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Zweite Jahresversammlung in Düsseldorf
Am 5. Dezember 1999 war die Varnhagen Gesellschaft zu Gast im HeinrichHeineInstitut
zu Düsseldorf (bei dem wir uns herzlich für die freundliche
Aufnahme bedanken).
Nach zweijähriger Aufbauphase durften wir eine stolze Bilanz vorlegen.
In der kurzen Zeit seines Bestehens kann der gemeinnützige Verein
rund 170 Beitritte in fast aller Welt verzeichnen, darunter von Institutionen
wie der Staatsbibliothek zu Berlin, der Jagiellonischen Bibliothek in
Krakau und des Centro Studi Rahel Levin in Turin.
Den Auftakt des Treffens bildete ein Vortrag von Christian Liedtke (Autor
der HeineBiographie bei rororo): Vaterland: Französische
Straße No. 20. Die Freundschaft der Varnhagens mit Heine wurde
darin als »literarisch produktives Dreieck« geschildert. Das
Ehepaar warb bei Heine erfolgreich für Goethe und empfahl
dem jungen Dichter eine Reise nach Paris, die er fünf Jahre später
unternahm ohne je sein »Vaterland« in der Berliner
Wohnung der Varnhagens zu vergessen. Weitere Gemeinsamkeiten waren Rahels
und Heines Judentum und ihr Interesse für den SaintSimonismus,
eine Frühform sozialistischer Utopievorstellungen. Karl August Varnhagen
und Heine blieben bis zu dessen Tod im Jahr 1856 einander verbunden.
Zum Treffen erschienen auch VarnhagenNachfahren aus Brilon und Aachen,
die sich als Mitglieder unserer Gesellschaft erstmals begegnet sind; in
den USA ist ein kalifornischer Nachfahre, Edward Varnhagen, ist dem Verein
übrigens vor kurzem beigetreten.
Der Vorstand legte der Versammlung einen Tätigkeitsbericht vor, der
unter anderem eine Chronik der über dreißig Veranstaltungen
seit 1997 enthielt (vorwiegend in Hagen, aber auch in Iserlohn, Köln,
Berlin, Florenz, Krakau), die Mitgliederliste sowie eine kleine (Vor-)Geschichte
der GesellschaftsGründung.
Der alte Vorstand wurde von der Mitgliederversammlung entlastet und durch
Neuwahl im Amt bestätigt. Nur das Amt der Zweiten Schriftführerin
mußte neu besetzt werden, einstimmig gewählt wurde Dr. Mechthilde
Vahsen (Düsseldorf). Kerstin Salvador, die unseren Almanach vorbereiten
half, bleibt uns in München als Mitglied verbunden. Zu Kassenprüfern
wurden Dr. Bernhard Kühmel und Renate Kuhn (beide Hagen) ernannt.
Im Schnabelewopski, dem in Heines Geburtshaus angesiedelten Bistro, fand
die zweite Jahresversammlung ihren Ausklang bei einem Glas Wein, einer
guten Suppe und anregenden Gesprächen.
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3. Mitgliederversammlung in Düsseldorf |
Christian Liedtke über Heine und Varnhagens |
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Call for Papers: Editorenkonferenz 2001
Erste Vorüberlegungen galten einer Tagung, die vom 1.3. Juni
2001 in der Staatsbibliothek zu Berlin stattfinden soll. Hierzu sind alle
interessierten Editorinnen und Editoren eingeladen, aus ihrer Arbeit mit
Materialien der Varnhagensammlung zu berichten: nicht allein Schriften
und Briefe von Rahel und Karl August Varnhagen betreffend, sondern auch
solche Heines, Alexander von Humboldts, des Fürsten Pückler
und vieler anderer. Gefragt wird, inwieweit der gesamte Kontext der Sammlung
(Bücher, Artikel, Bilder, Manuskripte) berücksichtigt werden
kann. Erste Zusagen liegen bereits vor. An der Tagung beteiligen sich
voraussichtlich auch das HeinrichHeineInstitut in Düsseldorf,
die AlexandervonHumboldtForschungsstelle der BerlinBrandenburgischen
Akademie der Wissenschaften und andere Institutionen.
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Endlich da: unser Almanach!
Nach anderthalbjähriger Vorarbeit können wir die Fertigstellung
melden:
Almanach der Varnhagen Gesellschaft 1 (2000):
Wenn die Geschichte um eine Ecke geht
Erschienen mit der ISBNNummer 3830500254 /
ISSN 14396254
im Berlin Verlag Arno Spitz (Pacelliallee 5, 14195 Berlin, Fax
030/84177021),
und im Buchhandel für DM 48,00 erhältlich.
