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GAZZETTINO
MITTEILUNGEN DER VARNHAGEN GESELLSCHAFT e. V.
No. 12 (2003)
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HINWEIS
In der elektronischen Version (ohne Bilder und Anhänge) kann
das Mitteilungsblatt gazzettino bei uns kostenlos abonniert
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senden Sie uns bitte eine e-Mail.
Wenn Sie Veranstaltungen organisieren oder Publikationen vorbereiten,
die zu unserem Themenkreis und Epochenhorizont passen und die wir
unseren Mitgliedern bekanntgeben sollen, teilen Sie uns bitte die
notwendigen Informationen mit.
Alle Angaben sind ohne Gewähr.
gesellschaft @ varnhagen.info
Nähere Informationen über unseren Verein sowie Beitrittsunterlagen
senden wir Ihnen gerne auch an Ihre Postanschrift.
Alle Angaben sind ohne Gewähr.
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INHALTSÜBERSICHT
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1. Fürst Pückler und sein Gartenreich
2. Salonpoesie in Wiesbaden
3. "Es hat sich ausgegnädigefraut, nennt mich Rahel!"
4. 500 Jahre bürgerliche Familie Varnhagen
5. Termine: empfehlenswerte Veranstaltungen
- darin: Isolde Kurz über Ludmilla Assing -
6. Ausblick auf das Jahr 2004
7. Unsere Mitgliederversammlung in Berlin
8. Rahels Wohnungen in Berlin
9. Geschichtsmeile Jägerstraße: Info-Tafel enthüllt
10. Meldungen
11. Die Varnhagen Gesellschaft e. V.
12. Glückwünsche / Ehrungen 13. Aktuelle Publikationen
unserer Mitglieder
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1. FÜRST PÜCKLER UND SEIN
GARTENREICH
Die Dauerausstellung des Fürst-Pückler-Museums in Branitz
zu Leben und
Werk des "Erdbändigers" (wie Rahel ihn einst genannt
hat) wird z. Zt. in
der Cyriaksburg zu Erfurt gezeigt. Grund genug für die Varnhagen
Gesellschaft, mit großzügiger Unterstützung des
Deutschen
Gartenbaumuseums eine Lesung anzubieten (2. November 2003,15.00):
aus
der nur teilweise gedruckten Korrespondenz Pücklers mit seiner
Biographin und Herausgeberin Ludmilla Assing. Als sie Varnhagens
Erbe
antrat, bat er sie "kniefällig, die Humboldtsche
Korrespondenz doch ja,
so bald als möglich, zu publiziren, ohne ein Jota davon auszulassen.
Sie
sind ohnedem herzhafter als Schriftsteller wie Ihr Onkel, und als
Frau
können Sie es auch viel eher. [...] Also vorwärts wie
eine ächte -
Nichtpreußin, denn die Zeiten Blüchers sind für
uns vorüber!" Auszüge
aus diesem Briefwechsel werden Angelika Mensching-Oppenheimer (Hamburg)
und Nikolaus Gatter (Köln) vortragen. Bei unserer Lesung wird
auch von
Rosa Maria, der Schwester Varnhagens, und ihren botanisch getreuen
Scherenschnitten die Rede sein. Einführende Worte wird Ulf
Jacob
(Berlin) sprechen, der das Pücklersche Garten- und Geselligkeitsideal
erforscht.
ERFURT galt schon im 19. Jahrhundert als Zentrum der Gartenkunst.
Dies
zeigt ein Bericht der Illustrirten Zeitung Nr. 1132 vom 11. März
1865.
Mehr zur Veranstaltung:
http://www.varnhagen.info/erfurt03.html
Über das Gartenbaumuseum:
http://www.gartenbaumuseum.de
Stiftung Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt (DGM)
Cyriaksburg
Gothaer Straße 50
99094 ERFURT
service @ gartenbaumuseum.de
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2. SALONPOESIE IN WIESBADEN
Am 23. September nahm unser Mitglied Christiane NÄGLER aus
dem
Literaturkreis um den Internet-Salon Berliner Zimmer an einem
Podiumsgespräch im Historischen Museum Hannover teil. Motto:
"DER SALON
IST TOT, ES LEBE DER SALON". Lebhaften Zuspruch finden auch
ihre eigenen
Abende in der VHS Wiesbaden zur "Salonpoesie": der erste
Salonabend zu
Rahel Varnhagen (6.11., 19.30) wird gemeinsam mit der Varnhagen
Gesellschaft und dem Aktiven Museum Deutsch-Jüdische Geschichte,
Spiegelgasse 1 gestaltet; ein zweiter Abend (20.11.,19.30) widmet
sich
Henriette Solmar und Bettine von Arnim. Beide Abende zur Salonposie
finden in der Villa Schnitzler, Biebericher Allee 42 in Wiesbaden
statt.
Näheres zu unserer Veranstaltung:
http://www.varnhagen.info/gesellschaft.html
Programm der VHS Wiesbaden:
http://www.vhs-wiesbaden.de
Mehr von über Christiane Nägler und "Die Salongesellschaft":
http://www.berlinerzimmer.de/tagebau
(Ein Literaturprojekt des Berliner Zimmers)
http://www.aus-satz.de
(Ein Forum freier Autoren kreativer Netzliteratur)
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3. "ES HAT SICH AUSGEGNÄDIGEFRAUT,
NENNT MICH RAHEL"
Unter ihrem Vornamen ist Madame von Varnhagen als philosophierende
Briefschreiberin bekannt geworden - nicht erst seit der Veröffentlichung
von Rahel. Ein Buch des Andenkens durch ihren Witwer Karl August
Varnhagen von Ense. Die überwiegende Mehrheit ihrer rund 6000
Briefe ist
mit diesem Namen in verschiedenen Varianten und Abkürzungen
unterzeichnet.
Im Pierers Konversations-Lexikon, 7. Auflage hg. v. Joseph Kürschner,
Band 10, Spalte 1038 findet sich folgender Eintrag: "RAHEL
in der Bibel
die jüngste Tochter Labans, durch ihre Schönheit ausgezeichnet,
Frau
Jakobs nach seinem zweimal siebenjährigen Dienst (1. Mos. 29,
18ff.),
Mutter Josephs u. Benjamins. - Vorname der Frau V a r n h a g e
n v.
E n s e (s. d.)."
