Wolfgang BUNZEL redigierte Internationale Jahrbuch
der
Bettina-von-Arnim- Gesellschaft 17 (2005) enthält von Berndt
TILP die Edition des Briefwechsels zwischen Karl August Varnhagen
von Ense und Ludwig
Eckardt 1847-58; Konrad FEILCHENFELDT widmet sich ebenda
(mit
Seitenblick auf eine bisher unbekannte Brentano-Handschrift) einer
Monographie von Stefan Nienhaus über die Christlich-deutsche
Tischgesellschaft; im Rezensionsteil werden u. a. das Varnhagen-Buch
Eine Jugend um 1800 von Hazel ROSENSTRAUCH und der
von Irina HUNDT
herausgegene Band Vom Salon zur Barrikade. Frauen der Heine-Zeit
besprochen.
Rahel E. FEILCHENFELDT schrieb über Grete Ring als Kunsthistorikerin
im
Exil in dem Band Grenzen überschreiten - Frauen, Kunst und
Exil, Hg.
v. Ursula HUDSON-WIEDENMANN, Königshausen & Neumann
2005.
Von Aldona GUSTAS erschien anläßlich ihrer Ausstellung
in der alpha nova
kulturwerkstatt & galerie furura, Berlin-Friedenau ein numeriertes
und
signiertes Mitlesebuch (Aphaia-Verlag, Berlin 2005) u. a.
mit einem
Gedicht, in dem auch Rahel anwesend ist.
Ulf JACOB entdeckte eine Oasis in der Wüste: Hermann
Fürst von
Pückler-Muskau und die (Un-) Ordnung der Moderne, in: Landschaft
international, hrsg. von der IBA Fürst-Pückler-Land, Großräschen
2005,
S. 201-212; ferner Sorben, Wenden, Spreewaldbauern. Ein problematischer
Topos des Lausitzbildes im Dritten Reich, in: Letopis. Zeitschrift
für
sorbische Sprache, Geschichte und Kultur, 52 (2005), H. 2, S. 3-26.
Michael JONES schrieb gemeinsam mit Vicky Davies über
Lernende und
Lehrende: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus!
im Jahrbuch österreichische Beiträge zu Deutsch als Fremdsprache
2003.
Bei Hoffmann und Campe (Hamburg) gab Christian LIEDTKE mit
Gerhard Höhn eine Auswahl der Heine-Verlagskorrespondenz
mit Julius Campe heraus
("Der Weg von Ihrem Herzen bis zu Ihrer Tasche ist sehr
weit", 2005);
ferner mit Bernd Füllner "...und grüßen
Sie mir die Welt". Ein Leben in
Briefen (2006) sowie den Bildband Heinrich Heine: Wie die
Künstler
seiner Zeit ihn sahen (2006).
Gerd NAUHAUS befaßt sich in den von ihm für den
Sinziger studio-Verlag
redigierten Schumann-Studien Bd. 8 (2006) mit den Haus- und
Lebensregeln.
Über gute Bekannte Rahel Varnhagens schrieb Dirk SANGMEISTER
in der
Festschrift für Reinhard Wittmann: Buchkulturen.
Beiträge zur
Geschichte der Literaturvermittlung: Hg. v. Monika Estermann,
Ernst
Fischer und Ute Schneider, Wiesbaden: Harrassowitz 2005: Heinrich
von
Kleists verhinderter Verleger. Der angeblich verrückte Johann
Daniel
Sander und der Salon seiner schönen Frau Sophie (S. 321-354).
Im Ulrike Helmer-Verlag, Königstein /Ts. erscheint in diesen
Tagen von
Therese von Bacheracht: "Heute werde ich Absonderliches sehen".
Briefe
aus Java 1850-1852, kommentiert und herausgegeben von Renate
STERNAGEL.
Holger-Falk TRÜBENBACH rezensierte in der Zeitschrift
für Germanistik 14
(2004), H. 2 von J. A. Steiger: Frühromantik und christlicher
Glaube
bei Novalis; ebd. in 15 (2005), H. 1 die Arbeit von Sophia Vietor:
Astralis von Novalis. Handschrift - Text - Werk.
Von Eva WEISSWEILER erschien Die Freuds. Biographie einer
Familie
(Köln: Kiepenheuer & Witsch 2006).
Das Verschwinden der Klassik aus den Hörfunkprogrammen beklagte
Günther
WIEGAND in einem Leserbrief an die F.A.Z. v. 2. 2. 2006.
AUS DER FORSCHUNG: VORHABEN UND ARBEITEN
Konrad FEILCHENFELDT und Ursula HUDSON-WIEDENMANN
gehören zu den
Mitherausgebern der Festschrift Romantik und Aufklärung
zum 65. Geburtstag Roger Paulins.