Der Band umfaßt 320 Seiten und enthält Gedichte von Lindita
Arapi, Wolfgang Bittner, Peter Hirche, Ralf Thenior und Ludwig Verbeek,
Prosa von Heinrich Peuckmann und Christof Stählin, politische Reden
von Anne Dorn, Carola Stern, Andrzej Szczypiorski. Für unseren Quellenteil
hat Aldona Gustas Rahel Varnhagens »Wetternotizen« neu gelesen,
Irina Hundt bringt fünf ungedruckte Gedichte; Terry H. Pickett kommentiert
Karl Augusts Briefwechsel mit seinem englischen Übersetzer A. Duff
Gordon; es folgt Ludmilla Assings Dokumentation der Berliner Märzrevolution.
Florence Hervé und Usch Neumann leiten die große Studie Nicht
mehr lieblich schweigen oder: Weibliche Selbstdarstellung um 1800 am Beispiel
der Briefe Rahel Varnhagens von Renate Neumann ein; Carola Gerlach
schildert das Leben von Sophie Tieck (17751833). Es folgen
Aufsätze zu Revolution und Reaktion in Westfalen (Klaus Goehrke)
und Rheinpreußen (Richard Albrecht), eine Kritik der VehseAusgaben
im 20. Jhd. von Dieter Kuhn und ein Beitrag von Nikolaus Gatter zur Geschichte
der Sammlung Varnhagen bis zur Katalogisierung mit ungedruckten Testamenten
und Nachlaßverfügungen.
Ein Rezensionsteil mit einem kontroversen Beitrag von Michael Vogt zur
Germanistischen Kompetenz in Literaturgesellschaften sowie ein
Anhang mit Vereinsmitteilungen beschließen den Band. Für die
bildnerische Gestaltung sorgten Kornelia Löhrer (Layout, Wolkenformationen
zu den »Wetternotizen«) Rainer Erth (zwei Zeichnungen zu Varnhagens
Tagebuch) und Oliver Jordan, der neben vier Skizzen des RahelPorträts
das Titelbild zur Verfügung stellte.
Allen Beiträger/-innen und Mitwirkenden sei herzlich gedankt!
Wer bereits vorbestellt hat, sollte DM 35,00 (incl. Porto- und Versandkosten)
auf das Vereinskonto überweisen. Nach Eingang des Betrages wird der
Almanach mit der Post versandt. (Der Rabatt gilt für Mitglieder,
solange unser Vorrat reicht).
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...exklusiv an Mitglieder
geben wir in je einem Exemplar das Buch von Ludwig Stern:
Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek,
Berlin 1911, 923 S. ab.
Zeitgenossen rühmten dieses Werk, das 9000 Korrespondenzpartner und
ihre in der Jagiellonischen Bibliothek zu Krakau aufbewahrten Lebenszeugnisse
verzeichnet, als »beispielgebendes Meisterwerk moderner Autographenkatalogisierung«.
Der Germanist Oskar Walzel schrieb: »Für Varnhagens Sammlung
ist mithin endlich geleistet, was wir bei der Benutzung ähnlicher
Schätze schmerzlich vermissen.«
Wer den Katalog (numeriert, broschiert und unaufgeschnitten) erwerben
möchte, sollte neben Beitrittserklärung und dem Jahresbeitrag
(oder einer Abbuchungserlaubnis) eine Spende von nicht unter DM 35,00
einsenden.
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Neu in unserer Bibliothek
Augusta Bender und Hermann Franck
Neue Bücher unserer Bibliothek, die von den jeweiligen Herausgebern
gestiftet wurden, machen uns mit zwei zu Unrecht vergessenen Persönlichkeiten
des 19. Jhds. bekannt
Hermann Franck (18021855), dessen Biographie VGMitglied
Andreas Feuchte gründlich erforscht hat, war Sohn eines Breslauer
Bankiers und verheiratet mit einer natürlichen Tochter des in Italien
lebenden Prinzen Heinrich von Preußen. Als philosophisch und musikalisch
hochgebildeter Kritiker und Zeitungsredakteur machte er sich einen Namen,
freundete sich mit Mendelssohn an. Als seine Ehefrau im Dezember 1847
starb, begann er ein jetzt auch als dtvTaschenbuch publiziertes
umfassendes ErzieherTagebuch für ihren gemeinsamen Sohn
Hugo ein unvergleichliches, anrührendes Dokument einer VaterKindBeziehung.
In den Jahren vor und während der Märzrevolution wurde Hermann
Franck ein enger Vertrauter von Karl August Varnhagen von Ense. Ebenso
wie sein Sohn kam er unter ungeklärten Umständen mutmaßlich
durch Selbstmord in Brighton 1855 ums Leben. Ludmilla Assing schrieb
seinen biographischen Nachruf in den Jahreszeiten.
Augusta Bender (18461924), eine emanzipierte Schriftstellerin
und anerkannte Volksliedsammlerin, wurde als fünftes Kind einer verarmten
Bauernfamilie im nordbadischen Oberschefflenz geboren. Nach einer abgebrochenen
Lehre als Weißnäherin wurde sie zur Telegraphistin ausgebildet.