Der Gebrauch des Vornamens erscheint manchen bedenklich; er "suggeriert
eine Vertraulichkeit", meint die Germanistin Sabina Becker,
"die heute
niemand für sich reklamieren kann". Löst ein künstlicher
Name wie 'Rahel
Levin Varnhagen' das Dilemma? Den Geburtsnamen Levin
hat Rahel (anders
als ihr Schwager David Assur Assing) abgelegt. Ihr Testament
unterschrieb sie mit "gebohrne Robert=Tornow".
Diskutieren Sie mit,
schreiben Sie uns, wie Sie zur Namensfrage stehen! Das Ergebnis
der
Umfrage werden wir im gazzettino veröffentlichen. -
Zwei Frauen taten es
ihr übrigens gleich: Eine noch nicht identifizierte Autorin
mehrbändiger
Sittenromane nannte sich "Rahel" (u. a. Wider die
Natur, Berlin: Otto
Jancke 1865); die vielbewunderte Schauspielerin Elisa Félix
(1820-1858)
aus Paris feierte als "Rachel" Triumphe auf der
Bühne (vgl.
Terminkalender, 2. März 2004). Die zionistische Schrift Four
Rachels von
Dora Kobler, London 1947, charakterisiert sie neben Rahel
Varnhagen als
Vorbild für jüdische Mädchen.
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4. 500 JAHRE BÜRGERLICHE
FAMILIE VARNHAGEN
Zu einer internationalen Begegnung laden die Nachkommen der
weitverzweigten Familie zum 22. Mai 2004 nach Brilon ein.
Mit Erlaubnis
der Organisatoren Armin Scholz-Behlau und Eduard Varnhagen zitieren
wir
aus der Einladung: "Zu Beginn des 16ten Jahrhunderts lebte
Conrad aus
der adeligen Familie von Ense, genannt Varnhagen, als Pastor in
Iserlohn. Er hatte mehrere Kinder, was damals keine Seltenheit bei
katholischen Priestern war. Eines dieser Kinder, Johann, wurde in
den
Jahren zwischen 1502 und 1505 geboren. Als 'natürlicher' Sohn
eines
Priesters konnte er den adeligen Namen seines Vaters nicht weiterführen
und benutzte daher nur den Beinamen seines Vaters 'Varnhagen'. Er
wurde
zum Stammvater der Familie Varnhagen, die heute auf allen Kontinenten
vertreten ist. Der Anfang dieser bürgerlichen Familie Varnhagen,
also
die Geburt dieses Johann Varnhagen, jährt sich in diesen
Jahren zum
500sten Mal."
Armin Scholz-Behlau
Leopold-Gmelin-Straße 78
D-51061 KÖLN
Tel. 0221 / 9 91 45 82
armin.scholz-behlau @ web.de
Da die MV der Varnhagen Gesellschaft e. V. am Vortag (21. Mai
2004) in
Köln stattfindet, ist eine Mitwirkung beim Rahmenprogrammgeplant,
z. B.
eine gemeinsame Exkursion zur Varnhagen-Bibliothek in Iserlohn.
Die
Anreise nach Nordrhein-Westfalen lohnt sich also doppelt!
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5. TERMINE: EMPFEHLENSWERTE
VERANSTALTUNGEN
3.- 5. Oktober
Tagung: Fr. L. Jahn und die Gesellschaften der Turner. Wirkungsfelder,
Verflechtungen und Gruppenpolitik. Mit Vorträgen u. a.
v. E. Kunze,
H.-J. Bartmuß, A. Richartz. Ort: Ehrenhalle in der Schützenstraße,
Freyberg/Unstrut.
Info: Tel. 0521 / 16 03 84
eberhardkunze @ t-online.de
...bis 5. Oktober
Ausstellung: "Der Adler weicht der Sonne nicht - 300 Jahre
Berliner
Garnisonkirche in der märkischen Landschaft". Veranstalter:
Förderverein
Alter Berliner Garnisonfriedhof e. V. / Brandenburgische Landeszentrale
für politische Bildung, Schinkelkirche Neuhardenberg, Kreis
Märkisch
Oderland.
5. Oktober, 14.00
Ernst Siebel: Die Wege der Mendelssohns. Stadtführung.
Treffpunkt:
S-Bahn Hackescher Markt, Ausgang Museumsinsel vor dem Irish Pub.
9. Oktober, 11.00
Ernst Siebel: Triumphe, Abschiede, Erbschaften der Familie Mendelssohn.
Stadtführung. Treffpunkt: Staatsbibliothek, Potsdamer Str.
33, Eingang.
10. bis 11. Oktober
Tagung: Biographien und Selbstzeugnisse in der Militärgeschichte.
Veranstalter: Arbeitskreis Militärgeschichte e. V.
c/o Universität Bern. Historisches Institut, z.H. Regina Zürcher.
Länggassstrasse 49, CH-3000 BERN 9, Schweiz; Tel. ++41 (0)
31 631 48 82,
Fax ++41 (0) 31 631 44 10
geschaeftsstelle @ akmil
Ort: Schloß Reinbek. Schloßstraße 5, 21465 Reinbek,
Tel.: 0 41 04 / 97 71 13.
11. Oktober, 18.00 ...bis 12. Oktober
Ausstellung: Kunst im alten Zollhaus. Marianne Kühnel, Malerei
/
Ruprecht Holsten, Schalen. Ort: Herrnburg / Mecklenburg, Hauptstraße
76;
Serenade zur Ausstellungseröffnung.
13. bis 15. November
Tagung: EuropaGestalten: Die Querelle des Femmes
Casino des IG Farben-Geländes, Grüneburgplatz 1, Frankfurt
a.M., Info:
G.Engel @ em.uni-frankfurt.de
13. bis 14. Oktober
Tagung: Heinrich Heine. Tagung des deutsch-italienischen
Studienganges
Bonn/Florenz. Wissenschaftliche Leitung: Harald Steinhagen und Maria
Fancelli. Ort: Casa di Goethe, Via del Corso 18, Rom.
17. bis 19. Oktober
Tagung: Risorgimento - ein mittel- und südeuropäisches
Phänomen?
Theodor-Heuss-Akademie / Archiv des Liberalismus, Gummersbach, Info:
Tel. 02261 / 3 00 24 25.
