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Ottilie Assing und Frederick Douglass
In den USA erinnert man sich zunehmend der älteren Generation deutschsprachiger
Einwanderer, die im 19. Jahrhundert das politische und kulturelle Leben
im Geist des Vormärz und der Revolution von 1848 befruchteten. Dieser
GermanAmerican Tradition widmete sich auch ein Kongreß
vom 17.18.9.1998 in der Havard University, Cambridge, Mass. VGMitglied
Britta Behmer sprach über Ottilie Assing: A Gap in History;
Christian Lohmann referierte zu Perceptions of Race and Slavery in
Ottilie Assing's Journalism 185365.
Ottilie Assing (18191884) war die Nichte von Rahel und Karl August
Varnhagen. Nach Auseinandersetzungen und Mißgeschicken emigrierte
sie in die USA. Dort wurde sie engste Mitarbeiterin und Lebensgefährtin
des farbigen Bürgerrechtlers Frederick Douglass, dessen Autobiographie
My Bondage and my Freedom sie ins Deutsche übersetzte. Ihren
Anteil an der AntiSklavereiBewegung dokumentiert auch ein
Poesiealbum, das vom InternetAntiquariat »between the covers«
in Katalog 57 angeboten wird. Es hatte ursprünglich Gertrude Colman,
der Tochter der Frauenrechtlerin Lucy N. Colman gehört. Neben Autographen
von Douglass, John Brown jr. und Abraham Lincoln ist nunmehr auch die
Signatur Ottilie Assings im Internet zu finden.
In Kürze soll bei Hill & Wang, New York Love Across Color
Lines erscheinen, das lange erwartete Buch der in Münster lehrenden
Amerikanistin Maria Diedrich über Ottilie Assing und Frederick Douglass.
Die Korrespondenz der Schwestern Ottilie und Ludmilla Assing mit ihrer
Freundin Rahel de Castro in Hamburg dokumentiert Jutta Dick in den Jahrbüchern
Menora, Bodenheim: Philo Verlagsanstalt 1997, S.181ff. und QuerELLES
3, J. B. Metzler: Stuttgart/Weimar 1998, S. 281ff.
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VGJahresversammlung am 25.10.1998
Im Herbst vorigen Jahres veranstalteten wir gemeinsam mit der Evangelischen
Akademie Iserlohn und der Gesellschaft für christlichjüdische
Zusammenarbeit Dortmund die Tagung »Rahel Varnhagen und ihre
Schwestern: Emanzipationsgeschichte/n jüdischer Frauen in Deutschland«.
Kirsten Menneke führte die Teilnehmer durch die von ihr gestaltete
Ausstellung Jüdisches Leben in Westfalen im Dortmunder Museum
für Kunst- und Kulturgeschichte. Dina van Faassen und Martina KlinerFruck
hielten instruktive Vorträge über jüdische Frauen zwischen
Tradition und Assimilation sowie über Politik und Sozialarbeit als
Felder ihres Engagements. Eva Feldheim berichtete vom Lebensalltag orthopraktischer
Jüdinnen in Israel.
Wir danken Katharina von Bremen für die Gastfreundschaft ihrer Akademie,
und besonders auch Pfarrer Martin Herbers, der uns durch die »Varnhagenschen
Bibliothek« der Pfarrei von Iserlohn führte. Bei dieser Gelegenheit
spendeten wir für die Restaurierung der frühneuzeitlichen Predigtsammlung
eines VarnhagenVorfahrs und erhielten einen Familienstammbaum, den
die Nachfahrin Marieluise Hillebrand durch genealogisches Material aus
westfälischen und rheinischen Geschlechterbüchern und Fotografien
des Familienwappens ergänzte.
Den Abschluß der Tagung bildete die jährliche VGMitgliederversammlung.
Entgegen unserer Ankündigung wurde der (satzungsgemäß
für zwei Jahre amtierende) Vorstand nicht neu gewählt. Notwendig
war indessen die Nachwahl einer zweiten Schriftführerin. Bettina
Pelz, der wir für ihr engagiertes Mitwirken in der schwierigen Gründungsphase
danken möchten, verabschiedet sich aus dem Vorstand nicht
jedoch aus der VG, für die sie auch den jour fixe der ersten
Jahreshälfte 1999 organisierte. Als ihre Nachfolgerin konnte Kerstin
Salvador (Brühl) gewonnen werden, die einstimmig gewählt wurde
und im April ihr Amt aufnimmt.