Später wandte sie sich dem Erziehungsfach zu und reiste als Gouvernante
nach London, Paris und Genua. 1874 wanderte sie nach Amerika aus, wo sie
als Lehrerin an deutschen Schulen wirkte, bevor sie sich am Ende des 19.
Jhds. wieder in Deutschland niederließ. Sie veröffentlichte
Novellen, Gedichte, historische und autobiographische Romane sowie ihre
Jugenderinnerungen Auf der Schattenseite des Lebens. Volksliedfreunde
ließen ihr fünf Jahre nach ihrem Tod einen Gedenkstein auf
dem Mosbacher Friedhof errichten. Ihre Gesammelten Werke gab Georg
Fischer heraus. Seine Buchgeschenke sind eine Bereicherung unserer Bibliothek,
in welcher Werke schreibender Frauen des 18. und 19. Jhds. einen wichtigen
Schwerpunkt bilden.
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...interessante Neuerscheinungen
Schon zum fünften Mal haben Ch. Koren und J. Krymalowski den Kalender
Bemerkenswerte jüdische Frauen im Spiegel der Geschichte herausgegeben
(beim K & KVerlag, Rhodiusstr. 68, 51065 Köln, Fax
0221/ 9 62 44 31). Das Septemberblatt zeigt Rahels Bildnis und Biographie,
der April Hannah Arendt. Die letzten beiden Jahrbücher des
Forums Vormärz Forschung enthielten die für unseren Themenkreis
aufschlußreichen Beiträge: Heidi Thomann Tewarson: Die
Aufklärung im jüdischen Denken des 19. Jahrhunderts:
Rahel Levin Varnhagen, Ludwig Robert, Ludwig Börne, Eduard Gans,
Berthold Auerbach, Fanny Lewald (Jg. 4, 1998, S. 1761); Susanne
Ledanff: »Rahel, Bettina, die Stieglitz«. Drei
»Parzen« der jungdeutschen Emanzipationsdiskurse zur
Problematik einer Theatralik des Unbewußten in weiblichen Textdenkmälern
(Jg. 5, 1999, S. 261293. Eine kleine Betrachtung zum Thema
»freilich sagt Göthe nur was wir wißen«.
Sophie, Henriette, Dorothea und Rahel aus der Feder von
Andrea Schatz brachte das Mitteilungsblatt Kalonymos des Salomon Ludwig
SteinheimInstituts 2 (1999), Heft 3, S. 13. Als Unikat
gestaltete der Künstler Klaus Zylla einen Text von Hermann von PücklerMuskau
(bis 12. März 2000 in der Ausstellung Buchkunst aus deutschen
Handpressen seit 1945 des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg).
Hingewiesen sei auf Sigrid Nieberle: FrauenMusikLiteratur. Deutschsprachige
Schriftstellerinen im 19. Jahrhundert, Stuttgart: Metzler 2000, eine
Sammlung von Porträts (Bettina von Arnim, Elise Polko, Fanny Lewald,
Dorothea Schlegel und viele andere). Ein Dialogstück von Hermann
Otto: »Wenn wir doch Lerchen wären...« über
Rahel Varnhagen und Pauline Wiesel, das in Hamburg und Lüneburg
aufgeführt wurde, inszenierte Merula SteinhardtUnseld mit Edda
Pastor und Monika Werner.
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Wir bitten die Bezieher um Mitteilung von
aktuellen Terminen und Publikationen!
Wir erlauben uns, an die Zahlung Ihres Mitgliedsbeitrags zu erinnern,
sofern er nicht bereits im Voraus entrichtet wurde. Der Mitgliedsbeitrag
ist von den Beitretenden selbst festzulegen (lt. Satzung monatlich mindestens
DM 3,, für Studierende DM 1,00, für Institutionen DM 8,50).
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In Vorbereitung: ein virtueller Salon
Seit Einrichtung unserer Homepage erreicht uns immer wieder elektronische
Post von Studierenden in aller Welt, die sich für Varnhagen und ähnliche
Themen interessieren. Auch zu vielen Mitgliedern im Ausland halten wir
vorwiegend Kontakt über eMail.
Wir freuen uns, Auskunft zu geben oder Fragen weiterzuleiten. Inzwischen
haben wir eine neue Adresse erhalten und die Homepage umstrukturiert.
Der vorliegende Rundbrief wird künftig regelmäßig auch
in elektronischer Form versandt. Um die Rechner unserer Mitglieder nicht
unnötig zu belasten, müssen wir allerdings darum bitten, die
Illustrationen ggf. separat abzurufen.