...bis 19. Oktober
Ausstellung: Ludwig Persius - Architekt des Königs. Baukunst
unter
Friedrich Wilhelm IV. Ort: Potsdam, Schloß Babelsberg.
20. bis 22. Oktober
Tagung: Gender In Modern Jewish History: Rethinking Jewish Women's
And
Gender History. U. a. mit Vorträgen der Rahel-Forscherinnen
Barbara Hahn
(Mo 18-20), Deborah Hertz (Di ca. 10-10.30), Liliane Weissberg (Di
19.30-20). Veranstalter: Institut für die Geschichte der deutschen
Juden; Ort: Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg.
Info: 040 / 4 28 38 26 18
IgdJ @ public.uni-hamburg.de
http://www.warburg-haus-hamburg.de
22. Oktober, 20.00
Burkhard Dedner: "in Goethe manchmal..." Büchner
als kritischer Schüler
Goethes. Veranstalter/Ort: Goethe-Museum Düsseldorf.
Kippenberg-Stiftung. Düsseldorf, Schloß Jägerhof,
Jacobistraße 2.
23. Oktober, 19.00
Jürgen Herres: Die Presse ist ein Scheusal. Rheinischer Journalismus
und
preußische Zensurpolitik im 19. Jahrhundert. Veranstalter:
Historische
Gesellschaft Köln. Ort: Kölnisches Stadtmuseum, Zeughausstr.
1-3. 50667 Köln.
25. Oktober
Heidrun Laudel: Gottfried Semper und Branitz. Stiftung
Fürst-Pückler-Museum, Kastanienallee 11, 03402 Cottbus.
25. Oktober
Tagung: Luise von Anhalt-Dessau und die Fürstinnen der Aufklärung
im
Schloß Georgium, Dessau, Info:
haefs @ izea.uni-halle.de
...bis 26. Oktober
Ausstellung: Christian Wilhelm von Faber du Faur - Der Rußland-Feldzug
Napoleons 1812. Ort: Ingolstadt, Bayrisches Armeemuseum.
30. Oktober bis 1. November
Tagung: Gefühl und Kalkül. Der Einfluss von Emotionen
auf die Politik
des 19. und 20. Jahrhunderts. Jahrestagung der Ranke-Gesellschaft,
Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, Erfurt, Info:
ranke-gesellschaft @ uni-koeln.de
31. Oktober, 15.00
Ernst Siebel: Berliner Salons: Geselligkeit, Wohnkultur und
Emanzipation. Stadtführung. Treffpunkt: Gendarmenmarkt,
am
Schillerdenkmal.
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2. November, 15.00: die VG lädt
ein!
1.11., 16.00: Vorstandssitzung (Jugendherberge Erfurt, Grüner
Salon).
Gäste sind willkommen!
2.11., 15.00 "Also vorwärts wie eine ächte
- Nichtpreußin". Aus dem
Briefwechsel Ludmilla Assings mit Fürst Pückler. Lesung
von Angelika Mensching-Oppenheimer und Nikolaus Gatter mit einer
Einführung von Ulf Jacob zur Finissage der
Sonderausstellung Fürst Pückler und sein Gartenreich Branitz
/ Cottbus.
Ort: Deutsches Gartenbaumuseum, Cyriaksburg, Gothaer Straße
50, Erfurt
(Tel. 0361 / 2 23 99).
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4. November, 19.30
Ulrich Grammel: Rahel Varnhagen und ihre Badener Jahre 1816-1819.
Veranstalter: VHS, Ort: Baden-Baden, Gartenhaus der Stadtbibliothek.
5. November
Dorothea Minkels: Buchvorstellung der Biographie Julius von Minutoli
/
Gründung der Minutoli-Gesellschaft. Ort: Jagdschloß Grunewald.
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6. November, 19.30: die VG lädt
ein!
Auf den Spuren berühmter Salonnièren. Salonpoesie,
1. Abend: Rahel Varnhagen. Mit Christiane Nägler
und Nikolaus Gatter. Veranstaltet gemeinsam mit der VHS Wiesbaden
und dem Aktiven Museum Deutsch-Jüdische Geschichte, Spiegelgasse.
Ort: Wiesbaden, Villa Schnitzler, Biebricher Allee 42.
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7. November, 15.00
Ernst Siebel: Berliner Salons: Geselligkeit, Wohnkultur und
Emanzipation. Stadtführung. Treffpunkt: Gendarmenmarkt,
am
Schillerdenkmal.
7. bis 9. November
Tagung: Theorie Kunst Wissenschaft: Zur Aktualität
Theodor W.
Adornos. Veranstalter / Ort:
Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät,
Thüringer Weg
11, 09107 Chemnitz
Tel: +49/ 0371 5 31 45 40/41
Fax: +49 - 0371 5 31 29 40
9. November
Petra Urban: Mit einer Wunde als Wort... Verfolgte jüdische
Dichterinnen
in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Marius
Rintzler,
der Sängerin, Katja Plessing, und der Künstlerin Bärbel
Hain, Ort:
Clara-Schumann-Musikschule. Düsseldorf, Prinz-Georg-Straße.
10. November, 19.00
Reinhard Nickisch: Von der Tontafel zur E-Mail. Entwicklung des
Briefes
und der Briefsprache - ein historischer Überblick. Veranstalter/Ort:
Gesellschaft für deutsche Sprache. Spiegelgasse 13, Wiesbaden.
sekr.gfds @ t-online.de
http://www.gfds.de
16. November
Christian Friedrich / Volkmar Herold: "...und das Unterwegssein
erheitert mich fast immer" - Fürst Pückler-Muskaus
Reisen durch die
Schweiz 1846-1861. Veranstalter/Ort: Stiftung Fürst-Pückler-Museum,
Kastanienallee 11, 03402 Cottbus.
19. November, 19.00
Ludwig Gelder: "Kinder der Aufklärung": die
Commerzbibliothek von 1735
und die Patriotische Gesellschaft von 1765. Ort: Heine-Haus e. V.,
Elbchaussee 31, Hamburg-Altona.
20. November, 19.30
Christiane Nägler: Salonpoesie, 2. Abend. Bettina
von Arnim und
Henriette Solmar (VHS Wiesbaden, Ort wie 6. 11.).
20. November, 19.30
Bärbel Kovalevski: "Dahin! Dahin geht unser Weg! O
Vater, laß uns
ziehn!" Deutsche Malerinnen in Italien in der 1. Hälfte
des 19. Jhdts.