Die MV beschloß ferner, dem Ehepaar Maria Victoria Arrabal Cano
und Jaime Vándor (beide lehren als Professoren an der Universität
Barcelona) die Ehrenmitgliedschaft anzutragen. Jaime Vándor war
bis zur Schließung des Konsulats Ende 1998 katalonischer Honorarkonsul
des Staates Israel. Er schrieb: »Karl August und Rahel Varnhagen
haben uns ihres gehobenen literarischen Sinns wegen immer sehr interessiert.
Noch wichtiger scheint uns, daß [...] es ihnen gelang, eine Atmosphäre
der Toleranz zwischen unebenen gesellschaftlichen Schichten und Angehörigen
verschiedener Religionen zu schaffen.«
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Pücklers Briefe
80.000 MikrofilmAufnahmen aus dem Nachlaß des Fürsten
Hermann von PücklerMuskau (der ihn Ludmilla Assing 1871 für
die VarnhagenSammlung vererbte) werden derzeit im PücklerMuseum
Branitz auf CDRom gebrannt.
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...exklusiv an Mitglieder
geben wir in je einem Exemplar das Buch von Ludwig Stern:
Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek,
Berlin 1911, 923 S. ab.
Zeitgenossen rühmten dieses Werk, das 9000 Korrespondenzpartner und
ihre in der Jagiellonischen Bibliothek zu Krakau aufbewahrten Lebenszeugnisse
verzeichnet, als »beispielgebendes Meisterwerk moderner Autographenkatalogisierung«.
Der Germanist Oskar Walzel schrieb: »Für Varnhagens Sammlung
ist mithin endlich geleistet, was wir bei der Benutzung ähnlicher
Schätze schmerzlich vermissen.«
Wer den Katalog (numeriert, broschiert und unaufgeschnitten) erwerben
möchte, sollte neben Beitrittserklärung und dem Jahresbeitrag
(oder einer Abbuchungserlaubnis) eine Spende von nicht unter DM 35,00
einsenden.
Der Ankauf der Restauflage hat unser Budget strapaziert. Wir möchten
daran erinnern, daß unsere Vereinsaktivitäten gemeinnützig
und ehrenamtlich sind. Für finanzielle Zuwendungen dürfen wir
steuerabzugsfähige Quittungen ausstellen. Wir danken allen Spenderinnen
und Spendern herzlich für Ihre Unterstützung!
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Transition / Übergänge
Unter diesem Motto findet unter Schirmherrschaft der Vizepräsidentin
des Europäischen Parlaments Magdalene Hoff vom 13. bis 23.
Mai im polnischen Kurort Krynica (ca. zwei Autostunden südlich von
Krakau) die Dritte Europäische Sommerakademie statt.
Das Motto erinnert an die tiefgreifenden Veränderungen im sozialen,
politischen, wirtschaftlichen, technologischen und religiösen Bereich,
die in Europa und weltweit seit einiger Zeit stattfinden. Zugleich sind
damit die Bruchstellen und Wendepunkte angesprochen, an denen sich das
Individum neuen Herausforderungen stellen und sein Leben neu entwerfen
muß. Zu ihnen gehört die Notwendigkeit die manchmal
eine Chance ist im wörtlichen und übertragenen Sinne
zu Migranten zu werden. Das Programm umfaßt künstlerische Arbeit,
ComputerWorskshops, Kurse zu polnischer Kultur und Geschichte.
Dank einer direkten Bahnverbindung im Ort nach Krakau sind auch
nach Absprache mit der Bibliotheksleitung Besuche der Biblioteka
Jagiellonska möglich. Interessierte VGMitglieder sind zur Sommerakademie
von Dr. Kühmel, dem Direktor des Rahel Varnhagen Kollegs, herzlich
eingeladen. Die Kosten für Hin- und Rückfahrt per Reisebus sowie
für Unterbringung in Krynica sollen ca. 550 DM nicht übersteigen.
Anmeldungen bei Margot KleinHöhing, Tel. 02331/28950, Fax 32346.
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Wenn die Geschichte um eine Ecke geht: Almanach
der Varnhagen Gesellschaft
Für die Verspätung unserer AlmanachPublikation müssen
wir alle Interessenten um Nachsicht bitten. Logistische Probleme und die
Erkrankung mehrerer Herausgeber verzögerten die Fertigstellung.