Neu sind auch unser Gästebuch, in das sich die Besucher des »virtuellen
Salons« mit Anregungen und Kommentaren eintragen können, sowie
ein Diskussionsforum, das hoffentlich viele InternetNutzer zum Austausch
von Fragen und Erkenntnissen aus unserem Themenkreis anregt.
Die Abbildung auf dieser Seite soll die einzelnen Funktionen unserer InternetSeite
erläutern und die Nutzung erleichtern helfen.
Wir würden uns freuen, wenn Sie in unserem Gästebuch Anregungen
und Vorschläge hinterlassen mögen.
Für Fragen, die ein größerer Teilnehmerkreis erörtern
soll, ist das Forum die richtige Adresse.
ÜBER/GALERIE: Im »Eingangsbereich« findet sich die Satzung
in deutscher, polnischer und englischer Sprache, außerdem ein bebilderter
Bericht von unserer VGJahresversammlung am 5. Dez. 1999. Weitere
Übersetzungen (italienisch, französisch, spanisch) sind in Vorbereitung.
Auch eine russische und griechische Textversion unseres Faltblatts liegen
vor, für Druck und Darstellung fehlt es noch an entsprechenden Schriften.
TERMINE: wichtige Alternative zum 2x jährlich versandten gazzettino
hier erfahren Sie (nach Auswahl des gewünschten Jahres und Monats)
die bisherigen und aktuellen VGVeranstaltungen und weitere Termine
zu unseren Themen. Wird fortlaufend ergänzt!
ZEITSCHRIFT enthält den farbig bebilderten onlinegazzettino
(alles bisher erschienene) sowie einen Hinweis auf unseren Almanach: Titelbild,
Inhalt und Verlagsangaben demnächst auch mit »anklickbaren«
Leseproben.
LINKS enthält »anklickbare« surfAdressen: themenverwandte
Homepages im Internet, bibliographische und germanistische Hilfsmittel,
Hinweise auf Texte und Autoren...
KONTAKT: eMail- & snailmailAdressen, Ansprechpartner in Hagen,
Berlin und England.
GÄSTEBUCH: die Seite für Sie: wir freuen uns auf Ihre Nachrichten,
Kommentare, Grüße!
VG FOREN: die Diskussionsseite für Mitglieder und Interessenten.
Hier werden Fragen gestellt, kontroverse Themen erörtert, Entdeckungen
vorgestellt, Bücher empfohlen...
Mit Hilfe der Bildlaufleisten (Scrolls) kann man innherhalb der Rahmen
bequem navigieren oder ggf. in andere Sektionen unserer Homepage wechseln.
Nach Ausflügen in die Links unserer Sammlung kehrt man wieder auf
die homepage zurück. Wir danken Kornelia Löhrer (Köln)
für die Gestaltung der Bildelemente und Hagay Feldheim (Hagen) für
die Einrichtung der homepage!
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Arbeitsvorhaben aus dem Mitgliederkreis
Wolfgang Bunzel bereitet für den Juni 2001 gemeinsam mit dem
Forum Vormärz Forschung und der BettinavonArnimGesellschaft
eine Tagung zum Thema Romantik und Vormärz Differenzen
und Kontinuiäten vor. Am 17. Februar 2000 hielt Nikolaus
Gatter auf Einladung der Institute für Slawistik und für
DeutschNiederländisch sowie als Gast der Königlichen Akademie
für Sprache und Literaturgeschichte in Stockholm einen Vortrag über
Varnhagen von Enses manuskriptsamling. Sven Papcke
ist mit einem Beitrag über Gewaltsamkeit und die Naivität
intellektueller Eliten in Heft 1 des aktuellen Jahrgangs der Berliner
Debatte INITIAL Zeitschrift für sozialwissenschaftlichen Diskurs
vertreten. Kurz vor Redaktionsschluß erreichte uns die Beitrittsmeldung
von Gudrun LosterSchneider, Dozentin an der Universität
Mannheim, die unter anderem ein Projekt über die auf Rahel Varnhagen
bezogene Biographik verfolgt. Im FelixMeinerVerlag
gibt Angelika MenschingOppenheimer eine Übersetzung
von Etienne Bonnot de Condillac: Essai sur l'origine des connaissances
humaines heraus. Susanne Thor, die seit ca. einem Jahr
einen exquisiten Kreis in Berlin und Umgebung zum thor'schen Salon
versammelt, lud vom 3. bis 5. März zu Gesprächen über das
Thema Spielarten der Wissenschaft ins schön gelegene Schloß
Ziethen ein.