Veranstalter/Ort: Stiftung Fürst-Pückler-Museum, Kastanienallee
11,
03402 Cottbus.
21. bis 22. November
Tagung: Deutsch-Polnisches Zusammenleben im 19. und 20. Jahrhundert
in
der Fridtjof-Nansen-Akademie, Wilhelm-Leuschner-Straße
61, 55218
Ingelheim am Rhein, Info: Tel. 0 61 32 / 7 90 03 16.
...bis 23. November
Ausstellung: Musik und Musiker im Umfeld Goethes
Veranstalter/Ort: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter
Goethe-Museum, Großer Hirschgraben 23-25 60311 FRANKFURT a.
M., Tel. 0
69 / 13 88 00, Fax 0 69 / 13 88 02 22
info @ goethehaus-frankfurt.de
http://www.goethehaus-frankfurt.de
21. bis 22. November
Tagung: From Goethe to Gide. Feminism, Aesthetics and the French
and
German Literary Canon 1770-1930. Veranstalter: Institute of
Germanic
Studies in Verbindung mit dem Institute Of Romance Studies, London.
Ort:
Senate House, Malet Street, London WC, Room 329/330 3rd Floor.
igs @ sas.ac.uk
21. bis 22. November
Tagung: Albert Vigoleis Thelen. Mittler zwischen Sprachen und
Kulturen.
Veranstalter: Institut für Niederländische Philologie
/ Zentrum für
Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster. Ort:
Rüstkammer des Rathauses, Prinzipalmarkt, Münster.
...bis 23. November
Ausstellung: Schadow in Rom. Zeichnungen von Johann Gottfried
Schadow
aus den Jahren 1785-1787. Veranstalter / Ort: Casa di Goethe, Via
del
Corso 18, Rom.
23. November
Lesung von Dieter Wunderlich aus seinem Buch EigenSinnige Frauen.
Kreis-VHS Wernigerode.
26. November
Neue Spielräume - weniger Pflichtgefühl. "Sprockhöveler
Salon" im
Bildungszentrum der IG Metall, Otto-Brenner-Straße 100, 45549
Sprockhövel. Info: 02324 / 70 63 72.
28. November
Ludwig Stockinger: Ein aus Arkadien vertriebener Schäfer.
Goethes
Gedicht "Schäfers Klagelied" als Auseinandersetzung
mit der Romantik.
Veranstalter: Novalis-Stiftung, Ort: Schloß Oberwiedenstedt
7. Dezember, 11.00 ...bis 14. März 2004
Ausstellung: Isolde Kurz. Zum 150. Geburtstag. Veranstalter/Ort:
Schiller-Nationalmuseum Marbach am Neckar.
http://www.dla-marbach.de
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Über Ludmilla Assing schrieb Isolde Kurz in den
- noch 1937 mit einer
Huldigung an das faschistische "Stahlbad" im Vorwort
aufgelegten -
Florentinischen Erinnerungen (Tübingen: Rainer Wunderlich
Verlag)
anläßlich ihrer Schilderung des Friedhofs Agli Allori,
S. 114-118:
"Für ihre Altersgenossen war Ludmilla Assing nur die Nichte
Varnhagens,
eine wandelnde Erinnerung an jene edle Berliner Geselligkeit, die
noch
vom fernen Horizont wie eine Oase in der Wüste unserer durch
Materialismus verwilderten Kultur herüberwinkte, und als solche
war sie
ihnen Gegenstand der Pietät. Auf uns Jüngere aber, die
ihr ohne diese
Voraussetzungen entgegentraten, wirkte zumeist das Groteske ihrer
Persönlichkeit. Zu einem unglücklichen Putz, der durch
seine
Jugendlichkeit die Trägerin älter erscheinen ließ,
als sie war,
gesellten sich, wie eine Verzerrung der Rahelzeit, die überschwengliche
Redeweise und die schwärmerischen Gesten, die immerzu ein gesteigertes
Seelenleben ausdrückten und die zu der eigentlichen,
nüchtern-verständigen Natur der Sprecherin nicht paßten.
Ihre großen
literarischen Kenntnisse und ihre ausgebreiteten Beziehungen zu
hervorragenden Persönlichkeiten der literarischen und poetischen
Welt
gaben ihrem Gespräche immer einen Hintergrund, doch erschien
sie auch
hier nur als Erbin und Herausgeberin, ohne eigene Fruchtbarkeit.
[...]
Ich hatte so viel von dem Assingschen Salon gehört, bevor ich
nach
Florenz kam, und auch heute noch wird da und dort der anregende
Verkehr
in ihrem Hause gerühmt, der die alten Varnhagenschen Überlieferungen
auf
florentinischem Boden fortgesetzt haben sollte. Ich weiß nicht,
wie es
damit zur Zeit der Hauptstadt bestellt war. Als ich Ende der siebziger
Jahre den Assingschen Salon kennenlernte, war er eine Art Menagerie,
eine Ausstellung menschlicher Merkwürdigkeiten geworden. In
den
prunkvoll-öden Räumen des ihr gehörigen Hauses in
der Via Luigi Alamanni
drängte sich an den Mittwochabenden eine buntgemischte, vielsprachige
Gesellschaft, die zuweilen ein geradezu fratzenhaftes Ansehen hatte.
Literarisch angehauchte Fürstinnen von Irgendwoher in verschollenen
Staatsgewändern, die den Schaufenstern des Nationalmuseums
entstiegen
schienen, rauschrten vorüber, befrackte Berühmtheiten
wurden zwischen
ältlichen Damen wie Schaustücke hin und her gereicht und
pflegten nach
einigen Komplimenten sich rasch den Blicken wieder zu entziehen;
den
festen Bestand bildeten einige jüngere Italiener, die politischen
Freunde der Hausfrau. Neben den vier Hauptsprachen vernahm man noch
russische, griechische, ungarische Laute, und unter dieser seltsam
zusammengewürfelten Gesellschaft bewegte sich die kleine, unscheinbare
Gestalt der Hausfrau in ausgeschnittener gelber oder rosafarbener
Seidenrobe, die zu dem dünnen, grauen Scheitel und der Brille
einen
wehmütig-komischen Kontrast bildete. Sie war aber die Verbindlichkeit
selbst und besaß ein rühmenswertes Geschick, diese widersprechenden
Elemente durcheinanderzuquirlen, denn es lag ihr daran, daß
man sich bei
ihr unterhalten sollte. [...]