Das Buch wird im BerlinVerlag Arno Spitz erscheinen und kann angesichts
unserer knappen Finanzen leider nicht gratis abgegeben werden. Da wir
eine gewisse Anzahl mit Rabatt kaufen, besteht jedoch für Mitglieder
die Möglichkeit der Subskription. Wer den Almanach für ca. 25,00
DM erwerben möchte, wende sich mit einer verbindlichen schriftlichen
Bestellung an die Vereinsanschrift. Der Arbeitstitel des nächsten
Almanachs lautet »Europäische Reisen«. Beitragsangebote
und Themenvorschläge sind uns willkommen;
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Bilder aus unserer Arbeit 1998...
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Der Stern Katalog wird numeriert |
Gedenkfeier zu Rahels Todestag (7.
März 1998) |
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Artikel, Rezensionen, Meldungen...
Gegenwärtig sind wir damit befaßt, ein größeres
Konvolut von Zeitungsausschnitten bibliographisch zu erfassen.
Wir freuen uns über Ihre Hinweise auf ältere oder aktuelle Artikel,
und mehr noch über diese selbst, auch in Kopie! Diese Nachweise sollen
ebenso wie unser Katalog im Internet publiziert werden, um sie Bestellern
(gegen Kostenerstattung) zugänglich zu machen.
Unsere homepage wurde inzwischen neu gestaltet. Auf der linken
Seite finden sich anklickbare »Icons« als Inhaltsverzeichnis:
Terminvorschau, Zeitschrift (mit den bisherigen gazzettini), Kontaktadressen
etc. Die Gliederung im Detail (beispielsweise die ständig aktualisierte
Terminvorschau) befindet sich rechts oben. Nach Anklicken ausgewählter
Monatsnamen erscheinen z.B. die Termine im unteren Feld. Desgleichen kann
der Text unserer Satzung in deutscher, polnischer, englischer, französischer
und demnächst auch in russischer Sprache abgerufen werden. Eine Linksammlung
bietet die Möglichkeit zur onlineWeiterreise: zu germanistischen
oder varnhagenrelevanten bibliographischen Websites, zu diversen
Texten und Forschungsarbeiten im Internet, zum haGalilForum
und zur Suchmaschine Web.de. Mit zahlreichen Teilnehmern im In-
und Ausland stehen wir über unsere eMailAnschrift in Verbindung.
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Rahel Varnhagens Wege und Promenaden
Am 13. Oktober 1998 gab der Rat der Stadt Oldenburg zwei Straßen
im Wohngebiet der Hundsmühler Höhe die Namen BettinavonArnimRing
und RahelVarnhagenWeg. »Die Schriftstellerin«,
heißt es in der Begründung, »erfüllte mit ihrem
literarischen Beitrag die wichtige Funktion, das damals von Männern
definierte weibliche Selbstverständnis zu korrigieren, zu kritisieren
und weibliches Selbstbewußtsein eigenständig zu artikulieren.
Dies geschah gegen den massiven Widerstand von vielen Männern, die
die schreibende Zunft beherrschten. Rahel Varnhagen ebnete mit ihren Veröffentlichungen
somit den Weg für die Emanzipation und Gleichberechtigung der Frau.«
In Berlin, Düsseldorf und Iserlohn wurden bisher Straßen nach
Karl August und seiner Familie benannt, in Hamburg und Köln nach
Rahel. Seit Herbst 1998 gibt es nun auch eine »RahelVarnhagenPromenade«
in Berlin (zwischen Friedrich- und Wilhelmstraße).
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Kooperationen mit Gesellschaften/Salons
Mit der MendelssohnGesellschaft Berlin haben wir eine gegenseitige
kooperative Mitgliedschaft beschlossen, die den Austausch von Informationen,
Terminen und Eigenpublikationen einschließt. Auch auf die Termine
diverser Veranstaltungen in der Tradition des Salons möchten wir
künftig aufmerksam machen. So stehen wir bereits in Verbindung mit
Frau Dr. Susanne Thor, die zu medizinischphilosophischen Gesprächen
in Berlin einlädt, und Eleonore Büning, die zweimonatlich am
jeweils zweiten Freitag in Düsseldorf den Salon KunstLive eröffnet.
Sofern derartige Veranstaltungen dem Publikum offen sind, weisen wir gern
auf uns zugehende Termine hin.
