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Zum Tod von Magda Gatter
 

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Erinnerungsartikel

geboren im September 1915   gestorben 2. Dezember 2007

 

Am 2. Dezember 2007 ist unser Mitglied Magda Gatter nach längerer Krankheit 92-jährig friedlich eingeschlafen. Seit ihrem Beitritt im Herbst 1998 hat sie stets Anteil an der Arbeit der Varnhagen Gesellschaft genommen und uns durch Beiträge, Spenden und Buchgeschenke unterstützt.
Als Tochter des Wuppertaler Malers Otto Friedrich Weber war sie im September 1914 in Barcelona zur Welt gekommen. Dem Vater, der sich durch seinen Spanienaufenthalt dem Ersten Weltkrieg entzogen hatte, wurde während der Nazidiktatur die Ausreise verboten, was bei seinen vorwiegend mediterranen Landschaftssujets einem Malverbot gleichkam. Die inzwischen verheiratete Magda Köllmann studierte vor dem Krieg einige Semester Kunstgeschichte in München und in der Zeichenklasse von Olaf Gulbransson. Es gelang ihr aber, den für Studenten obligaten Beitritt zur NSDAP zu vermeiden. 1945 kam sie nach Aachen und wurde Dozentin an einer von der englischen Militärverwaltung eingerichteten Journalistenschule und Redakteurin an dem (mit Lizenz-Nummer 1 gegründeten) ersten deutschen Nachkriegsblatt "Aachener Nachrichten". Mit Berichten und Karikaturen begleitete sie u. a. den Wiederaufbau der weithin zerstörten Stadt.
Nachdem ihr erster Ehemann nicht mehr aus dem Krieg heimgekehrt war, heiratete sie den Journalisten Ludwig Gatter, der Feuilletonredakteur der "Kölnischen Rundschau" wurde. In Köln, wo sie fünf Söhne aufzog und zugleich für das Feuilleton ihres Mannes, aber auch für die "Welt", die "Zeit", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" sowie für den Westdeutschen Rundfunk arbeitete. In dieser Sendeanstalt wurde sie, nachdem sie 1957 zum zweiten Mal Witwe geworden war, im Jahr 1962 als Redakteurin des Frauenfunks eingestellt. Sie betrieb den Ausbau des Programms unter dem Titel "Familie und Gesellschaft" und erschloss ihm einen größeren Hörerkreis, weit über den traditionellen Hausfrauenfunk hinaus. Ihr mehrteiliger Beitrag "Hilfe, ich bin Heldenmutter", der die Wiederbewaffnung kritisch glossierte, rief 1963 einen bundesweiten Skandal hervor, der auch im Bundestag diskutiert wurde. Rechtsnationale Zeitungen titulierten sie u. a. unter Anspielung auf den damaligen WDR-Intendanten die "Giftköchin" des "Ritterkreuzträgers von Bismarck".
Magda Gatter, die sich stets für soziale Randgruppen eingesetzt und in ihrem Haus Flüchtlingen aus den Diktaturen Europas eine Zuflucht geboten hatte, betreute nach ihrer Pensionierung jüdische Auswandererfamilien aus der Sowjetunion, wofür sie mehrmals ausgezeichnet wurde. Eine Trauerfeier im Beisein vieler Journalistenkolleginnen und -kollegen fand am 13. Dezember 2007 in Bergisch Gladbach (Refrath) statt. Die Beisetzung erfolgt am 4. Januar 2008 im engsten Familienkreis.
Die Varnhagen Gesellschaft wird Magda Gatter ein ehrendes Andenken bewahren.
Nachruf des Westdeutschen Runfunks, Köln

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11.05.2014

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