Im nachfolgenden Frühjahr erlag sie einer Gehirnentzündung.
Ihr Vermögen
hinterließ sie der liberalen Sache Italiens. Mehr noch als
durch ihre
unselige Heirat, die wie eine Parodie auf die Heirat der Rahel erschien,
gehört sie den Italienern durch politische Sympathien an. Italienische
Freunde standen an ihrem Sterbebett, und sie waren es auch, deren
Eifer
ihr das allzulaute Denkmal gesetzt hat. Doch welches auch ihre
persönlichen Eigenschaften waren, uns hat sie die Briefe der
Rahel
geschenkt und damit ein Recht auch an unsere Dankbarkeit erworben."
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14. Dezember, 16.00
Götz Teutsch: Alma Mahlers "roter Musiksalon".
Mit Brigitte Karner und
Peter Simonischek als Sprecher, Majella Stockhausen-Riegelbauer
und
Cordelia Höfer (Klavier) u. v. a. Kammermusiksaal der Philharmonie,
Berlin.
16. Dezember, 18.00
Maike Sach: Geselligkeit, Kultur und Politik. Salons in Sankt
Petersburg. Historisches Seminar, Abt. Osteuropäische Geschichte,
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Raum 01-718.
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6. AUSBLICK AUF DAS JAHR 2004
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...bis 4. Januar 2004
Ausstellung: Die Sammlung Reich-Ranicki. Schriftstellerporträts
aus zwei
Jahrhunderten. Veranstalter/Ort: Jüdisches Museum, Frankfurt
a. M.
Ausstellung: Franz Liszt in der zeitgenössischen Photographie.
Veranstalter: Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen; Ort:
Goethe-Nationalmuseum, Weimar.
28. Januar 2004, 18.30
Jutta Bendt: Führung durch die Ausstellung Isolde Kurz.
Zum 150.
Geburtstag. Schiller-Nationalmuseum Marbach am Neckar (siehe
7. Dezember
2003).
18. Februar 2004, 18.30
Nikolaus Gatter: Vortrag über Alexander von Humboldts Briefwechsel
mit
K. A. Varnhagen. Veranstalter: Goethe-Gesellschaft, Eisenach.
19. März bis voraussichtlich 7. Juni 2004
Ausstellung: Juden, Bürger, Berliner. Das Gedächtnis
der Familie
Beer-Meyerbeer-Richter. (Über Liepmann Meyer Wulff (1745-1812),
Amalie
Beer (1767-1854) und ihre Nachkommen; aus der Schenkung der
Hans-und-Luise-Richter-Stiftung durch Elisabeth Beare und Reinhold
Becker. Veranstalter: Stiftung Stadtmuseum Berlin, Ort: Märkisches
Museum.
http://www.stadtmuseum.de/html/sammlungen/richteri.htm
2. März bis 31. Mai 2004
Ausstellung: Rachel über Rahels berühmte Namensvetterin,
die
Schauspielerin Elisa Félix, im Musée dart
et dhistoire du Judaisme,
Hôtel de Saint-Aignan, 71 rue du temple, Paris.
info @ mahj.org
18. April 2004, 16.00
Götz Teutsch: Makkaroni und Geistesspeise. Bei Rahel und
Karl August
Varnhagen. Mit Jutta Lampe und Gerd Wameling als Sprecher, Juliane
Banse
(Sopran), Cordelia Höfer (Klavier) u. v. a. Kammermusiksaal
der
Philharmonie, Berlin.
13. bis 15. Mai 2004
Tagung: Studium und Karriere. Frauen und Männer in der Medizin.
Veranstalter / Ort: Institut für Geschichte und Ethik der Medizin.
Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg.
karin.stukenbrock @ medizin.uni-halle.de
juergen.helm @ medizin.uni-halle.de
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BITTE VORMERKEN:
21. Mai 2004
Mitgliederversammlung der Varnhagen
Gesellschaft e. V. (Mit
Vorstandswahlen)
Ort: Universitätsbibliothek Köln, Senatssaal.
Stadt-Exkursion (u. a. Wohnhaus Friedrich Schlegels, Denkmal Friedrich
Wilhelms III. am Heumarkt, Gedenktafel für Robert Blum und
die "Neue
Rheinische Zeitung"; Dom)
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8.-11. November 2004
Georg Forster (1754-1794): Ein Aufbruch in neue Welten. Tagung
der
Georg-Forster-Gesellschaft. Ort: Kassel u. Göttingen. Info:
Tel. 05 61 /
8 04 38 33.
19. November 2004 bis 20. März 2005
Ausstellung: Europas Juden im Mittelalter in Speyer.
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7. UNSERE MITGLIEDERVERSAMMLUNG IN
BERLIN 2003
Erfreulich viele Mitglieder und Sympathisanten ließen sich
vom 7. bis 9.
Juni 2003 nach Berlin locken. Unsere Versammlung fand mit 31 Teilnehmern
im Simon-Bolivar-Saal des Iberoamerikanischen Instituts am
Samstagvormittag statt. Nach dem Bericht des Vorstandes und der
Kassenprüfer wurden die nächsten Vorhaben und Projekte
diskutiert. Zwei
Satzungsänderungen wurden einstimmig angenommen und sind inzwischen
auch
im Vereinsregister eingetragen. Die nächste Versammlung soll
am 21. Mai
2004 in Köln stattfinden.
Dr. Eew Overgaauw, Leiter der Handschriftenabteilung, zeigte
anschließend eine Vitrinenausstellung mit ausgewählten
Berliner
Varnhagen-Beständen: darunter Briefe von Rahel Levin und Karl
August
Varnhagen, das Selbstporträt von Ludmilla Assing, die Rahel-
und
Varnhagen-Zeichnungen von Wilhelm Hensel u.a. Wir danken Frau Helga
Döhn, die bei der Vorbereitung mitgewirkt und unseren Mitgliedern
diesen
Einblick ermöglicht hat.
Die Bibliothek am Luisenbad gewährte uns im "Puttensaal"
Gastrecht für
den Vortrag von Dr. Ernst Siebel zur Berliner Salonkultur.