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Aus unserer Korrespondenz
Daß der polnische Staatspräsident Aleksander Krasniewski einer
Rückführung der Berliner Bibliotheksbestände nach Deutschland
nicht grundsätzlich ablehnend gegenübersteht, haben wir den
Mitgliedern zum Jahreswechsel mitgeteilt. Hierzu teilt uns Kulturrätin
Dr. Ewa LabnoFalecka von der polnischen Botschaft am 17.2. mit:
»Wie Sie sicherlich wissen, haben sich die Regierungen Polens und
Deutschlands Anfang Februar in Warschau darauf geeinigt, daß das
Problem der Kulturgüter und Archivalien im Geiste der Verständigung,
Versöhnung und des beiderseitigen Respekts gelöst werden soll.«
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Anfragen über Internet
Immer häufiger erreichen uns über eMailAdresse Anfragen
von Studierenden, die Seminararbeiten über die Varnhagens und ihren
Kreis schreiben und Literatur oder Informationen suchen. Zwei Damen aus
Padua sind mit Hermann Franck befaßt, dem Musikschriftsteller,
der mit Heine und Varnhagen verkehrte und gemeinsam mit seinem Sohn Hugo
in Brighton 1856 tragisch aus dem Leben schied. Wir konnten mit Hinweisen
auf die Bestände in Krakau weiterhelfen und nahmen Kontakt mit Andreas
Feuchte auf, der das Tagebuch für Hugo edierte (München:
Carl Hanser 1997; vgl. Süddeutsche Zeitung 6 v. 9./1.10.1999) und
1998 bei Peter Lang das Buch Hermann Franck (18021855). Persönlichkeit
zwischen Politik, Philosophie und Kunst vorgelegt hat. Experten auf
diesem Gebiet bitten wir um Rückmeldung!
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Arbeitsvorhaben aus dem Mitgliederkreis
Michael Becker, der 1986 den Kommentar zu Karl August Varnhagen
von Ense: Journal einer Revolution (hg. v. Hans Magnus Enzensberger)
besorgt hatte, stellte bei der VGJahresversammlung das Projekt einer
historischkritischen Ausgabe der umfangreichen, bislang nur zu ca.
einem Drittel publizierten Tagesblätter Karl August
Varnhagens von Ense vor. Der Vorstand unterstützt dieses Vorhaben
und wird sich im kommenden Jahr um die Verfilmung und Umschrift des Manuskripts
bemühen. Wir bitten alle interessierten Bezieher dieses Rundbriefs
um Hilfestellung bei der Entzifferung, Kommentierung und Einrichtung zum
Druck. Für die unter Leitung von Magdalena Heuser entstehende
ThereseHuberBriefedition, deren erster Band in diesem
Jahr herauskommt, bearbeitet Sylvia Cordie die Jahrgänge 18141816.
Ulrike Landfester bereitet die Herausgabe ihrer Monographie
Selbstsorge als Staatskunst: Bettine von Arnims politisches Werk
vor, die in Würzburg bei Königshausen und Neumann erscheinen
soll. Ann Willison Lemke ediert im Frühjahr 1999 für
den Furore Verlag Kassel eine Auswahl von GoetheVertonungen durch
Komponistinnen, unter ihnen zu Unrecht Vergessene wie Jeannette Bürde,
Helene Liebmann und Elise Müller (die mit Karl August Varnhagen befreundete
Schwester Adolf Müllers, des Autors der Briefe von der Universität
in die Heimath, hg. v. Ludmilla Assing, Leipzig: Brockhaus 1874).
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Ehrungen / Berliner VG»Filiale«
Unserem Mitglied Aldona Gustas wurde das Bundesverdienstkreuz am
Bande verliehen, wozu wir ihr herzlich gratulieren. Bei der feierlichen
Verleihung waren wir durch Dr. Carola Gerlach vertreten, die weiterhin
unsere Berliner Aktivitäten koordiniert (Anschrift: Krautstraße
2, 10243 Berlin, Fax 030 / 2 42 22 48). Gerda Kaltwasser beglückwünschen
wir zur Verleihung der BrüderJacobiPlakette, für
die sie sich am 6.11.1998 im Stadtmuseum Düsseldorf mit einer temperamentvollen
Rede bedankte.
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Kalendarium / Veranstaltungen
Unser VGjour fixe soll eine andere Struktur und einen
neuen Ort bekommen. Das Kulturamt Hagen wird die Bezieher rechtzeitig
unterrichten.
(Veranstaltungen der Varnhagen Gesellschaft sind mit * gekennzeichnet;
Mitglieder haben bei Vorlage eines Identitätsnachweises freien Eintritt.)
26. März
Feier zum 180. Geburtstag von Louise OttoPeters, veranstaltet von
der LouiseOttoPetersGesellschaft in Leipzig. Info: Tel./Fax
0341 / 2 31 43 71.