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jour fixe
der VG mit neuen Perspektiven
Die regelmäßigen jourfixeTreffen in Hagen
sollen demnächst nach einjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen
werden. Eva Feldheim und Rita Viehoff teilen hierzu mit: »Als Veranstaltungsort
ist der Hohenhof im Gespräch eine Jugendstilvilla in unmittelbarer
Nähe des Stirnbandes, die sich Karl Ernst Osthaus einst
als Wohnsitz erbauen ließ. Die VG wird nicht mehr Alleinveranstalter
sein, sondern mit VHS, möglicherweise auch mit der FernUni und der
galerie oben zusammenarbeiten. Im öffentlichen Raum wird
nicht länger der private Charakter des Salons imitiert, vielmehr
sollen Vorlesungen und andere, auch künstlerische Darbietungen ein
Publikum ansprechen, das den Dialog aufgreifen und weiterführen kann,
aber nicht muß.« Nähere Informationen beim Kulturamt
Hagen: 02331/20 26 21 oder 20 25 96.
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Unsere Jahresgabe 1999...
Zur Jahreswende erhielten unsere Mitglieder faksimilierte Scherenschnitte
aus der Sammlung Varnhagen. Sie wurden von Rahels Schwägerin
Rosa Maria Assing (17831840) gefertigt, der älteren
Schwester von Karl August Varnhagen, der ebenfalls ein geschickter Scherenkünstler
war. Bereits 1925 hatte Joachim Kirchner für den Volksverband der
Bücherfreunde 8 große Blätter aufwendig faksimiliert und
die Urheberschaft Rosa Marias nachgewiesen. Ein Aufsatz von Renate Schipke
hierzu erschien in der Berlinischen Monatsschrift 1996, Heft 10, S.813.
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Rosa Maria und ihr Adelsname
Aus Aachen erreichte uns die Anfrage unseres Mitglieds Dr.Ing. Bodo
Varnhagen: »Im gazzettino 4/99 wird die Mutter von Frau Ludmilla
Assing, Frau Rosa Maria Varnhagen, erwähnt. Meines Wissens ist in
diesem Zusammenhang die Bezeichnung Varnhagen von Ense nicht korrekt.
Nur Karl August Varnhagen selbst durfte diesen Titel führen, der
ihm von Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, verliehen
worden ist.«
Tatsächlich hatte Varnhagen den einstigen Adelstitel seiner Vorfahren,
die eine erbliche Vikarie in Iserlohn innehatten, schon bei seinem Aufenthalt
auf Schloß Bentheim im Herbst/Winter 1810 entdeckt und angenommen.
(Man darf hinzufügen, daß in Westfalen und im Rheinland eine
Reihe säkularisierter bürgerlicher Stiftungen existieren, die
auf ähnliche Weise an ritterbürtige Urahnen anknüpfen.)
Das königliche Patent betrachtete er als nachträgliche Bestätigkeit
der Gepflogenheit, den Zusatz von Ense im Namen zu führen.
Diesen (bei Adelsforschern umstrittenen) Rückgriff auf die Familiengeschichte
machte sich auch seine Schwester zu eigen, die ihre Gedichte meist unter
dem Vornamen Rosa Maria schrieb. 1834 ließ sie als Rosa Maria
Assing, geborene Varnhagen von Ense in Straßburg das Büchlein
Der Schornsteinfeger. Erzählung nach einer wahren Begebenheit
drucken. Allen familiengeschichtlich Interessierten sei ein unterhaltsamer
Besuch der Varnhagenschen Bibliothek in Iserlohn bei Pfarrer Martin Herbers
empfohlen!
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Rahels Wege und Promenaden
Ergänzend zu unseren Mitteilungen in gazzetino 3/99: Am 1.
August 1999 wurde mit CDUMehrheit ein Antrag der GRÜNEN in
Bad Driburg abgewiesen, Planstraßen im künftigen »Dichterviertel«
nördlich der Eichendorffstr. nach Rahel Varnhagen, Bettina von Arnim
und K. von Günderrode zu benennen.
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SophieTieckAusstellung wieder zu
sehen
Viele Mitglieder erinnern sich noch an die 1993 vom Verein für Gleichstellungsfragen
und sozialen Schutz e. V. ausgerichtete RahelVarnhagenWanderausstellung.
Eine weitere Ausstellung wurde 1996 gezeigt (in Dresden sogar gemeinsam
mit Rahel): Sophie Tieck (17751833). Schriftstellerin der Romantik.
Ein Wiedersehen mit Sophie Tieck ist in den nächsten Wochen in Berlin
möglich (siehe Terminkalender). Carola Gerlach, die für unseren
Almanach eine ausführliche Biographie der Schriftstellerin schrieb,
eröffnet die Ausstellung am 8. März in der »Box 66«.
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Kalendarium / Veranstaltungen
8. März (... bis 17. April)
Ausstellung: Sophie Tieck (17751833). Schriftstellerin der
Romantik. Konzeption: Carola Gerlach und Francois Melis, Gestaltung: Dieter
Borgwardt; Wissenschaftliche Mitarbeit: Hannelore Scholz. Frauenzentrum
»Box 66«, Sonntagsstr. 9, 10245 Berlin (Bahnhof Ostkreuz),
Tel/Fax 030 / 2 92 01 44. Die Ausstellung ist MoFr 915 Uhr
zu sehen. Eröffnung: 8. März, 14.00 mit Carola Gerlach.