Wir danken
der Leiterin der Bibliothek, Frau Brigitte Davanos, für
ihre
Gastfreundschaft, und Manuela Dreher für ihre unterhaltsame
und
kenntnisreiche Einführung in die Geschichte des Luisenbads.
Einst
beherbergte die Bibliothek im Wedding einen von vielen geschätzten
Mineralbrunnen. Der "Puttensaal" mit seiner eindrucksvollen
Stuckdecke
diente als Ballsaal, später auch als einer der frühesten
Kinosäle. Den
Übergang zum Thema der Salonkultur schufen einige Zitate des
Vorsitzenden aus Karl August Varnhagens Aufzeichnungen, dem zumal
in den
Jahren nach 1848 die Besuche in den Salons mitunter Verdruß
bereiteten.
In seinem Lichtbildervortrag führte Herr Siebel vor rund 50
Zuhörerinnen
und Zuhörern aus, welche verläßlichen Bildquellen
für die bürgerlichen
Salonkultur überliefert sind und wie das Mobiliar beschaffen
war. Von
der Anordnung der Möbel und der Personen lassen sich Rückschlüsse
auf
die Kommunikation im Raum ziehen, so wurde mitunter in einer Ecke
still
gelesen, in einer anderen debattiert oder musiziert. Spät erst
hat auch
die Fotografie in den Salon Einzug gehalten, auch hierfür zeigte
Herr
Siebel eindrucksvolle Belege.
Die Exkursion am Sonntagvormittag führte uns vor und in die
Jägerstraße
54, nämlich ins Obergeschoß des rekonstruierten Hauses:
Auf Einladung
des Ehepaars Renate und Adelbert Stahlmach durften wir eine
Stippvisite
in den "Salon Rahel Varnhagen" unternehmen, wo
sich Gäste aus der hohen
Politik regelmäßig aussprechen können, ohne daß
es anderntags in der
Zeitung steht. Hier begann auch unsere kompetente Stadtführerin
Beate
Neubauer ihre Erläuterungen und führte aus, daß
die Humboldts,
Mendelssohns, Rahel Levin und die Söhne und Töchter des
Seilermeisters
Tieck Nachbarskinder in der Jägerstraße waren. Vom Gendarmenmarkt
führte
sie uns auf den Werderschen Markt und bis ins Nicolaihaus mit seinem
romantischen Garten: Auch bei Sommerhitze führen die Berliner
"Frauentouren" immer wieder auf schattige Plätze.
Bilder von unserer Versammlung und dem dazugehörigen Rahmenprogramm
finden Sie hier:
http://www.varnhagen.info/berlin03_vereinsgesch.html
http://karin.laakes.bei.t-online.de/vg_2003.htm
...mehr über Beate Neubauers "Frauen-Touren":
http://home.t-online.de/home/Frauentouren/wir.htm
...auch Ernst Siebel bietet Führungen zur Salonkultur
an:
http://home.arcor.de/berlinerklassik/termine/siebel.htm
Informationen über die Geschichte der Bibliothek am Luisenbad:
http://www.kulturamt-mitte.de/bibliothek/luise/gesch.html
http://www.luise-berlin.de/Lexikon/Mitte/b/Bibliothek_Luisenbad.htm
...Näheres über den Puttensaal
http://www.kulturamt-mitte.de/bibliothek/luise/putten.html
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8. RAHELVARNHAGENS WOHNUNGEN IN BERLIN
zit. nach Irina Hundt: Zur Biographie von Rahel Varnhagen.
Aufzeichnungen ihres Mannes Karl August Varnhagen von Ense.
Zeitschrift
für Geschichtswissenschaft Jg. 42 (1994), H. 3, S. 24:
(die in /Schrägstrichen/ stehenden Angaben sind am Blattrand
hinzugesetzt)
/1771 19. Mai./
Rahel wurde geboren in dem Eckhause
der Spandauerstraße und der Königstraße, dem
ehemaligen Rathhause gegenüber;
No. 26. Rahel kam aber in einem der
Zimmer, die nach der Königstraße gelegen
sind, zur Welt, da wo das fünfte Fenster
(von der Ecke an gerechnet) ist; Eine
Treppe hoch. Hier wohnte sie 13 Jahre.
/bis 1784./
Darauf in der Heiligen Geist Straße
No. 23, wieder ein Eckhaus der
Königstraße, in dieser das Haus vor No. 63.
Hier starb der Vater. Rahel wohnte hier 6 Jahre.
/bis 1790./
Sodann in der Poststraße No. 6. Hier 3 Jahre.
/bis 1793./
Darauf in der Jägerstraße (auch auf der
Jägerbrücke genannt) No. 54. Hier wohnte
sie am längsten und in ihrer glänzendsten
Zeit, 15 Jahre.
/bis im Herbst 1808./
Späterhin wohnte sie, von der Mutter und
den Geschwistern getrennt, im Trenkschen
Hause, Charlottenstraße No. 32. Zwei
/bis 1810./
Treppen hoch. Dann in der Behrenstraße
No. 48 gleicher Erde, für sich allein, bald
aber ihr Bruder Moritz Robert
und darauf Ludwig Robert bei ihr.
/bis 1813./
Als wir 1819 von Karlsruhe nach Berlin
zurückkehrten; wohnten wir zuerst in der
Französischen Straße No. 20 bei Mettke in
möblirten Zimmern, beinah 8 Jahre. Eine
Treppe hoch.
/bis 1827./
Hierauf in eigenen Möbeln in der Mauerstraße
No. 36 bei Liman. Eine Treppe hoch. Nur 6
Jahre vereint; ich nachher allein noch viele Jahre!
im Sommer 1804 wohnte Rahel auf der sogenannten Bleiche bei
Charlottenburg.
Im Sommer 1808 und dann 1809 in der Schloßstraße zu
Charlottenburg No.
37.
/(Jetzt (1833) heißt die No. 41.)/
Es standen damals vor dem Hause zwei schattige Platanen, und der
jetzt
eingehegte Platz war offen.
Im Sommer 1820 im Georgeschen Garten /(zwischen Georgenstraße
und der
Spree)/, mit dem Eingang auch von der Friedrichstraße im Georgeschen
Hause, jetzt (1833) medizinische Pepinière.
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9. GESCHICHTSMEILE JÄGERSTRASSE:
INFO-TAFEL ENTHÜLLT
Nicht zu dünnem Thee und Gebäck, sondern zu belgischem
Bier und Pommes
frites hatte der Botschafter Belgiens, Lode Willems, am 12.