2. April
20.30 Stefan Körbel / Michael Letz: Die Lieder der messingnen
20er Jahre in Berlin; Konzert im Rahmen des Osterseminars 2000
und was nun? auf Burg Waldeck (Hunsrück), Fax 02605 /
95 25 36.
8. 10. April
Colloquium Searching for Common Ground: German National Identity 17501871
an der University of South Carolina, u.a. mit Vorträgen von Mary
Sue Morrow, Conrad Wiedemann, Jost Hermand. Nähere Informationen
zum Programm im Internet unter http://www.cla.sc.edu/GERM/prgm.1.html
10. April
21.30 TVSerie LiebenLeidenSchreiben (Bayerischer
Rundfunk): Annette von DrosteHülshoff (Whlg 11.4., 11.45).
...bis 11. April
Ausstellung: Laß Recht und Freiheit nicht verderben. Zum
150. Jahrestag der Deutschen Revolution von 1848/49 in Sachsen. Ort: Stadtgeschichtliches
Museum Leipzig, Tel. 0341 / 9 6513-0.
11. April (bis 24. Mai)
Ausstellung: Jüdisches Leben in Westfalen. Veranstalter: Gesellschaft
für christlichjüdische Zusammenarbeit Dortmund. Ort: Siegerlandmuseum
im oberen Schloß, Siegen.
22. April
Verleihung des Alfred MüllerFelsenburgPreises (nachträglich
f. 1998 an Stefanie Gercke für ihren Roman Ich kehre zurück
nach Afrika; 1999 an Verena LebertHinze für ihr lyrisches
Werk); Ort: Hagen, Buchhandlg Montanus/Phönix, Elberfelderstraße
23. April
Tag des Buches
Jahresversammlung des VSSchriftstellerverbands NRW mit ca. 60 Lesungen
in Schulen in und um Hagen:
»Kriminacht«, HörspielAufführung des
WDR, Ausstellung in der Stadtbücherei.
Im Rahel Varnhagen Kolleg lesen:
*10.00: Nikolaus Gatter über Rahel und Karl August Varnhagen von
Ense und die VG;
*17.45: Marit Rullmann über Hannah Arendt und andere Philosophinnen
des 20. Jahrhunderts.
*20.00 In der HagenMedien Stadtbücherei findet eine literarische
Revue zu 50 Jahren Republik unter dem Titel Bonn Berlin. Abschied
vom Provisorium statt.
2. Mai
1899 starb Eduard von Simson, 1848 Präsident der Nationalversammlung
(100. Todestag).
6. Mai
1859: Alexander von Humboldt gestorben (140. Todestag).
7.8. Mai
German Women Writers in the 18th and 19th Centuries. Tagung im
Department of German Language and Literature, University of Glasgow. Anmeldung
bis 1. April c/o Dr. Laura Martin, Fax ++ 141/ 330-3512; L.Martin @ german.arts.gla.ac.uk
Programm:
Ruth Whittle: Paradigm of Emancipation: Travelling Women in NineteenthCentury
German Literature;
Elisabeth Krimmer: A Garden of Her Own: Noble Savages and Superior
Europeans in Sophie von LaRoche's »Erscheinungen am See Oneida«
(1789);
Christina Ujma: Briefe aus der römischen Freiheit: Dorothea Schlegel
in Italien;
Ouida Taaffe: »Die meisternde Vernunft«: Karoline Pichlers
»Frauenwürde«;
Christine MöllerSahling: »wahrlich in dem geliebten
Zirkel liegt doch meine SeelenHeymath«: Ein Beitrag zur Bedeutung
des Emkendorfer Musenhofes (1789 1816) in der deutschen Literatur-
und Geistesgeschichte;
Susanne Kord: Conceptualizing »Kunst«: Peasant Poets, Women
Writers, and Bourgeois Art;
Janet Bertsch: Tea with Ogenbugoquay and Ottilie: Anna Brownell Jameson
and the Aestheticisation of the Willderness;
Carol Tully: Droste on the Costa? Cecilia Böhl von Faber: A Parallel
Life;
Anthony J. Harper: The Life and Works of Sophie Mereau as a Paradigm
of the Problems and Possibilities for Women Writers around 1800;
Anke Gillier: Tailored for the Observance of Plurality: A Reading on
the Works of Therese Huber and Johanna Schopenhauer;
Margaret Ives: From »Briefe« to »Briefroman«:
Some Reflections on the Autobiographical Writings of Anna Luise Karsch
(17221791) and Bettine von Arnim (17851859);
Anne Thiel: From Woman to Woman: Benedikte Naubert's »Der kurze
Mantel«; Eva Reichmann: Women and the »Wiener Vorstadttheater«;
Paolo Bozzi: »Heldin der Gelehrsamkeit« und Dichterin:
Zu L.A.V. Kulmus Gottscheds »Die Pietisterey im Fischbein=Rocke;
oder die doctormäßige Frau«;
Lisa Rainwater: Women's Voices of Reason among Chattering Hypocrites:
Binary Oppositions in Luise Adelgunde Victorie Gottsched's Didactic Comedies;
Sarah Colvin: Bitter Comedy: Luise Gottsched and Charlotte von Stein;
Nikolaus Gatter: »...meine Spezialkenntniß jener Vergangenheit!«
Ludmilla Assing: Rahels Nichte und Herausgeberin ihrer Briefe;
Andrew Webber: Die Judenbuche: An Open or Closed Case?