9. März
19.00 Vortrag von Fritz Stern: Walther Rathenau. Der jüdische
Großbürger als Außenseiter. Evang. Akad. Berlin. Saal
der EKD, Charlottenstr. 5354.
31. März 2. April
Tagung: Heinrich von Kleist's Works. Aspects of Displacement and
Deracination. Mit Liliane Weissberg, HansChristoph Buch, Bernhard
Greiner, Erika FischerLicht u.a. University of Washington.
...bis 1. April
Ausstellung Mein ungestümes Herz Frauen der Goethezeit
(u.a. mit Rahel Varnhagen). Hessische Landesbibliothek Wiesbaden, Tel.
0611/3342670.
*2. April
16.00 VGBuchpremiere: Wenn die Geschichte um eine Ecke geht.
Almanach der Varnhagen Gesellschaft 1 (2000). Mit Lesung von Aldona Gustas
und Liedern der 1848er Revolution von Stefan Körbel und Michael Letz.
Club Voltaire, 10405 Berlin, Danziger Str. 101.
...bis 2. April
Ausstellung: Sarmatische Ebene. Erinnerungen an Johannes
Bobrowski: Bilder seiner Landschaft. Fotografiert von Günter Hohage.
Ort: Museum Zündorfer Wehrturm. Hauptstr. 181, 51143 Köln (PorzZündorf),
Tel. 02203 / 8 76 88. Mitveranstalter: Kulturamt Köln, Freundeskreis
Rose Ausländer.
Ausstellung: Moritz Daniel Oppenheim: Die Entdeckung des jüdischen
Selbstbewußtseins in der Kunst. Jüdisches Museum Frankfurt
am Main, Untermainkai, Tel. 069 / 21 23 88 05.
4. April
BerlinPrenzlauer Berg: Hildegard Baumgart: Lehrjahre einer Liebe.
Lesung der BettinavonArnimGesellschaft zur Namensgebung
der BettinavonArnimBibliothek.
Bad Kreuznach: 16.15: Der grüne Fürst Das abenteuerliche
Leben des Hermann PücklerMuskau. Lesekreis im Deutschen
Evangelischen Frauenbund.
7. 9. April
»...dann kreiste zurück die Jahrhundertuhr«. VIII.
ElseLaskerSchülerForum, Wuppertal. Vorträge,
Konzert, Lesungen mit Fritz Beer, Fritz J. Raddatz, Milva, Angela Winkler,
Otto Sander, Veronica Ferres, Christian Quadflieg u.a. Veranstalter: LaskerSchülerGesellschaft,
Tel./Fax 0202 / 30 51 98.
8. April
19.30 Rheinsberger Salon: Literatinnenlesung m. Musik. Schloßtheater
Rheinsberg, 033931 / 22 65.
17.19. April
Lyrikseminar: »Ich lebe in meinem Mutterland Wort...«
Paul Celan, Rose Ausländer, Selma Meerbaum. Drei Dichter aus Czernowitz.
Evangelische Akademie, Iserlohn, Tel. 0231 / 9 52 09 60.
*21.22. April
Colloquium: Ludmilla Assing a Firenze / in Florenz.
21. April, ab 10.00 Villa Romana, Via Senese 6068, 50124 Firenze.
Vorläufiges Programm:
Begrüßung durch Joachim Burmester (Leiter der Villa Romana);
Michael R. Jones (Ulster): Dramatische Leseabende die Schwestern
Ottilie und Ludmilla Assing;
Nikolaus Gatter (Köln): Ludmilla Assings Lebenswerk und Tagebücher;
Irina Hundt in Vertretung für Professor Martin Hundt (Potsdam): Unbekanntes
aus Karl Marx' Exzerptheften über Ludmilla Assing;
Silvia Chiocci (Perugia): Ludmilla Assings Bedeutung für die italienische
Literatur des Risorgimento;
Christina Ujma (Loughborough): Das Florentiner Risorgimento und seine
Geselligkeiten bei Pulszky und Ludmilla Assing;
Mariapia Casalena (Teramo): Ludmilla Assing: Biographin der Rebellen;
Britta Behmer (München): Anonymität und Autorschaft. Die
fremde Stimme Ottilie Assings.
22. April: Friedhof Agli Allori, Via Senese, Firenze / Museo San Marco,
Firenze
Kornelia Löhrer (Köln): Ludmilla Assings Blick auf die florentinische
Renaissance (mit Führung).
Geplant sind ferner ein Besuch des Friedhofs Agli Allori mit der Grabbüste
Ludmilla Assings sowie ein Empfang in »La Torretta«, einem
Wasserturm der Renaissanceära an der Via Campora.