Der Vorsitzende der FOUQUÉ-GESELLSCHAFT e. V., Ulrich
SCHUCH, bereitet
für Olms in Hildesheim als Bände 7 und 8 der Werke
von Friedrich de la
Motte Fouqué dessen Briefe an Prinzessin Marianne von Hessen-Homburg
zur
Edition vor.
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10. NEU IN DER VEREINSBIBLIOTHEK / DANKSAGUNG
Hans W. L. Biester sandte uns Taschenbuchausgaben von Hannah
Arendt:
Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin
aus der
Romantik (Serie Piper 230), München / Zürich 1984,
und Carola Stern:
Der Text meines Herzens. Das Leben der Rahel Varnhagen (rororo,
13901), Reinbek 1998.
Paola Ferruta ließ Tagesblätter von Karl August
Varnhagen aus dem Sommer
und Herbst 1836 verfilmen, die sie uns für die Vereinsbibliothek
übersandte.
Von Dieter Kuhn und Dietmar Varnhagen erhielten wir
Zeitungsmeldungen
und Nachrufe auf Carola Stern.
Von Marlies Obier erhielten wir den reich bebilderten Katalog
reisende
worte, der zu ihrer Sprachpfade -Ausstellung in Siegen,
Siegerlandmuseum, Haus Oranienstraße von Ursula Blanchebarbe
herausgegeben wurde. Für 2007 bereitet Marlies Obier, die auch
Vorträge
über Frauen der Romantik hält, eine Ausstellung über
Die wahre Geschichte der Poesie im Emschermuseum Schloß
Strünkede bei Herne vor.
Unser Mitglied Ruth Oggenfuss aus Termen (CH) hat am Kollegium
Spiritus
Sanctus in Brig eine Maturaarbeit zum Thema Der literarische
Salon als
Ort früher Emanzipation am Beispiel der Rahel Varnhagen
eingereicht,
die sie uns für die Bibliothek schenkte. Wir gratulieren!
Der Autor Dietmar Schings gab uns das Manuskript seines Exposés
für ein
Rahel- Varnhagen-Hörspiel, das der Hessische Rundfunk unter
dem Titel
Die Reise nach Frankfurt im letzten Jahr realisierte.
Zwei stattliche Bände im Schuber sandte uns der Justinus-Kerner-Verein
und Frauenverein e. V. Sie enthalten Erinnerungen von Theobald
Kerner an
Das Kernerhaus und seine Gäste sowie Das Leben des
Justinus Kerner,
erzählt von ihm selbst und seiner Tochter Marie (hg. v.
Karl Pörnbacher), heute seltene und antiquarisch gesuchte
Bücher, wurden liebevoll neu gesetzt, mit Registern und wertvollen
Materialien versehen und mit dem Sonderdruck einer Jubiläumsrede
von Bernhard Zeller ergänzt.
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WIR DANKEN UNSEREN FÖRDERERN
UND SPENDERN / -INNEN:
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Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Varnhagen Gesellschaft
e. V. durch
Ihren Beitritt oder eine Spende:
SPENDEN UND BEITRÄGE SIND STEUERLICH ABSETZBAR.
Wenn Sie Mitglied der Varnhagen Gesellschaft werden wollen: ein
Formular
für die schriftliche Beitrittserklärung sowie unsere Satzung
finden Sie
unter
http://www.varnhagen.info/beitritt.html
Unser Mitgliedsbeitrag beträgt:
für Ermäßigungsberechtigte (mit Nachweis): Jahresbeitrag
12 EUR
- für alle anderen: Jahresbeitrag 24 EUR
- für Institutionen: Jahresbeitrag 60 EUR, bei kostenlosem
/
portofreiem Bezug aller Publikationen.
Mitglieder erhalten - soweit noch vorhanden - ältere GAZZETTINO-Ausgaben
sowie (noch) alle bisherigen Jahresgaben zugesandt, zweimal jährlich
den
neuen GAZZETTINO, eine exklusive Jahresgabe sowie freien Eintritt
zu
allen unseren Veranstaltungen. Institutionelle Mitglieder erhalten
alle
Publikationen kostenfrei und unaufgefordert zugesandt.
unsere Anschrift:
Varnhagen Gesellschaft e. V.
Weisshausstr. 17
D-50939 Köln
fon ++ 49 (0) 221 42 54 30
fax ++ 49 (0) 22 33 69 27 31
mailto:gesellschaft@varnhagen.info
...vielen Dank für Ihr Interesse!
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06.05. 2006
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