8. Mai
Barbara Hahn: Frauenfreundschaften in der Romantik. Pauline Wiesel
und Rahel Varnhagen: 257 Briefe als Dokument einer lebenslangen Freundschaft.
Veranstalter: Katholische Soziale Akademie, Ort: Münster, FranzHitzeHaus.
Tel. 0251/9818-0.
13. bis 23. Mai
Europäische Sommerakademie 1999 der Schulen des Zweiten Bildungsweges
in Krynica (Polen) unter dem Motto Transition / Übergänge,
Veranstalter v. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Soest)
und Moderatoren des ZBW. Geplant sind Vorträge von Magdalena Hoff,
Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, von Frau AlbanoMüller,
einer in Deutschland lebenden Inderin, Ausflüge nach Krakau und Tarnow
sowie zu den Gedenkstätten der Naziverbrechen.
13. Mai (...bis 12. September)
Ausstellung: »...und lasset Blut vom Himmel schrey'n: Wir wollen
freye Menschen seyn!« Rastatt 1848. Ort. Rastatt, Stadtmuseum.
14. Mai
Peter Schütze liest Theodor Fontane. Veranstalter: Kulturamt Hagen,
Erzählcafé Altes Backhaus.
15. Mai
21.30 TVSerie LiebenLeidenSchreiben (Bayerischer
Rundfunk): Rahel Varnhagen (Wiederholung: 16.5., 11.45).
22./23. Mai
Leipzig im Herbst '89. Pfingsttreffen auf der Burg Waldeck (wie
2. April), veranstaltet in Zusammenarbeit mit der LAG Anders, Verein Lied
und Soziale Bewegung e.V. und der HeinrichBöllStiftung,
mit Workshops, Vormärzprogramm »8 aus 48«, Liane
Fürst, JensPaul Wollenberg, Bernd Lindner u.a.
29. Mai
21.30 TVSerie LiebenLeidenSchreiben (Bayerischer
Rundfunk): Fanny Lewald (Wiederholung 30.5., 11.45).
2.4. Juni
Wie sterblich sind Klassiker? Jahrestagung der LichtenbergGesellschaft
z. 200. Todestag Georg Christoph Lichtenbergs. Ort: UB Göttingen.
Tel. 040/6037165.
6. Juni (bis 27. Juli)
Jüdisches Leben in Westfalen (wie 11. April); Ort: Kulturgeschichtliches
Museum Osnabrück.
*7 Juni
19.30 Klaus F. Gille: Karl August Varnhagen von Ense: Rahels Witwe
und graue Eminenz. Skizze einer literarischen Persönlichkeit
des 19. Jhs. Ort: Rahel Varnhagen Kolleg Hagen, Springmannstraße
7
10. 11. Juni
Hebbels in Weimar. Zwischen Klassik und Romantik. Hebbelgesellschaft.
Tel. 04833 / 41 90.
*11. Juni
17.45: Marianne Schuller (Uni Hamburg) referiert anläßlich
der Abiturfeier des RVK über das Weibliche in der Sprache Rahel Varnhagens.
Ort: Hagen, Vortragsraum d. Elektromark, Springmannstraße
5. Juni
1799: Johann Andreas Varnhagen, Vater Rosa Maria und Karl August Varnhagens
von Ense, in Hamburg gestorben (200. Todestag).
12. Juni
21.30 TVSerie LiebenLeidenSchreiben (Bayerischer
Rundfunk): Charlotte Stieglitz (Wiederholung 13.6., 11.45).