28. April
Christian Liedtke: 1848 ein Wendepunkt in der deutschen Literatur?
Vortrag im Rahmen der Tagung Jahrhundertwenden: A Centenary Celebration
of Cincinnati Scholarship (27.29.4.2000). University of Cincinnati,
Max Kade German Cultural Center.
...bis 1. Mai
Ausstellung Alte Meister. Maximilian Speck von Sternburg. Ein Sammler
der Goethezeit. Ort: München, Haus der Kunst Tel. 089/211241
8. Mai (...bis 20. August)
Ausstellung: Die Verfolgung der Berliner Juden zwischen 1938 und 1945.
Veranstalter: Stiftung Neue Synagoge Centrum Judaicum. Oranienburger Str.
2830, 10117 Berlin. Tel. 030 / 284012 50.
10. Mai
Christian Liedtke: Michel nach dem März Heine und die Revolution
von 1848/49 mit 48erLiedern von Hein und Oss Kröher. Mannheim,
BonhoefferZentrum/Buchhandlung. H. Linde, Tel. 0621 / 7 90 01 61.
14. Mai (...bis 31. Juli)
Ausstellung: Carl Friedrich Lessing (18081880). Gemälde
und Zeichnungen des Historienmalers, dessen Porträt und Unterschrift
sich in der Sammlung Varnhagen finden. Ort: Düsseldorf, Kunstmuseum
im Ehrenhof. Tel. 0211/899 24 60.
14. Mai (...bis 11. Oktober)
Ausstellung: Kunst der Goethezeit. 95 Gemälde und Skulpturen
aus der Berliner Nationalgalerie. Ort: Höxter, Schloß Corvey.
15.17. Mai
Symposium: Schöne neue Welt Auswanderung aus dem Rheinland
in die USA vom 17. bis zum 19. Jhd. Ort: Pulheim, Abtei Brauweiler.
Veranstalter: Landschaftsverband Rheinland, Tel. 0221 / 809-0.
31. Mai / 1. Juni
Seminar: Lied mit eigenem Feuer. Goethes westöstlicher
Divan als interkulturelles Experiment. Evangelische Akademie, Iserlohn,
0231 / 9 52 09 60.
14. Juni (...bis 24. September)
Ausstellung: Christian Frederick Hansen in Hamburg, Altona und Holstein.
Ca. 200 Zeichnungen und Modelle des dänischen Architekten (17561845).
Hamburg, Altonaer Museum/JenischHaus.
16.18. Juni
4. FouquéTage. Frankfurt/Oder, Haus der Künste. Veranstalter:
FouquéGesellschaft BerlinBrandenburg e. V. Kolloquium,
Führung, Liederabend u.a. mit Klaus Böldl, Nikolaus Gatter,
Bernhard von Gersdorff, Christian Scholl, Carmen Winter, Sigute Wosch
u a. Tel./Fax 03929 / 22 98 17.
22./23. Juli
Theaterpremiere: Johann Wolfgang von Goethe: Faust I und II. Regie:
Peter Stein. Ungekürzte, 7stündige und 14stündige Fassung
(48 Abende). Ort: Hannover, Expo2000-Gelände, Halle 13.
22.30. Juli
KleistFesttage in Frankfurt/Oder, mit Theateraufführungen,
Konzerten. Lesungen, Colloquium u.a.
18.21. September
Tagung: Gutzkow lesen! Ort: Berlin, Veranstalter: Forum Vormärz
Forschung, Tel./Fax 0521 / 17 28 12.
15. Oktober
Neueröffnung des KleistMuseums Frankfurt/Oder.
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Die Varnhagen Gesellschaft
Vorstand
Dr. Nikolaus Gatter, Köln (Erster Vorsitzender)
Rita Viehoff, Wetter (Zweite Vorsitzende)
Paul Krömer, Arnsberg (Schatzmeister)
Eva Feldheim, Hagen (Erste Schriftführerin)
Dr. Mechthilde Vahsen, Düsseldorf
(Zweite Schriftführerin)
Schirmherrin / Ehrenmitglieder
Prof. Carola Stern, Berlin
Renée Kraus, prom. Phil., Dortmund
Prof. Dr. Maria Victoria Arrabal Cano, Barcelona
Prof. Dr. Jaime Vandor, Barcelona
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Aktuelle Publikationen unserer Mitglieder
In: Georg Weerth und das Feuilleton der »Neuen Rheinischen Zeitung«,
hg. v. Michael Vogt, Bielefeld: Aisthesis 1999, publizierte Nikolaus
Gatter S. 129150 Der Fabelkönig, sein Waffenbruder und
die Gladiatoren. Heines Empfehlung für Ferdinand Lassalle: Zur Publikationsgeschichte;
ferner im Görlitzer Magazin 13 (1999),S. 6284: »Ich
hadere nicht mit meinem Schicksal«. Paul Gatter über die Kriegs-
und Nachkriegszeit in Görlitz. Im demnächst erscheinenden
Band von Gabriele Roßbach/Andreas Pretzel: Wegen der zu erwartenden
Strafe. Homosexuellenverfolgung in Berlin 19331945, hg. vom
Kulturring in Berlin, Berlin: Rosa Winkel 2000 dokumentiert Carola
Gerlach Treffpunkte der Verfolgten in der NSZeit. Von
Aldona Gustas erschienen neue Texte und Zeichnungen unter dem Titel
Sphinxfrauen in der Corvinus Presse, Berlin 1999. Den Text
Essen in Wales von Gabriele Haefs enthält die Anthologie
Am Anfang gab's den Apfel. Delikate Geschichten von genußsüchtigen
Frauen, hg. v. Annemarie Stoltenberg, München: Ullstein 2000.