September
eingeladen: Anlaß war die Enthüllung einer historischen
Informationstafel vor seiner Residenz in Berlin-Mitte.
Die Tafel berichtet vor allem von der Mendelssohnschen
Familiengeschichte, aber auch von der Geselligkeit Rahel Levins
und vom
deutsch-jüdischen Zusammenleben in Berlin. Den im Arbeitskreis
"Geschichtsmeile Jägerstraße" zusammengeschlossen
Initiativen ging es
vor allem darum, Berlin-Touristen auf die Bedeutung der Straße
aufmerksam zu machen und geschichtliche Hintergründe zu erläutern.
Berlins Kultursenator Dr. Flierl übernahm die Schirmherrschaft,
der
belgische Botschafter gewährte dem Arbeitskreis mehrmals Gastrecht
und
förderte das Unternehmen, auch durch Vermittlung von Sponsoren
wie der
Weberbank und der Deutschen Telekom.
Zu den Rednern bei der Enthüllung gehörte neben Lode
Willems auch der
ehemalige Regierende Bürgermeister Klaus Schütz,
der vor allem auf die
Lebensschicksale von Moses Mendelssohn einging, aber auch auf Rahel
Varnhagen, deren Name sich als handschriftliches Stichwort auf seinem
Redemanuskript findet. Auch Jens-Peter Heuer (Bezirksstadtrat
für Jugend
und Finanzen), Elke von Nieding (Mendelssohn-Gesellschaft
e. V.) und
Thomas Lackmann als Sprecher des Arbeitskreises sprachen
Grußworte. Die
Reden werden im Almanach der Varnhagen Gesellschaft Band 3 dokumentiert,
der im Frühjahr erscheint.
In der Jägerstraße 51 stand das Stammhaus der Mendelssohnschen
Bank, die
von Joseph und Abraham Mendelssohn gegründet und im Jahr 1938
liquidiert
wurde. Hier soll im Januar 2004 eine Gedenktafel angebracht werden.
Mehr über den Arbeitskreis "Geschichtsmeile Jägerstraße",
in dem die VG
mitwirkt, unter:
http://www.geschichtsmeile-jaegerstrasse.de
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10. MELDUNGEN
Apropos Gartenkunst: Anläßlich der Jahrestagung der
AG "Jüdische
Sammlungen" besichtigten wir die Restaurationsarbeiten
an der
Max-Liebermann-Villa am Wannsee. Die Wiederherstellung des
Gartens
geschieht ehrenamtlich durch Mitglieder der Liebermann-Gesellschaft;
Spender können auch Patenschaften für Bäume, Büsche
und Pflanzen
übernehmen. Ehrenamtlich werden übrigens auch das Museum
und der
Buchladen betreut.
Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin e. V.
Colomierstraße 3
14109 BERLIN
Tel. 0 30 / 80 58 38 30
liebermann @ im-netz.de
http://www.im-netz.de/liebermann
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Der dritte Band des ALMANACHS DER VARNHAGEN GESELLSCHAFT
nimmt Gestalt
an. Er soll im Frühjahr 2004 u. d. T. Der
Sopha schön und doch zum
Lottern im Berliner Wissenschafts-Verlag (vormals Berlin-Verlag
Arno
Spitz) erscheinen und enthält u.a. bildkünstlerische Beiträge
von
Marianne Kühnel und Kara Walker, die Dankrede
zur Verleihung der
Rahel-Varnhagen-Medaille von Inge Deutschkron, interessante Aufsätze
und
zahlreiche Rezensionen.
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Am 7. Oktober wird eine Delegation des VG-Vorstands bei der
Beauftragten
der Bundesregierung für Kultur und Medien empfangen. Wir
werden uns dort
über den aktuellen Stand der deutsch-polnischen Verhandlungen
über
kriegsbedingt verlagerte Kulturgüter unterrichten und dabei
ein
Diskussionspapier vorlegen.
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MINUTOLI-BIOGRAPHIE UND -GESELLSCHAFT i. Gr.
Unser Mitglied Dorothea Minkels hat die erste Biographie
des ehemaligen
Polizeipräsidenten von Berlin, Julius von Minutoli (1804-1860)
verfaßt.
Im Hinblick auf dessen 200. Geburtstag ruft sie zur Gründung
einer
Minutoli-Gesellschaft auf. Sie wird sich Generalmajor Menu von Minutoli
und dessen Söhnen Adolph, Julius und Alexander widmen.
Info:
Dorothea Minkels
Oranienburger Chaussee 40 B
13465 BERLIN
Tel. 030 / 4 06 17 14
dorothea @ minkels.info
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INTERESSANTE NEUERSCHEINUNGEN
Ein Begleitbuch zur Ausstellung im Freien Deutschen Hochstift: Auf
Dornen oder Rosen hingesunken? Eros und Poesie bei Clemens Brentano
mit
Beiträgen von Renate Moering, Bernhard Gajek u.a. ist im
Saint-Albin-Verlag, Berlin erschienen. - Im Year Book Band XLVI
(2001)
des Leo-Baeck-Instituts schrieb Deborah Hertz über The Lives,
Loves and
Novels of August and Fanny Lewald, the Converted Cousins from
Koenigsberg.
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Ein DOKTORANDEN-COLLOQUIUM ZUR DEUTSCH-JÜDISCHEN GESCHICHTE
plant die
Wissenschaftliche AG des Leo-Baeck-Instituts für den 15.-17.
Februar
2004. Kurzdarstellungen des Dissertationsvorhabens von maximal 3
S.
erbittet bis zum 10.12. 2003 Professor Dr. Michael Brenner, Universität
München:Michael.Brenner @ lrz.uni-muenchen.de
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11. DIE VARNHAGEN GESELLSCHAFT e.
V.