15. Juni (...bis 15. August)
Ausstellung: »Mit den Muth'gen...«Lesungen aus Louise
OttoPeters: Schloß und Fabrik, veranstaltet von der
LouiseOttoPetersGesellschaft, Leipzig, Tel./Fax 0341
- 23 14 371.
18. Juni (...bis 31. Juli)
»Ein Dichter hat uns alle geweckt«. Goethe u. die literarische
Romantik. (Gezeigt wird u.a. ein unbekannter Brief Karl August Varnhagens
v. 3.3.1835 über Goethes Briefwechsel mit einem Kinde von
Bettine von Arnim.) Veranstalter: Freies Deutsches Hochstift. Ort: Frankfurt,
Goethehaus, Großer Hirschgraben 2325, Tel. 069 /138 89-0,
FAX 138 80 22.
22. August (bis 14. November)
Jüdisches Leben in Westfalen (wie 11. April); Ort: Münster,
Stadtmuseum.
28. August
Johann Wolfgang von Goethe: 250. Geburtstag
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Guter theurer August. Goethe war diesen Morgen um ein Viertel auf 10 bei
mir. Dies ist mein Adelsdiplom. [...] Ich benahm mich sehr schlecht. Ich
ließ Goethe beinah nicht sprechen! [...] Er ließ Dich wieder
grüßen, wohl dreimal, fragte, wo Du bist. Ich sagte ihm meinen
Fall mit dem Nachkommen; wie der Kongreß auf mich gewirkt habe:
dessen war er, ganz weise, und abgethan und zweihundert Jahr alt,
einverstanden; und meinte auch, es sei nicht zum Nacherzählen, weil
es keine Gestalt habe; ich sagte ihm, ich hätte erfahren, daß
der Krieg umbringe, aber nicht zerstöre, und gestand ihm zu,
daß man dies an Frankfurt sähe, dessen Umgebungen wir um die
Wette lobten, und er meinte, es würde ja dort bald aus sein, und
wir auch noch etwas Gutes davon erfahren. So glimpf! So hoffnungsreich
auf die Natur; so gelassen, freundlich, und unsicher, so vague, und fest.
Daß es mir eine Lust war!
Rahel an Karl August Varnhagen, 8.9.1815
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Wir bitten die Bezieher um Mitteilung von interessanten Terminen und Publikationen!
Wir erlauben uns, an die Zahlung Ihres Mitgliedsbeitrags zu erinnern,
sofern er nicht bereits im Voraus entrichtet wurde. Der Mitgliedsbeitrag
ist von den Beitretenden selbst festzulegen (lt. Satzung monatlich mindestens
DM 3,, für Studierende DM 1,00, für Institutionen DM 8,50).
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Die Varnhagen Gesellschaft
Vorstand
Dr. Nikolaus Gatter, Köln (Erster Vorsitzender)
Rita Viehoff, Wetter (Zweite Vorsitzende)
Paul Krömer, Arnsberg (Schatzmeister)
Eva Feldheim, Hagen (Erste Schriftführerin)
Kerstin Salvador, Brühl (Zweite Schriftführerin)
Schirmherrin / Ehrenmitglieder
Prof. Carola Stern, Berlin
Renée Kraus, prom. Phil., Dortmund
Prof. Dr. Maria Victoria Arrabal Cano, Barcelona
Prof. Dr. Jaime Vándor, Barcelona
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Büchermerk
Inzwischen hat Dieter Krewett im Rahel Varnhagen Kolleg die Betreuung
unserer Bibliothek übernommen. Für die Stiftung von Regalen
sind wir Herrn Professor Harald Steinhagen verpflichtet. Allen Spenderinnen
und Spendern von Büchern, Mikrofilmen, Ausschnitten, Kopien, Sonderdrucken
zum Thema Rahel und Karl August Varnhagen und ihr Kreis sei ebenfalls
herzlich gedankt!