Irina Hundt würdigte unter dem Titel »Ich
bin in meiner demokratischen Überzeugung fester denn je...«
den 150. Geburtstag von Helene Lange in Der Bär von Berlin,
Jg. 47, 1998, S. 4768. In der von Hartwig Schultz herausgegebenen
Festschrift für Clara von Arnim: »Die echte Politik muß
Erfinderin sein«. Beiträge eines Wiepersdorfer Kolloquiums
zu Bettina von Arnim (Berlin, Saint Albin 1999) äußern
sich Ulrike Landfester Zum Umgang mit Bettine von Arnims politischem
Werk (S. 137) sowie Ursula Püschel über Bettine,
politisch Beispiel Polen. Mit zwei Briefen Ludwik Mieroslawskis
(S. 39107) und den Anfang der Polenbroschüre. Ein Entwurf
Bettinas im Weimarer Material (S. 373385). Aufgehoben
im Blick heißt die Studie von Yvonne Pauly über
Antike und Moderne bei Karl Philipp Moritz in Berliner Aufklärung.
Kulturwissenschaftliche Studien, Bd. 1, Hannover 1999, S. 195219.
Der Sammelband Europa ein Salon? Beiträge zur
Internationalität des literarischen Salons, hg. v. Roberto Simanowski,
Horst Turk, Thomas Schmidt enthält: DeutschFlorentiner.
Der Salon als Ort italienischdeutschen Kulturaustausches im Florenz
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Christina Ujma
und Rotraut Fischer. Dagmar von Wille veröffentlichte
die Studien Sull'anima e l'amicizia: Una lettera Bruniana
die Hieronymus Besler? in der Zeitschrift Bruniana & Campanelliana
5 (1999), S. 437445 sowie Apologie häretischen Denkens:
Johann Jakob Zimmermanns Rehabilitierung der Atheisten Pomponazzi
und Vanini in Friedrich Niewöhner und Olaf Pluta (Hg.): Atheismus
im Mittelalter und in der Renaissance, Wolfenbüttel: Harrassowitz
1999, S. 215237.
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Pressespiegel
Die Rheinische Post vom 13. 12. 1999 schrieb unter dem Titel Unterricht
in Demokratie: VarnhagenGesellschaft und Ludmilla Assing über
unser Tagungsprojekt in Florenz:
»Erst zwei Jahre ist sie alt, die Varnhagen Gesellschaft HagenBerlin
(Schirmherrin Carola Stern), und zählt schon über 170 Mitglieder
in Ost-, Süd- und Mitteleuropa. Vorsitzender Dr. Nikolaus Gatter
legte bei der Jahresversammlung der Gesellschaft im HeineInstitut
eine erfolgreiche Bilanz vor und wurde bei der Vorstandswahl wiedergewählt.
Da das Amt einer zweiten Schriftführerin neu zu besetzen war, fiel
die Wahl auf eine Düsseldorferin, die Dozentin Dr. Mechthilde Vahsen.
Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, das Wirken Rahel Varnhagens
und ihres Mannes Karl August Varnhagen von Ense (ein Landsmann und Freund
Heinrich Heines) zu erforschen; eng damit verbunden ist Rahels Nichte
Ludmilla Assing (18211880), Herausgeberin von Varnhagens Aufzeichnungen,
von der preußischen Regierung verfolgt und lange im Exil in Italien
wirkend, wo sie die Scuola Ludmilla Assing für arme Kinder
gründete. Sie wurden in der deutschen Sprache und in Demokratie (!)
unterrichtet. In Florenz bereitet die VarnhagenGesellschaft für
den 21. und 22. April 2000 ein Colloquium über Ludmilla Assing vor.
Außerdem steht Polen im Zentrum des Interesses, das Schwerpunktland
der nächsten Buchmesse und in der Jagiellonischen Universität
Krakau Hüterin eines großen Teils der VarnhagenAufzeichnungen.
[...]«
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