VORSTAND:
Dr. Nikolaus Gatter, Köln (Vorsitzender)
Trautlind Klara Schärr, Bremen
(Stellvertretende Vorsitzende)
Karin Laakes, Bocholt (Schatzmeisterin)
Christian Liedtke, Köln (Schriftführer)
Kornelia Löhrer, Hürth (Schriftführerin)
Dr. Elke Wenzel, Bergisch Gladbach (Fachbeirat)
Angelika Mensching-Oppenheimer, Hamburg
(überregionaler Mitgliederausschuß)
SCHIRMHERRIN / EHRENMITGLIEDER:
Prof. Carola Stern, Berlin
Renée Kraus, prom. Phil., Dortmund
Prof. Dr. Maria Victoria Arrabal Cano, Barcelona
Prof. Dr. Jaime Vándor, Barcelona
NEUE MITGLIEDER / NACHTRÄGE:
Dr. Thomas Gatter, Bremen
Barbara-Katharina Glaser-Tiedeken, Darmstadt
Przemislaw Jóskowiak, Warszawa (Polen)
Dr. Jürgen Knaack, Henstedt-Ulzburg
Dr. Margret Liebezeit, London (U.K.)
Dorothea Minkels, Berlin
Christiane Nägler, Eltville
Dr. Doris Reimer, Marbach am Neckar
Maria Schmidt Dzionsko, Köln
Renate Sternagel, Zell i. W.
...AUSGESCHIEDEN IST:
Maria Kruse, Schwerte
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12. GLÜCKWÜNSCHE / EHRUNGEN
Wir gratulieren Cécile LOWENTHAL-HENSEL, Berlin (3.10.),
und Günter
WIEGAND, Quarnbek/ Flemhude (25.6.), zu runden Geburtstagen
und grüßen
die neue Erdenbürgerin Luise, Tochter von Ute Jochinke
und Ulf JACOB
(15.8.2003). Glückwünsche gehen auch an Wolfgang BUNZEL
zum Abschluß des
Habilitationsverfahrens, an Britta BEHMER zur Promotion,
an Ulla ROTZOLL
zum Staatsexamen. Einem Ruf an die
Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität Frankfurt a. M. ist
Ulrike
LANDFESTER gefolgt; Berndt TILP wird als DAAD-Lektor
nach Hanoi gehen.
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13. AKTUELLE PUBLIKATIONEN UNSERER
MITGLIEDER
Im Tagungsband Romantik und Vormärz des Forums Vormärz
Forschung, den
Wolfgang BUNZEL herausgegeben hat (Aisthesis: Bielefeld) sind unsere
Mitglieder Marjanne GOOZÉ, Udo KÖSTER, Ulrike LANDFESTER
und Christian
LIEDTKE vertreten. - Das neue Jahrbuch der FOUQUÉ-GESELLSCHAFT
2003
enthält u.a. Beiträge von Peter Hasubek über Immermann,
Ulrich Schuch
über Undine auf Capri und Tobias Witt über August Ludwig
Hülsen. -
Nikolaus GATTER redigiert für ver.di ein Schwarzbuch Anschläge
auf Kunst
und Kultur in NRW. - Einen Strauß Veilchen für
ALDONAblümchen hat
Hendrik Liersch als lyrische Festschrift für die Malerpoetin
Aldona
GUSTAS gewunden und im Verlag Corvinus Presse, Berlin-Friedrichshagen
aufgelegt. - Gabriele HAEFS übersetzte neun Essays in dem von
ihr
redigierten Band Gewissermaßen intim. Moralische
und unmoralische
Gedanken von Vigdis Hjorth, Vechta: Eiswasser 1999. - Band 13
der
Mendelssohn-Studien wird u.a. Aufsätze von Ernst SIEBEL
und Elke von
Nieding (Geschäftsführerin der MENDELSSOHN-GESELLSCHAFT
e. V.)
enthalten. - Gemeinsam mit Claudia von Gélieu hat Beate NEUBAUER
u. d.
T. Loben Sie mich als Frau... einige Kapitel aus der Berliner
Frauengeschichte erzählt (Berlin-Edition 2001). - Den Roman
Der Delphin
von Caroline de la Motte Fouqué gab im Jahr 2001 Jörg
PETZEL in der
Edition Cave, Berlin heraus.- Gabriele RECKHARD dokumentierte die
Erträge von zehn Veranstaltungen des im Bildungszentrum IG
Metall von
und für Frauen initiierten "Sprockhöveler Salons".
- Zur Buchmesse
erscheint Varnhagen und die Kunst des geselligen Lebens. Eine
Jugend um
1800 von Hazel ROSENSTRAUCH bei Das Arsenal, Berlin. - Claudia
SCHWEIZER
erforschte die Geschichte der k. k. vereinigten Hofnaturalienkabinette
in Wien: Kaspar Maria Graf Sternbergs Einfluss in den Jahren
des
Vormärz, in: Mensch, Wissenschaft, Magie 21 (2001),
S. 67-90. - Gertrud
SEEHAUS las zur 'Langen Nacht der Bücher' in Köln
am 19. 9. aus ihrem
neuen Roman Die Lebensliste. - Carola STERN veröffentlichte
im Herbst
bei Kiepenheuer & Witsch ihre langerwartete Biographie über
Johanna
Schopenhauer. - Von Mechthilde VAHSEN erschien in 'Märchenzauber',
Bd.
6: Die Maus mit den großen Ohren; außerdem die
Kurzgeschichte Alle Jahre
wieder in: Amour du tête - Platonische Liebe. Geest-Verlag
2003.
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Zu einem AUSTAUSCH ÜBER LESEERFAHRUNGEN mit Rahel Varnhagen
lädt
Barbara-Katharina Glaser-Tiedeken ins Gästebuch ihrer Homepage
ein:
http://mitglied.lycos.de/tiedeglas
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...EXKLUSIV AN MITGLIEDER
geben wir - in je einem Exemplar - den Katalog von Ludwig STERN:
Die
Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek,
Berlin
1911, 923 S. ab.
Zeitgenossen rühmten dieses Werk, das 9000 Korrespondenzpartner
und ihre
in der Jagiellonischen Bibliothek zu Krakau aufbewahrten Lebenszeugnisse
verzeichnet, als "beispielgebendes Meisterwerk moderner
Autographenkatalogisierung". Der Germanist Oskar Walzel
schrieb: "Für
Varnhagens Sammlung ist mithin endlich geleistet, was wir bei der
Benutzung ähnlicher Schätze schmerzlich vermissen."
Mitgliedern überläßt
die Varnhagen Gesellschaft e. V. diesen seltenen, wertvollen Katalog
(unaufgeschnitten, numeriert, broschiert) für 17,50 Euro (bei
Postversand 20.- Euro).
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