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Aktuelle Publikationen unserer Mitglieder
Unter dem Titel Du bist mir Vater, Bruder und Sohn gaben Wolfgang
Bunzel und Ulrike Landfester gemeinsam Bettine von Arnims Briefwechsel
mit ihrem Sohn Freimund heraus (Freiburg: Rombach 1998). In Buchform erschien
die bislang nur als Mikrofiche publizierte Studie von Margaretmary
Daley: Women of Letters. A Study of Self & Gender in the
Personal Correspondence of Caroline SchlegelSchelling, Rahel Levin
Varnhagen, & Bettine von Arnim. Camden House: New York 1998 (= Studies
in German Literature, Linguistics & Culture: Literary Criticism in
Perspective). Gesammelte Lyrik von Aldona Gustas enthält
der Band aber mein Herz ist Herkules. Hundert Liebesgedichte aus
35 Jahren mit Offsetlithographien der Autorin. Düsseldorf: EremitenPresse
1998. Ulrike Landfester edierte die Korrespondenz Hugo v.
Hofmannsthals mit Clemens v. Franckenstein (Freiburg: Rombach 1998) sowie
mit Friederike Loos den Briefwechsel zwischen Bettine von
Arnim und Karl von Württemberg sowie Julius von Hardegg (Manutius:
Heidelberg 1998). Die Kompositionen Bettines untersucht Ann
Willison Lemke in Bettine's Song: The Musical Voice of Bettine
von Arnim, née Brentano (17851859). Ann Arbor: UMI 1998.
Ein Aufsatz von Christian Liedtke:»Das Leben ist weder
Zweck noch Mittel; das Leben ist ein Recht«. Heines Kritik des
teleologischen Denkens findet sich im Tagungsband Aufklärung und
Skepsis. Internationaler HeineKongreß 1997 zum 200. Geburtstag.
Hg. v. Joseph A. Kruse, Bernd Witte u. Karin Füllner. Stuttgart/Weimar:
J.B. Metzler 1999. Daniel Rothenbühler schrieb ein
Vorwort zur Lyrik Beat Brechbühls: L'OEuil voilé / Ein
verhängtes Aug (u.a.) traduit de l'Allemand par Frédéric
Wandelère. Lausanne: Editions Empreintes 1998 (Poche Poésie
4); er ist mit Essays in Text+Kritik IX/98: Literatur in der
Schweiz sowie im Berner Almanach 2/1998 vertreten. Mit
Dieter Kuhns Untersuchung der VarnhagenRezeption durch Schmidt
setzt sich Volker Schindler im Jahrbuch Zettelkasten 17
der Gesellschaft der ArnoSchmidtLeser kontrovers auseinander.
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...weitere wichtige Neuerscheinungen
Unter dieser Rubrik machen wir die Bezieher des Rundbriefs an dieser Stelle
künftig auf Publikationen aufmerksam, deren ausführlichere Besprechung
dem Almanach vorbehalten bleibt. Der Band Frauen in der patriarchalischen
Kultur, hg. v. Gerhard Danzer, Würzburg: Königshausen &
Neumann, 1997, 215 S., wurde am Institut für Tiefenpsychologie, Gruppendynamik
und Gruppentherapie in Berlin erarbeitet und bietet »Psychographien
über Rahel Varnhagen, Madame de Stael, Karen Horney und Simone
de Beauvoir«. Der Jüdische Almanach des Leo Baeck Instituts
1998/5758, hg. v. Jakob Hessing u. Alfred Bodenheimer, Jüdischer
Verlag im Suhrkamp Verlag: Frankfurt am Main 1997, 187 S., enthält
neben Aufsätzen über Mendelssohn, Heine, Hermann Cohen
und zur Geschichte des Zionismus einen kritischen Beitrag von Dorthe
Seifert: Biographie als Freundschaft: Hannah Arendt und Rahel Varnhagen.
Drei quellenbezogene Neuerscheinungen zuletzt: In der ZfdPh 117, H. 2,
S. 189209 untersuchte Birgit Wägenbauer den Briefwechsel Rahel
Varnhagens mit Karoline von Fouqué. Freundschaftsbriefe
von Achim von Arnim und Clemens Brentano liegen jetzt in
einer zweibändigen vollständigen Edition vor, hg. v. Hartwig
Schultz unter Mitarbeit v. Holger Schwinns, Frankfurt am Main: Eichborn
1998 (Die andere Bibliothek), 967 S. Als »blonder sanfter Mann«
wird der 21jährige Varnhagen am 1.7.1806 von Arnim charakterisiert,
»zierlich ordentlich, tief im Griechischen, macht sich nicht viel
Gedanken [...], ich hab mich in sein Stammbuch geschrieben, das wie die
Lade einer Meistergilde voll Dichterfamilien war«. Eine amüsante
Lektüre im Goethejahr: Karl August Böttiger: Literarische
Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im
klassischen Weimar (hg. v. Klaus Gerlach u. René Sternke. Berlin:
Aufbau 1998, 601 S.). Der kritische Berichterstatter des Musenhofs war
auch ein großer Bewunderer der Varnhagenschen Biographien.
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